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102-Jähriger erholt sich nach Operation "schneller als ein Junger"

Von Alfons Krieglsteiner   06.November 2015

Im Jänner wird Alois Neuhofer 103 Jahre alt. Er ist der älteste Bürger der Stadtgemeinde Laakirchen (Bez. Gmunden). Mit seiner 98-jährigen Frau Rosa lebt er im Laakirchner Altenheim. Dort war er vor zwei Wochen zu Sturz gekommen und hatte sich die Hüfte gebrochen. In der unfallchirurgischen Abteilung des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck hat ihn Oberarzt Stefan Huber noch am Abend des Unfalls eine dreiviertel Stunde lang operiert. Die Genesung ist seither "sensationell verlaufen", sagt Huber. Schon nach wenigen Tagen konnte Neuhofer die ersten Schritte im Krankenzimmer machen. Jetzt ist er in der Akutgeriatrie des Salzkammergut-Klinikums Gmunden auf Reha. "Spätestens in zwei Wochen darf er wieder nach Hause, wir konnten seine Hüfte erhalten", sagt der Mediziner.

Seit 2007 ist Stefan Huber am Klinikum Vöcklabruck tätig: "Für mich war Herr Neuhofer der älteste Patient, den ich operiert habe." Die Reha-Fortschritte des 102-Jährigen findet der erfahrene Mediziner erstaunlich: "Er erholt sich schneller als so mancher Junge!"

164 Mal auf dem Traunstein

"Mir ist schwindlig geworden, dann bin ich da gelegen", erinnert sich Neuhofer nur dunkel an seinen Sturz. Im Klinikum teilte er sich das Krankenzimmer mit drei anderen Patienten. "Einige hätten seine Urenkel sein können", berichtet Oberarzt Huber. Weil er anders als viele ältere Patienten keine Blutverdünnungsmittel nehmen muss, konnte Neuhofer rasch operiert werden. Auch das kam seiner Genesung zugute.

Das Geheimnis seiner erstaunlichen Rüstigkeit liegt in seiner Biografie: Bis ins hohe Alter war Neuhofer ein Bergfex. 164 Mal hat er den Traunstein bestiegen, mitunter sogar zweimal am Tag. Nach der Operation muss er vorerst aber wieder ein "normales Gangbild" lernen. Und seine vollständige Mobilität zurückgewinnen.

Eine Schusterlehre hat er abgeschlossen, wurde im Krieg zur Wehrmacht eingezogen, kam in US-Gefangenschaft. Drei Jahre war er in Texas interniert, dann durfte er heim. Darauf freut er sich auch jetzt – nach Hause zu kommen, zu seiner Frau. Eines liegt ihm besonders am Herzen: der Dank ans Personal im Klinikum Vöcklabruck: "Sie haben mich bestens betreut!"

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