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Arbeitskleidung: "Der Kampf mit den Niedriglohnländern ist voll entbrannt"

Von Andreas Kremsner, 04. März 2019, 00:04 Uhr
Arbeitskleidung: "Der Kampf mit den Niedriglohnländern ist voll entbrannt"
Der überwiegende Teil der Arbeitsbekleidung wird mittlerweile im Ausland, vor allem in Asien, gefertigt. Bild: Reindl

LINZ. Jeder zweite Österreicher trägt Arbeitskleidung. Drei oberösterreichische Unternehmen mischen im heiß umkämpften Markt kräftig mit.

Jeder zweite österreichische Beschäftigte trägt in seinem Job Arbeitskleidung, ob im Spital, auf dem Bau, beim Friseur oder in Produktionshallen. Der Markt für Berufsbekleidung ist umkämpft: asiatische Niedriglohnländer gegen heimische Produktion.

"Ich bin in Österreich der einzige Große, der alles im eigenen Land produzieren lässt", sagt Johann Schmidhofer, Chef von Goldhauben-Webe in Linz. Das Unternehmen beschäftigt 140 Mitarbeiter an vier Standorten in Linz, Unterweißenbach und Lembach. Im vergangenen Jahr hat Goldhauben-Webe zwölf Millionen Euro mit Arbeitsbekleidung umgesetzt, genauso viel wie im Jahr davor.

Die Linzer haben sich auf den Gesundheitsbereich spezialisiert, rüsten Krankenhäuser mit OP-Bekleidung, Kälteschutzjacken und Patientendecken aus, beliefern aber auch Industrie- und Gewerbebetriebe.

Ausschreibung vom Bundesheer

"Die Uniformen des Bundesheeres werden von einem spanischen Unternehmen geliefert, der sie in Asien produzieren lässt", sagt Schmidhofer. Nun liegen aber zwei Ausschreibungen vom Bundesheer auf seinem Schreibtisch.

"Die Rendite liegt bei den einzelnen Aufträgen zwischen vier und zehn Prozent", so Schmidhofer. Es werde schwieriger, attraktive Aufträge zu bekommen. "Der Preiskampf mit den Niedriglohnländern in Asien ist voll entbrannt und drückt die Margen", sagt der Linzer Firmenchef.

Zweiter großer Produzent ist die Firma Reindl in Sankt Willibald. Dort setzten 95 Mitarbeiter im vergangenen Jahr rund 14 Millionen Euro um. Reindl produziert Berufsbekleidung und Arbeitsschutz. Der Großteil wird in Serbien, Mazedonien und in asiatischen Ländern hergestellt", sagt Prokurist Gernot Gaiswinkler: "Die Teile müssen aber unseren Qualitätsansprüchen entsprechen." Im vergangenen Oktober hat Reindl einen Großauftrag von einem deutschen Handelsunternehmen über 720.000 Stück Arbeitsbekleidung erhalten. "Die Auftragslage ist auch heuer sehr gut", sagt Gaiswinkler. Reindl beliefert unter anderem die Energie AG, Pöttinger und Internorm.

Die dritte große Firma unter den Berufskleidermachern in Oberösterreich ist die Firma Litz in Mauerkirchen. "Wir haben uns auf individuelle Lösungen von Industriekunden spezialisiert", sagt Firmenchef Rupert Litzlbauer. Er liefert bis zu 80.000 Textilien pro Auftrag. Produziert wird im Ausland, auch in Asien.

Qualität hat in Asien ihren Preis

Bei Litz wird die Kleidung, das Unternehmen produziert ausschließlich Textilien, einer Qualitätskontrolle unterzogen. Litzlbauer sieht das Problem nicht in der Produktion in Niedriglohnländern – "Qualität hat mittlerweile auch in Asien ihren Preis". Er sagt, dass Kunden nicht bereit seien, für Qualität zu zahlen. "Nur die wenigsten Hersteller schaffen es, dass Kunden für eine Marke einen entsprechenden Preis zahlen."

Litz beschäftigt in Mauerkirchen 23 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2017/18 hat das Unternehmen 8,5 Millionen Euro umgesetzt.

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Autor
Andreas Kremsner
Redakteur Online
Andreas Kremsner

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11  Kommentare
11  Kommentare
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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 04.03.2019 10:27

Sehr viele Leute werden in der Zukunft gar keine Arbeitskleidung mehr brauchen. Roboter werden schon einheitlich mit einer Montur ausgeliefert!

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.03.2019 23:41

Macht nix, die wern Akademiker.

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kana (1.782 Kommentare)
am 04.03.2019 07:50

Da lief doch kürzlich eine Doku über die vergifteten Waren aus Fernost. Die Container müssen mit Gift gefüllt werden, damit keine Insekten usw. mit einreisen. Die Zöllner müssen die Container zuerst einige Stunden lüften, damit sie diese betreten können. Menschen die sie dann bei diesen Billig Handelsketten Kleidung, Schuhe gekauft haben, bekamen unheilbare Hautausschläge und streiten schon jahrelang wegen Schadenersatz am Gericht herum.

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spacer (1.511 Kommentare)
am 04.03.2019 08:54

Darum:
Wasche die Kleidung immer bevor du sie zum 1. Mal anziehst...
Ich kenne auch einige solcher Fälle.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 04.03.2019 14:14

Kauft konsequent fair gehandelte Kleidung.

https://www.youtube.com/watch?v=nzyBEqyAZFg

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.03.2019 23:37

Aha, und das steht drauf gedruckt:
---------- I am a fair trade product --------------

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q.e.d. (6 Kommentare)
am 15.03.2019 16:55

Fair hat mit ökologisch nichts zu tun. Und "fair gehandelt" heißt noch lange nicht fair produziert. Bei Fair Trade z.B. ist nur der Baumwollanbau fair bezahlt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.03.2019 23:40

Jo, und das Abwasser entsorgst du in einem Spezialschlauch in die Spezialabwasserleitung.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 04.03.2019 14:13

Eine? Viele!!!

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.doku-ueber-textilarbeiter-auf-arte-kaputte-lungen-fuer-coole-jeans.3e0f6b35-adf0-4054-8554-56f0a2971bfb.html

https://www.zeit.de/gesellschaft/2017-02/bangladesch-dhaka-textilindustrie-billigloehne

https://www.youtube.com/watch?v=v9hkhskpaRA

https://www.youtube.com/watch?v=07piUk5VPyQ

und
und
und

keiner kann sagen, er hat von nichts gewusst.

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.03.2019 23:39

So viele links :-o

Ob die alle ungiftig sind

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q.e.d. (6 Kommentare)
am 15.03.2019 17:07

Es gibt viele Schauergeschichten über Fernostproduktion. Manche davon haben tatsächlich Berechtigung, manche davon sind hochgespielt um Stimmung zu machen. Die Begasung von Containern für Bekleidung würde ich eher ins Reich der Fantasie verweisen, Holzprodukt-Container hingegen werden fallweise begast um Schädlinge abzutöten.

Fakt ist, dass auch in Fernost viele Produktionsstätten unter Bedingungen arbeiten, die mit Europa mindestens standhalten. Sicher sind es nicht alle, aber es werden immer mehr, wenn Gütesiegel wie SA 8000, BSCI, Fair Clothes, etc. von Konsumenten wahrgenommen und honoriert werden.

Aber Vorsicht ist geboten. Nicht jedes Gütesiegel hält was es verspricht. "Fair Trade Bekleidung" zB bezieht sich in der Regel nur auf den Baumwollanbau. Die Produktionsbedingungen in den Nähfabriken haben damit gar nichts zu tun.

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