125 Jahre alte Schafbergbahn wird generalsaniert

Von Edmund Brandner   07.März 2018

Neue Schienen, neue Weichen, neue Bahnsteige, neue Sicherheitseinrichtungen und noch vieles andere Neue mehr: Gestern fiel in St. Wolfgang der Startschuss für die Generalsanierung der Schafbergbahn. In den kommenden fünf Jahren stecken die Länder Oberösterreich und Salzburg sowie die Salzburg AG (als Eigentümer) gemeinsam 18 Millionen Euro in die Touristenattraktion, die mit 309.000 Fahrgästen gerade ein Rekordjahr hinter sich hat.

Dabei stand die berühmte Bahnlinie auf den 1783 Meter hohen Berg zwischen Wolfgangsee und Mondsee schon kurz vor der Schließung. Weil die ÖBB sie nicht mehr betreiben wollten, übernahm die Salzburg AG sie 2006 samt der Wolfgangseeschifffahrt. Die Talstation und 550 Meter der Strecke befinden sich auf oberösterreichischer Seite. Die restlichen 5300 Meter Schienenstrang und die Bergstation gehören zu Salzburg. Weil der Bund die notwendige Sanierung nicht mitfinanzieren wollte, sprangen die beiden Landesregierungen ein. "Oberösterreich schmückt sich gerne mit dem Wolfgangsee, da müssen wir auch Verantwortung zeigen", sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer gestern beim Spatenstich. "Ich bin froh, dass der Gipfel uns Salzburgern gehört", feixte sein Kollege Wilfried Haslauer. "Da überlassen wir die Kommunalabgabe der Schafbergbahn gerne der oberösterreichischen Gemeinde St. Wolfgang."

Für den Tourismus am Wolfgangsee ist die historische Bahnlinie mit ihren 25 Prozent Steigung eine zentrale Attraktion. Die Dampfzüge, darunter auch Lokomotiven, die seit 125 Jahren im Dienst sind, befördern im Sommer bis zu 400 Besucher pro Stunde auf den markanten Berggipfel. "Die Schafbergbahn ist aber nicht nur touristisch und wirtschaftlich unverzichtbar für uns", so St. Wolfgangs VP-Bürgermeister Franz Eisl. "Die historische Bahnlinie ist auch ein Teil unserer regionalen Identität."

Video: Neue Trasse für die Schafbergbahn