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200.000 Euro an Betrüger überwiesen: "Täter spielen mit Gefühlen"

06. Juni 2020, 00:04 Uhr
200.000 Euro an Betrüger überwiesen: "Täter spielen mit Gefühlen"
Die Internetbetrüger suchen sich zumeist ältere Menschen als Opfer aus. Bild: OON

LINZ. Eine 60 Jahre alte Linzerin überwies einem vermeintlichen Arzt der Vereinten Nationen im Irak ihre gesamten Ersparnisse.

Es begann mit einer Freundschaftsanfrage auf Facebook. Ein Arzt, der für die Vereinten Nationen im Irak tätig ist, wollte mit einer 60 Jahre alten Frau als Linz befreundet sein. Die Frau nahm die Anfrage an und begann mit dem vermeintlichen Arzt Nachrichten auszutauschen. Sie ahnte nicht, dass sich hinter dem charmanten Facebook-Profil des Mediziners dreiste Betrüger verbargen.

"Die Täter lassen sich viel Zeit, wenn sie versuchen, sich das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen", sagt Gerald Sakoparnig, Leiter der Abteilung Betrug im Landeskriminalamt. Wochenlang schrieben sich die Linzerin und der Arzt Nachrichten. Er machte ihr Komplimente für ihr Aussehen. "Diese Täter horchen die Bedürfnisse der Opfer ab", weiß Sakoparnig. Einsame Menschen, die sich nach einer Partnerschaft sehnen, sind für sie das ideale Ziel. Erst nachdem sie sich sicher waren, dass sie das Vertrauen und die Zuneigung der Linzerin gewonnen hatten, fragten die Betrüger nach Geld. Sie erfanden dafür eine rührende Geschichte: Der im Irak stationierte Arzt wolle seine Tochter im Internat in den Vereinigten Staaten besuchen. Er könne aber vom Irak aus nicht auf sein Vermögen in den Staaten zugreifen und bat die Linzerin deshalb um finanzielle Unterstützung. Zwischen März und Mai überwies die Frau den Betrügern auf Onlinekonten, die anonym angelegt wurden, mehr als 200.000 Euro. "Auf Knopfdruck ist das Geld weg. Es wird von den Tätern sofort auf andere Konten weiterüberwiesen", sagt Sakoparnig. Die Chancen, dass die Linzerin ihre Ersparnisse wiedersehen wird, sind gering. Sakoparnig bedauert, dass es trotz zahlreicher Warnungen der Behörden immer wieder zu solchen Fällen kommt: "Bei Geldforderungen am Telefon oder im Internet handelt es sich immer um Betrug", sagt er. Bei Ersuchen um finanzielle Hilfe in angeblichen Notlagen – etwa wegen der Corona-Krise oder nach einem Verkehrsunfall – sowie bei versprochenen Lottogewinnen sollte man den Hausverstand einschalten und eine zweite oder auch dritte Meinung einholen. Denn bei mehreren involvierten Menschen sinke die Wahrscheinlichkeit, dass sich alle täuschen lassen.

Trotz aller Warnungen weiß der Ermittler, es wird nicht der letzte derartige Fall gewesen sein: "Die Zahl der Betrugshandlungen im Internet nimmt leider immer noch stark zu." (hip)

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14  Kommentare
14  Kommentare
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despina15 (10.072 Kommentare)
am 06.06.2020 17:29

JA, da gibt's lustige Sachen, hatte
mal eine anfrage von einem Piloten,
meine Antwort war,
nur wenn er 80 ist,
einige Mille hat,
40 grad Fieber,
hört nie mehr etwas von diesen
besagten Herren!!!

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spektator (2.077 Kommentare)
am 06.06.2020 17:29

und die Moral von der Geschicht:
manchmal haben Vorurteile ... durchaus auch einen Vorteil -
hier wohl "...hätten gehabt..."

als ob solches nicht immer wieder in Zeitung & TV geschildert wird...wie ebenso die LoverBoys für die jüngeren Semester...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 06.06.2020 12:33

und das mit " erst " 60 !!!
leitl, leitl, leitl, ist die Menschheit so dumm oder wird sie noch DÜMMER ???

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Allegra (445 Kommentare)
am 06.06.2020 12:47

Es gibt halt Leute, die wollen belogen werden ("machte Komplimente").

Oder:
Es steht jeden Tag ein Dummer auf, du musst ihn nur finden.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 06.06.2020 12:49

Betrüger /Innen können NUR überleben weil es die andere Seite der Medaille gibt, sozusagen Gutmenschen oder Dummmenschen 😒😊😜

mir fällt gerade was ein :
may be sollten Banken ein System installieren wo jede Person vor der endgültige Online Überweisung gefragt wird ob sie diese Überweisung als Sicher empfindet ?
Genauso wie bei den Internetprogramme wo nachgefragt wird ob man es diese Funktion endgültig in Anspruch nehmen möchte und es deinstallieren oder oder

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Libertine (5.407 Kommentare)
am 06.06.2020 14:03

Kennen Sie den Einsteinspruch bezüglich Dummheit der Menschen und des Universums? Trifft hier wahrscheinlich zu.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 06.06.2020 11:21

sgibt halt noch Leut die ans Gute glauben😇

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heimatverliere (541 Kommentare)
am 06.06.2020 11:13

SSKM!

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glingo (4.970 Kommentare)
am 06.06.2020 09:27

Social Engineering kommt mehr und mehr
darum Schützt eure Daten im Internet gebt nicht zu viel preis über euch und schaltet das Hirn ein

an der Haustüre lasst ihr ja auch nicht jeden rein und das ganze Haus ist geschützt
wie sieht es bei euch mit dem Internet Zugang aus ist der genau so geschützt

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pepone (60.622 Kommentare)
am 06.06.2020 12:42

GLINGO

vor einigen Monate hat eine US Internetfirma die im Auftrag von Microsoft Kunden betreut versucht 10 mal 100 Euro hintereinander auf mein Sparkassenkonto abzubuchen .SOFORT hat das Sicherheitssystem der Bank angeschlagen und die 10 Überweisungen rückgängig gemacht.

Ich hatte die Firma in Anspruch genommen weil mein Laptop gehackt wurde und der Microsoft Defender diese Tel. Nummer als per Voice-Hilfe angibt .
Sonst wäre mein System gehackt worden. 😒😒

auf mein Smartphone werde ich NIEMALS Bankdaten oder Börsendaten installieren

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Steuerzahler2000 (4.071 Kommentare)
am 06.06.2020 14:52

Ihre Geschichte zeigt hervorragend daß Sie ebenfalls etwas leichtgläubig sind
- von einer Firma die Microsoft-Kunden betreut...
- telefonische Hilfestellung ...
- Abbuchungsversuche wohl mit den von Ihnen bekannt gegebenen Daten ....

Willkommen im Club .... !

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il-capone (10.371 Kommentare)
am 06.06.2020 06:48

No na,

ist eben eine andere Form von Parteienförderung, die NICHT beim Bürger ankommt.

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danube (9.663 Kommentare)
am 06.06.2020 01:21

Nicht Senilität, sondern eine kindliche Naivität sind schuld an solchem Verhalten. Einsamkeit nimmt wegen der Digitalisierung und der Desozialisierung immer mehr zu und die Betroffenen flüchten in eine Scheinwelt. Man sollte die Welt immer möglichst so sehen, wie sie ist.

Dieser Erfahrung führt (wie nach einem Alptraum) hoffentlich zu einem Aufwach-Prozess. Man lernt eben nie aus.

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spektator (2.077 Kommentare)
am 06.06.2020 17:31

sch wahr
am "Biertisch", im Cafe
macht einem der andere wenigstens "schöne Augen"...

es sollte sich aber schon mal rumgesprochen haben!

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