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Heimische Bauern wollen "Gen-Soja" aus Amerika durch Eigenanbau ersetzen

Von Ulrike Rubasch, 23. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Heimische Bauern wollen "Gen-Soja" aus Amerika durch Eigenanbau ersetzen
Hülsenfrucht Sojabohne Bild: Volker Weihbold

LINZ. Das Schweinsschnitzerl des Österreichers wird häufig mit gentechnisch verändertem Soja aus Übersee "erzeugt". Jetzt gibt es eine Pattstellung zwischen Landwirten und Handel wegen GVO-Preisgarantie.

Jährlich werden rund 400.000 Tonnen Sojaschrot nach Österreich importiert. Dieses pflanzliche Eiweiß ist in der Schweine- und Geflügelmast wichtiger Futterbestandteil und kann nur zu 80 Prozent aus heimischem Anbau gedeckt werden.

"Eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrades ist unser klares Ziel", sagte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger gestern, Dienstag, in Linz. Da Oberösterreich stärkster Fleischproduzent Österreichs ist, gewinnt hier der Soja-Anbau seit Jahren an Bedeutung. Es gebe bei den Landwirten eine große Veränderungsbereitschaft in Richtung Soja-Anbau, "wenn er eine solide Einkommensbasis bietet", so Hiegelsberger.

Hier liegt die Crux. Um die Soja-Anbaufläche von derzeit 67.000 Hektar auf 100.000 Hektar bis zum Jahr 2030 zu steigern (Oberösterreich: von 16.000 auf 22.000 ha), braucht es die Zuversicht der Landwirte, dass ihre Mehrkosten für Gentechnikfreiheit (GVO-frei) und biologisch angebautes Soja abgegolten werden. Die liegen 20 bis 25 Prozent über dem EU-Preis. Diesbezügliche Gespräche mit dem Handel und der Lebensmittelindustrie sind im Sand verlaufen. Eine Patt-Stellung ist eingetreten, "weil der Konsument nicht bereit ist, mehr für GVO-freies Schweinefleisch zu bezahlen", so Hiegelsberger. Es brauche hier verstärkt Vertragsanbau mit Preisgarantie wie bei Raps.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Franz Reisecker, fordert einen Schulterschluss mit dem Handel und den Lebensmittelerzeugern. Er kann sich vorstellen, dass etwa mit dem AMA-Gütesiegel auch eine Auszeichnung für GVO-frei gefütterte Schweine kommt.

Das importierte Soja ist meist konventionell erzeugt (nicht biologisch), gentechnisch verändert, teilweise auf gerodeten Regenwaldböden angebaut und hat tausende Kilometer Transportweg auf dem Buckel. Die USA, Brasilien und Argentinien sind die Haupterzeugerländer. Größter Abnehmer ist mit Abstand China, das es als Tierfuttermittel benötigt, um den stetig wachsenden Fleischhunger seiner Bewohner stillen zu können.

Eiweißlücke wird bleiben

Die Eigenversorgung mit Eiweiß in Österreich und der EU jemals ganz zu schließen, scheint unrealistisch, weil die Ackerflächen für andere Pflanzen wie Brotgetreide und Raps benötigt werden. Insofern werde man weiter an den Züchtungen arbeiten, die Erträge von mehr als 3,5 Tonnen je Hektar ermöglichen. Auch werde man in den nächsten Jahren verstärkt in die Züchtung anderer Eiweißfrüchte wie Ackerbohne, Erbse und Lupine investieren müssen. (uru)

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Milka (2.615 Kommentare)
am 23.01.2019 12:19

Ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, alles ist besser, als diesen Frefel zu unterstützen. Nebenbei verbessern Hülsenfrüchte auch noch den Boden, Knöllchenbakterien sei Dank, solange es biologisch betrieben wird und nicht wieder zu Tode "bearbeitet"

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lentio (2.769 Kommentare)
am 23.01.2019 06:05

Der Agrar-Landesrat sollte sich danach bitte mal darum kümmern, dass die Landwirte endlich mal halbwegs gute Kartoffeln produzieren. Aber bitte solche, die man nicht erst zu Knödel verarbeiten muss, damit sie essbar werden. Danke und Gruß aus der Küche...

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( Kommentare)
am 23.01.2019 06:41

In dem Zuge wäre es auch wünschenswert, dafür zu sorgen, dass in einen Sack auch die selbe Sorte kommt.
Fürchterlich, mit welchen Potpourris man da meist überrascht wird.
Und der Preis oder bio/konventionell macht da keinen Unterschied.

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