Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das Ende für den großen A380 lässt Zulieferer FACC nicht ungeschoren

15. Februar 2019, 00:04 Uhr
Das Ende für den großen A380 lässt Zulieferer FACC nicht ungeschoren
Der A380: 1100 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit, 14.800 Kilometer Reichweite um durchschnittlich 445,6 Millionen US-Dollar je Gerät Bild: APA/AFP/EMIRATES/OLLIE DALE

RIED/TOULOUSE. Innviertler Lieferant muss zwölf Millionen Euro Entwicklungskosten abschreiben.

Das Ende für das größte Passagierflugzeug der Welt kommt zwar nicht unerwartet, die gestrige Veröffentlichung von Airbus traf vor allem die Lieferanten aber doch überraschend. So hat die Ankündigung des scheidenden Airbus-Chefs Tom Enders beim heimischen Zulieferer FACC zu einiger Hektik geführt.

Einige Stunden nach dem Airbus-Aviso informierte FACC, dass man die Gewinnerwartung für das laufende Jahr reduzieren müsse. Statt 52 bis 55 Millionen Euro wird das operative Ergebnis nun bei etwa 40 Millionen Euro zu liegen kommen. Der Grund: FACC muss einmalig Entwicklungskosten für den A380 von zwölf Millionen Euro abschreiben.

Gleichzeitig berichtet FACC, Airbus habe bei anderen Modellen die Bestellung aufgestockt. "70 neue Flugzeuge kommen dazu", wird Vorstandschef Robert Machtlinger in einer Aussendung zitiert.

Aktienkurs stürzte ab

Die Beruhigungspille wirkte unmittelbar aber nicht: Die Gewinnwarnung ließ den Börsenkurs bis zum Abend um mehr als neun Prozent absacken. Die Airbus-Aktie profitierte hingegen von der Klärung: In Paris stiegen Airbus-Aktien um bis zu 6,3 Prozent auf 110,94 Euro und verfehlten ihr Rekordhoch nur um wenige Cent.

Der Innviertler Flugzeugteile-Bauer liefert für jeden A380 Teile im Wert von zwei Millionen Dollar. Zwischen 60 und 70 Personen sind mit der Fertigung von Gepäcksablagefächern, Verkleidungen etc. beschäftigt. Bei FACC gibt man sich zuversichtlich, dass es zu keinen Auswirkungen auf die Beschäftigung kommt. Ab 2021 erwartet FACC eine Umsatzauswirkung von zehn Millionen Euro.

Erstmals im Dezember 2014 hat der Airbus-Finanzchef Investoren, Anleger, Mitarbeiter und Kunden vor den Kopf gestoßen und über das Ende für den A380 spekuliert. Für Airbus war die Entwicklung erst ein Prestigeprojekt, später mit Pannen behaftet.

Am Donnerstag war es dann so weit: Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern teilte mit, dass die A380-Produktion nach nur elf Jahren eingestellt wird. Die letzte Auslieferung ist für 2021 geplant. Den letzten Ausschlag gab Großkunde Emirates: Die Fluglinie stornierte 40 Bestellungen. Aber auch viele andere Airlines bevorzugen inzwischen kleinere Großraumflieger, die sich wirtschaftlicher betreiben lassen.

Auswirkungen bei Airbus

Der Produktionsstopp, dem im Jahr 2021 die letzte Auslieferung des A380 folgen soll, betrifft 3000 bis 3500 Beschäftigte, unter anderem in Deutschland und Frankreich. Airbus kündigte umgehend Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern an und versprach: Es werde zahlreiche Möglichkeiten zu internen Stellenwechseln geben, da die Produktion des beliebten Mittelstreckenjets A320 hochlaufe und zugleich Emirates andere Flugzeuge bestellt habe. (sib)

 

Eine pannenreiche Chronologie

1994 starten unter dem Codenamen ASXX die Arbeiten am Design des Riesenfliegers. 2000 geht Airbus aus der Deckung.

2005 hebt die erste A380 zum Jungfernflug ab. Bald spricht Airbus aber Auslieferungsprobleme an. Im Jahr darauf müssen mehrere hochrangige Manager gehen. Zwei Jahre Auslieferungsverspätung werden es am Ende.

2010 werden Triebwerksprobleme publik. Später werden Haarrisse in den Tragflächen entdeckt.

2017 Airbus will die Jahresproduktion auf sechs bis sieben Maschinen drosseln. Der Höhepunkt lag bei 30.
14 Fluggesellschaften haben den A380 in ihrer Flotte.

 

575 Sitzplätze hat die Standardvariante, bis zu 853 Sitzplätze können eingebaut werden.

234 Maschinen wurden bis Jänner 2019 ausgeliefert. Weitere 40 sind bestellt und werden bis 2021 noch ausgeliefert. Der wichtigste Kunde ist Emirates mit 123 Bestellungen.

3500 Mitarbeiter sind an der Fertigung dieses größten Passagierflugzeugs der Welt involviert. Weil andere Maschinen besser laufen, fürchtet die IG Metall kaum Stellenabbau. „Die Beschäftigten haben reichlich Arbeit.“

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich

Kritik an schwarzen Schafen: Friseure wehren sich gegen billige Barbershops

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Ortner Real: "Nichts unter den Teppich kehren"

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Duc (1.562 Kommentare)
am 15.02.2019 10:13

Kein Aufschrei der Övp ist ja privat.Wenn Bio-Kraftwerke geschloßen werden weil nur rote Zahlen geschrieben werden ist der Aufschrei groß siehe Niederösterreich

lädt ...
melden
antworten
Hofstadler (1.359 Kommentare)
am 15.02.2019 09:37

Interessant ist die Art der Berichterstattung in Richtung Katastrophenszenario. Gestern wurden im TV 30 betroffene Mitarbeiter genannt, heute sind es schon doppelt so viele. Dass eine einmalige Abschreibung nötig ist, ist zu verstehen und findet x-fach pro Jahr in Unternehmen statt.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen