18 Hunde und zehn Katzen in Linzer Wohnung gehalten

Von (staro)   13.März 2018

Polizisten und dem Amtstierarzt zufolge muss der Gestank in der Genossenschaftswohnung im Süden von Linz bereits unerträglich gewesen sein. Zwischen Mai und November 2017 soll die Bewohnerin, eine 59-jährige Mindestpensionistin in ihrer kleinen Wohnung insgesamt 18 Hunde und zehn Katzen gehalten haben. Die Wohnung war stark von Kot und Urin verschmutzt, die Tiere waren teilweise krank und auch von Parasiten befallen.

Die 59-Jährige musste sich gestern wegen Tierquälerei vor Gericht verantworten. Schuldig bekannte sie sich nicht. Im Gegenteil. Die Angeklagte sagte, es habe sich häufig um ausgesetzte Hunde, auch aus Tierheimen in Rumänien oder auch Griechenland gehandelt.

"Was habe ich die Schuld, wenn ich die Tiere vor der Tötung rette?", fragte sie Richter Clemens Hödlmoser. Das Linzer Tierheim habe die Tiere nicht aufgenommen, dort habe es keinen Platz gegeben. "Ich habe die Tiere auch immer wieder zum Tierarzt gebracht. Ich habe heute noch offene Rechnungen zu bezahlen", behauptete die Pensionistin.

"Ich glaube Ihnen schon, dass Sie die Tiere nicht quälen wollten. Aber ist Ihnen nicht klar, dass das keine artgerechte Haltung war?", fragte der Richter nach. "Gelitten haben sie eigentlich nicht", meinte die Pensionistin dazu. Nachsatz: "Ich habe Hunderten Hunden und Katzen das Leben gerettet."

Damit war auch das Angebot des Gerichts, es statt einer Vorstrafe bei einer Diversion zu belassen, vom Tisch. Denn eine Diversion würde Verantwortungsübernahme und die Einsicht voraussetzen, etwas Falsches gemacht zu haben.

Weil die Pensionistin den Amtstierarzt nicht in ihre Wohnung gelassen hatte, hatte die Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung angeordnet. So wurde das Ausmaß der Verwahrlosung behördlich bekannt. Die Tiere wurden der Linzerin abgenommen. Einen Hund und zwei Katzen durfte sie behalten.

Wegen Gutachten vertagt

Weil die Angeklagte kein Geständnis ablegte, entschied der Richter, ein tierärztliches Gutachten einzuholen: zu den mutmaßlichen Qualen, die die Haustiere gelitten haben sollen. "Alles auf Ihre Kosten", betonte Richter Hödlmoser. Der Prozess wurde daher gestern vertagt.