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Drei hausgemachte Probleme führten zum Gewinneinbruch der voestalpine

08. Februar 2019, 00:04 Uhr
Drei hausgemachte Probleme führten zum Gewinneinbruch der voestalpine
Wolfgang Eder, der Voest-Chef geht im Juli 2019 Bild: REUTERS

LINZ. Statt wie geplant annähernd mit einem Rekordgewinn wie im Vorjahr abzuschließen, liegt der Gewinn nach Steuern mit 275 Millionen Euro nach neun Monaten bei der Hälfte der Vergleichsziffern. Die Dividende an die Aktionäre soll aber nicht im Ausmaß des Ergebnisrückgangs sinken.

Das Ergebnis seines letzten Jahres als voestalpine-Vorstandschef hätte sich Wolfgang Eder sicher glanzvoller gewünscht. Dass es dazu nicht kommt, ist auf einige externe Faktoren und "drei hausgemachte Probleme" (Zitat Eder) zurückzuführen. Dies sind Verzögerungen und Lieferprobleme im Automotive-Zulieferwerk in Cartersville in den USA, drohende Strafzahlungen für ein Grobblech-Kartell und wetterbedingte Ausfälle im Werk in Texas.

Statt wie geplant annähernd mit einem Rekordgewinn wie im Vorjahr abzuschließen, liegt der Gewinn nach Steuern mit 275 Millionen Euro nach neun Monaten bei der Hälfte der Vergleichsziffern. Für das Gesamtjahr hat Eder in einer Telefonkonferenz gestern jene Zahlen bestätigt, die in einer Gewinnwarnung im Jänner bereits genannt wurden: 750 Millionen Euro Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) statt knapp einer Milliarde Euro.

Die Dividende soll freilich nicht um ein Viertel gekürzt werden. Eder dazu bei der Präsentation der Kennzahlen für die ersten drei Geschäftsquartale: "Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es keinen massiven Einbruch der Dividende geben wird." Bei der Hauptversammlung am 3. Juli wird Eder an Herbert Eibensteiner übergeben.

Grafik: 

Eder ist auf die Gründe für den massiven Gewinneinbruch eingegangen. So kostet die geplante Großreparatur des Hochofens A rund 150 bis 160 Millionen Euro im Ergebnis. Dazu kommt die unerwartete Auftragsdelle aus der Autoindustrie wegen der Schadstoff-Messungsumstellung (WLTP) ab September, wie allgemein die Konjunktur in einzelnen Branchen und Regionen ihre Überhitzung verloren hat.

Unerwartet haben den Konzern vor allem die Probleme in Cartersville und die bevorstehende Kartellstrafe getroffen. Die OÖN haben darüber berichtet.

Eder verwies einmal mehr auf die "hohe Komplexität" der Aufträge, die in dem Autozulieferwerk in Cartersville zusammengebaut werden. Wie berichtet, konnten Aufträge nicht erfüllt werden und mussten an Konkurrenten weitergegeben werden. Gebaut wurde das Werk vor allem für die Kunden BMW und Daimler, die in der Nähe eigene Autowerke betreiben. Für Eder sind die Probleme bereits wieder erledigt. Längerfristige Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen hätten die Lieferprobleme nicht. "Das spielt sich permanent so ab, dass es bei dem einen oder anderen nicht so passt. Das ist ein brancheninhärenter Vorgang." Eder sieht "keinerlei Dramatik". Gegenüber den Ursprungsplänen sei die Hochfahrphase ein Jahr im Verzug. 2022 soll die Vollkapazität erreicht sein. 130 Millionen Euro wurden in die Fabrik gesteckt.

90 Millionen Euro Rückgang

Die zusätzlichen Aufwände wollte Eder nicht beziffern. Die Metal Forming Division, zu der Cartersville gehört, machte im vierten Quartal fast 29 Millionen Euro Verlust. Über alle drei Quartale liegt das Ebit mit 65 Millionen um fast 90 Millionen Euro unter dem Vorjahr.

Was das Grobblech-Kartell kosten wird, wollte Eder nicht ausführen. "Das würden die Kartellwächter gerne wissen, wie viel wir auf die Seite legen."

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20  Kommentare
20  Kommentare
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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 08.02.2019 17:38

Sehe ich das richtig? Die Verluste in den USA schmälern den Gewinn des Gesamtkonzerns und dann fließen weniger Steuern zum österr. Fiskus. Heißt das, dass die österr. Steuerzahler indirekt für die Verluste in den USA aufkommen müssen?

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dalli18 (2.848 Kommentare)
am 08.02.2019 17:42

Ja und? Es könnten ja auch Gewinne sein. Das ist halt Unternehmerrisiko.

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jowa (325 Kommentare)
am 08.02.2019 09:26

Ich habe sehr wohl ein Problem mit Aktionären: Was will ein solcher "verständlicherweise"? Gewinn und Dividende. Dabei wird oft vergessen, dass diese oft auf Kosten von anderen gehen, dass solche gewinnbringende Unternehmen großteils Steuerbefreit sind im Verhältnis zum einfachen Haushalt, siehe aktuelle Thematik Netzausbau: Auch Stromkonzerne wie EAG und Verbund machen jährlich enorme Gewinne, halten es jedoch bis heute nicht so ernst mit der Verantwortung unserer Landschaft gegenüber. Erdkabel wäre ein klares Zeichen für ein Miteinander von Konzernen Politik und Bürger, ohne gleich wieder einen höheren Strompreis anzudrohen, siehe Gewinne und Dividenden!!!

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LASimon (11.273 Kommentare)
am 08.02.2019 10:54

"Aktionäre sind dumm und frech", sagte Andre Kostolany. "Dumm, weil sie anderen Menschen ihr Geld anvertrauen. Frech, weil sie dafür noch etwas bekommen wollen."
Anderseits: Ohne solcherart dumme & freche Menschen gäbe es manches Unternehmen nicht - und auch keine daranhängenden Arbeitsplätze.
Und übrigens: "Die öffentliche Hand" als Unternehmer ist besonders frech.

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.02.2019 11:28

Aber geh! Heutzutage sind die links-negativ gedrehten Wirtschaftsredakteure das Problem, nicht die Aktionäre.

Dass bei den paar % Gewinn vom Umsatz der Gewinn einmal mehr und einmal weniger schwankt, ist NORMAL!

Wenn ein neuer General kommt, dann setzt der meistens die Dividende runter, um sich Respekt zu verschaffen grinsen
Und um "Fleisch" für spätere Frohbotschaften ansetzen zu können.
Das kapiert ein Redakteur nicht.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 08.02.2019 08:53

Schon 2008 gab es die Aktie um ein Butterbrot... bereits nach 12 Monaten war sie wieder das dreifache Wert .... ich bin bereit 💰

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lentio (2.769 Kommentare)
am 08.02.2019 08:45

Vielleicht bringt er sich mit solchen, etwas schwammigen Aussagen, vorbeugend in Position gegenüber eventuell auftretenden Schadenersatzforderungen gegen ihn/seine Versicherung?

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robnbradl (265 Kommentare)
am 08.02.2019 11:06

Hä???

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lentio (2.769 Kommentare)
am 08.02.2019 11:15

Wenn ihm nun einige spitzfindige Aktionäre nachweisen, dass er zu hohe Risiken eingegangen ist, könnte das als (grobe) Fahrlässigkeit ausgelegt werden. Er wäre dann eventuell persönlich haftbar zu machen...

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.02.2019 14:28

Für einen Unternehmer sind "solche Aussagen", die den Markt betreffen, das Verkaufen, alles aber nicht schwammig.

Die Leute hingegen, die sich ohne Ahnung davon, nur durch ihren "Abschluss" für befugt halten, drüber ganze Artikel zu schreiben, verstehen nix davon. Am 1. ist eh frisches Geld aufm Konto.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 08.02.2019 08:43

Die Voest-Aktie hat sich halbiert, wenn sie sich noch einmal halbieren würde, dann kauf ich mich bei diesem Unternehmen ein, obwohl ich sonst zu Aktien ein Missverhältnis habe!

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lentio (2.769 Kommentare)
am 08.02.2019 06:43

„Eder verwies einmal mehr auf die "hohe Komplexität" Der Aufträge.“

Der Herr gibt die Verantwortung für die Debakel einer imaginären, über alles stehenden, abstrakten Macht. Ob er damit durchkommt?

Letztlich spielt es ja auch keine Rolle, ob 250 Mio € mehr oder weniger Gewinn, wie der Herr Eder selber sagte. Aber he, könnte man mit der Viertelmilliarde nicht die ganze Stadt Linz vor dem Ruin retten? Für ein Jahr wenigstens....

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max1 (11.582 Kommentare)
am 08.02.2019 08:23

"""Der Herr gibt die Verantwortung für die Debakel einer imaginären, über alles stehenden, abstrakten Macht. Ob er damit durchkommt?"""

Wer glauben Sie bestimmt wer was weltweit produzieren darf?

Herr Eder? Eher nicht. Auf ein falsches Pferd zu setzen ist wie ein totes Pferd zu reiten.

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.02.2019 11:35

Der "Diesel"skandal hat die Hauptkunden des "Eder" ins Wanken gebracht.

Daran ist weder der Diesel schuld noch die Autohersteller sondern nur die "Umwelt"verbieter und nach ihnen das medial verdummte Volk und die geldgeilen Juristen.

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M44live (3.838 Kommentare)
am 08.02.2019 11:40

die Voest rettet auch so die Stadt Linz durch ihre Steuern und Abgaben etc. keine Sorge.

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lentio (2.769 Kommentare)
am 08.02.2019 11:48

In einer kleinen Stadt wie Linz, die einen Hochofen, ein Stahlwerk, ein Walzwerk etc. pp. beheimatet, müßte eigentlich jeder Wasserhahn vergoldet sein...

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.02.2019 14:15

Eigentlich. Aber dann kommen die Wähler, die den Hals nicht vollkriegen können und trotzdem immer unzufrieden sein müssen. Und die Gewerkschafter, sonst wären sie überflüssig.

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bergere (3.190 Kommentare)
am 08.02.2019 17:02

Ist er auch nach Wie vor,bei den Vorständen und beim General.

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jago (57.723 Kommentare)
am 08.02.2019 14:22

Die "Stadt Linz" hat nicht VÖEST-Aktien gekauft sondern Währungsspekuluation betrieben.

Wie kämen die Aktionäre dazu, der Stadt Linz was vom Gewinn abzugeben? Die saugt eh schon Steuern und Gebühren ab, die den Gewinn mindern.

Was studieren die Leute auf der Uni? traurig
Prüfungsstoff.

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( Kommentare)
am 08.02.2019 14:34

Lentio,
Die Stadt Linz hat den Karren immer weiter in den Dreck gefahren, Ratschläge von außen mit einem Lächeln quittierte. Wie die Lage immer aussichtsloser wurde, haben die Verantwortlichen versucht, die Schuld anderen, zum Beispiel dem Land in die Schuhe zu schieben.

Die Stadtregierung ist unfähig, Linz zu regieren. Linz müsste einen Sachwalter beantragen. So schaut die Tatsache aus. Wenn denen Geld gegeben wird, ist das grob Fahrlässig. Für jeden Blödsinn gleich einen teuren Sachverständigen holen und noch vieles unnötiges, wenn man kein Geld mehr hat. Die haben genug bewiesen, dass sie unfähig sind mit Geld umzugehen.

Linz braucht Hilfe, um den Karren wieder aus dem Dreck zu holen. Zuerst aber professionelle Hilfe. Dann erst kann über Geld geredet werden.

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