100 Bergretter und Polizisten suchten nach Vermisstem
GOSAU. Schwammerlsucher aus St. Wolfgang konnte nach mehr als 20 Stunden nur noch tot aufgefunden werden
Mittwochvormittag hatten sie sich zum letzten Mal gesehen. Ein 64-Jähriger aus St. Wolfgang war mit seinem 41-jährigen Neffen wie schon oft zuvor zum Schwammerlsuchen aufgebrochen. Diesmal waren es die Hänge des Hornspitz in Gosau, die sie nach Essbarem absuchten.
Gegen Mittag wollten sich Onkel und Neffe bei der Zeishofalm, im Bereich der Mittelstation der Hornspitz-Bahn gelegen, zum Mittagessen treffen – doch der 64-Jährige kam dort nie an. Als er auch am späten Nachmittag noch nichts von seinem Onkel gehört hatte, setzte der 41-Jährige einen Notruf ab. Eine große Suchaktion lief an, die in der Nacht ergebnislos abgebrochen werden musste.
Dafür waren zunächst auch der Polizeihubschrauber "Libelle" und der mit Wärmebildkamera ausgestattete "FLIR" aus Salzburg angefordert worden.
Hundestaffel im Einsatz
Kurz nach Sonnenaufgang wurde die Suche wieder aufgenommen. Mehr als 100 Bergretter und Alpinpolizisten durchkämmten das Gebiet. "Es gibt dort zwar kein klassisches Absturzgelände, aber viele Gräben. Es wurde akribisch alles abgesucht", sagt Alexander Seemann von der Hundestaffel der Bergrettung Oberösterreich, die ebenfalls seit Mittwochabend im Einsatz gestanden war.
Der 64-Jährige, der nur mit kurzer Hose und T-Shirt bekleidet war, konnte erst am späten Donnerstagnachmittag in einem Moorgebiet gefunden werden. Für ihn kam leider jede Hilfe zu spät. Es dürfte sich um einen internistischen Notfall gehandelt haben.