Die Bio-Ente als Wertschöpfer
KREMSMÜNSTER. Die Eiermacher liefern ein weiteres Vorzeigeprojekt für regionale Wertschöpfungsketten.
Österreicher essen gerne Ente, 99 Prozent der Tiere, großteils der Rasse Barbarie, kommen jedoch aus dem Ausland, aus Ungarn, Frankreich und China. Über die Haltungsbedingungen gibt es keine erfreulichen Berichte. Nur so viel: In Österreich und Deutschland ist diese Mast verboten.
Die Eiermacher GmbH in Kremsmünster hat vor einem Jahr mit dem Projekt "Bio-Ente" eine bemerkenswerte heimische Wertschöpfungskette entgegengesetzt, inklusive Regionalität, Tierwohl und hoher Produktqualität. "Am liebsten ist es ihnen, wenn es richtig gatschig ist", sagt Bäuerin Katharina Edelbauer aus Tollet bei Grieskirchen.
Ihre rund 1500 Peking-Enten – die Rasse gibt es wirklich – watscheln auch bei Schnee und Minusgraden über die Weide. Die Nacht verbringen sie im umgebauten Schweinestall auf Stroh. Das Entenprojekt der Eiermacher gab den Edelbauers und zehn weiteren Familien in Oberösterreich eine neue Perspektive als Bauern. "Jedes Gasthaus in der Region hat unsere Enten auf der Speisekarte", sagt der Vater der "Bio-Ente" und geschäftsführende Gesellschafter der Eiermacher, Manfred Söllradl. Stolz sei er, dass Haubenkoch Obauer aus Werfen im Kremstal einkaufe. Bei Spar und Interspar ist die Bio-Ente das ganze Jahr über gelistet.
Die Wertschöpfungskette funktioniere nämlich nur, wenn die Ente das ganze Jahr Saison habe, nicht bloß als Weihnachtsbraten. 3000 Enten werden derzeit pro Woche geschlachtet, vor Weihnachten waren es bis zu 6000. "Wir sind jetzt der größte Entenproduzent in Österreich und der größte Bio-Enten-Produzent in Europa", sagt Söllradl.
Die Ente passt ins Konzept
Für die Eiermacher passt das Tier ins Konzept, weil der Geflügelschlachtbetrieb in Baumgartenberg (Bez. Perg) besser ausgelastet wird. Dort wird auch das Hahnenprojekt abgewickelt; die männlichen Küken werden in der Bio-Eierproduktion nicht mehr nach der Geburt getötet. Auch damit waren die Eiermacher in Österreich Pioniere. Für die Bio-Ente wurde neben der Firmenzentrale in Krift bei Kremsmünster eine Fleischverarbeitung errichtet, die auch für die Hahnen-Vermarktung genutzt werden kann.
Fünf Millionen Euro wurden investiert; um fünf weitere Millionen mussten die Bauern ihre Ställe entenfit machen. Weltweit werden übrigens ebenso viele Enten verzehrt wie Hühner, allerdings mit starkem Übergewicht in Asien. Auch in Österreich müsse das Tier den Konsumenten noch besser vertraut gemacht werden. Die Eiermacher informieren über Ente vom Grill und Spezialrezepte. Wachstum sei geplant. "Wir hätten viele Anfragen von Bauern, es fehlt aber noch der Absatz", sagt der Projektleiter Jens Eipper, ein Boku-Absolvent.
Die Eiermacher
...entstanden 1986 aus einer Bio-Eier-Initiative von Bauern. Das Unternehmen hat 28 Gesellschafter, großteils Geflügelhalter, und ist ein Musterbeispiel für Wertschöpfungsketten. 75 Bauern beschäftigen sich mit der Vermehrung und Aufzucht von Junghennen. 80 Biobetriebe liefern über die Packstelle in Krift pro Jahr 120 Millionen Eier und versorgen den Lebensmittelhandel. 2018 wurden mit 130 Mitarbeitern 50 Millionen Euro umgesetzt (plus zwölf Prozent). „Wir sind durchgehend in Wachstumsmärkten unterwegs“, sagt Geschäftsführer Söllradl. In Krift wurden 15 Millionen Euro investiert.
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Sind nicht alle Enten bio? Warum wird immer dieses Wort ständig von gewissen Liebhabern dieser Produkte verwendet? Auch die anderen Enten sind bio, das sollen diese Freaks mit entsprechendem Haushaltsbudget einmal zur Kenntnis nehmen.
Hä??? Mein lieber strandhûpfer, sie sind der letzte in Österreich der den Unterschied zwischen Artgerechter, Gesunder Bioaufzucht und Hormon und Antibiotikamast nicht begriffen haben
Sagt Ihnen das Wort "Spintor" etwas? Wenn nicht, dann fragen Sie Ihre Kollegen vom Obst-und Gemüsebau. Die dürfen nämlich dieses Mittel zur Insektenbekämpfung verwenden, obwohl es als äußerst bienengefährlich eingestuft wird und es verboten ist, dieses Mittel innerhalb eines 10m Streifens vor einem Gewässer zu verwenden. Giftig für alle Wasserlebewesen. Die werden es wahrscheinlich mit Arik Brauers Lied halten,,"Hintermeiner, vordermeiner, links rechts güts nix,ober meiner untermeiner sich I nix,spür nix, hear nix, riache nix........
Das sind findige Geschäftsleute die einen mehrpreis herauslocken.
dies wäre nur glaubhaft in kleinen Dimensionen ohne Zukauffutter und 100 % BIO kann es nicht geben neben viel befahrenen Strassen und vom Luftverkehr (Biogetreide wird auch importiert aus unsicheren Quellen)
Mein lieber Gallham, sie könne sich ja jetzt dann die Sendung über Antibiotika Rückstände im Fleisch ansehen. ORF 3, 20:15
Einer der größten, sogenannten Biogemüsebetriebe liegt direkt unter der Einflugschneise des Linzer Flughafens. Dann erspart man sich sogar das Dressing der Salate.
Wie schön haben es wohl die Bio-Enten, sie werden unter Geigengefidel zur Schlachtbank geführt, hören bis zum letzten Atemzug die "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi, auch Sterben kann schön inszeniert werden.
Die Biobauern werden jetzt alle umstellen, sodass ein Marktüberangebot an Bio-Enten sein wird und der Preis nach unten fällt ....... das sind dann sogenannte Marktschwankungen.
Wenn ein Tier für den menschlichen Verzehr getötet wird, dann ist das ein Riesenproblem.
Wenn ein Rudel Wölfe Schafe im Dutzend reißen und ein paar davon halbtot auf der Weide zurücklassen dann ist das super.
Die Lösung ist einfach und liegt auf der Hand: ALLES GEHÖRT VERSTAATLICHT!
Dann ist alles sozial und gerecht und biologisch und wissenschaftlich sowieso
Und warum soll konventionell schlecht sein,lieber Bergbauer???
Bitte unterstellen sie mir nichts, habe ich niemals behauptet.
Mein lieber Habakuk, Wir haben in Österreich generell einen sehr hohen Lebensmittelstandart, es gibt ausser Billigimportware bei uns keine schlechten Lebensmittel.
Der Unterschied von Bio zu Konventioneller Tierhaltung ist, das bei Biohaltung größere Stall und Auslaufflächen vorgeschrieben sind und die Tiere Futter aus biologischer Produktion bekommen.
Dadurch ist das Fleisch rückstandsfreier und auch Boden und Grundwasser wir so geschont.
Dadurch wachsen die Tiere etwas langsamer was man auch in der Fleischqualität merkt.
Das sind Leute, die erfolgreich am Feinkostladen Österreich mitarbeiten, und nicht nur warme Luft oder gar kontraproduktiven Blödsinn sie etwa "Regional ist das neue Bio" von sich geben.
Auch regional ist bio. Alle Dinge, die aus organischer Masse bestehen sind bio.