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"Wir sind ausgebucht": Hotels freuen sich über Rekordsaison

Von Ulrike Rubasch und Susanna Sailer, 28. Juli 2018, 00:05 Uhr
"Wir sind ausgebucht":Hotels freuen sich über Rekordsaison
Idylle am Hallstättersee mit Hotel Grüner Baum (gelbes Haus) Bild: Grüner Baum

LINZ. Die Nächtigungen nahmen im ersten Halbjahr um 5,9 Prozent zu. OÖ. Tourismus-Chef spürt eine "positive Vorwärtsstimmung" in der Hotellerie.

Wer in Oberösterreich im August kurzfristig ein freies Hotelzimmer findet, kann von Glück reden. Beim Rundruf in der Hotellerie war durchgehend ein Satz zu hören: "Wir sind ausgebucht."

Den Aufwärtstrend im Tourismus bestätigen die Oberösterreich-Zahlen der Statistik Austria für Mai und Juni. 600.300 Ankünfte und 1,44 Millionen Nächtigungen wurden in diesen beiden Monaten verzeichnet. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent bei den Ankünften und einem Zuwachs von 5,2 Prozent bei den Nächtigungen.

Im ersten Halbjahr 2018 wurde auch bundesweit mit mehr als 75 Millionen Nächtigungen (+4,3 %) ein Rekordwert erzielt. Oberösterreich erreichte mit 5,9 Prozent den größten prozentuellen Zuwachs unter den Bundesländern. Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des OÖ. Tourismus, ortet eine positive Vorwärtsstimmung: "Beim Nächtigungstourismus sind wir auf einem guten Weg."

Gäste bleiben wieder länger

Nach einer guten Wintersaison rechnen die neun Gemeinden der Urlaubsregion Pyhrn-Priel auch mit einer guten Sommersaison. Die Zahlen von Mai und Juni "stimmen uns positiv", sagte Marie-Louise Schnurpfeil, seit kurzem Geschäftsführerin des dortigen Tourismusverbands. "Insgesamt erwarten wir bis Saisonende ein Nächtigungsplus von drei Prozent", sagt sie und stützt sich dabei auf die Nächtigungen von Mai und Juni. Diese lagen um knapp zwei Prozent über dem Vorjahr, obwohl die Anzahl der Ankünfte stagnierte. Das bedeutet, dass die Gäste länger bleiben.

Dieses Phänomen bemerken auch zwei 4*S-Hoteliers aus dem Mühlviertel: der Geschäftsführer des Kinderhotels Aigo in Aigen-Schlägl, Dominik Schwarzenberger, und Christian Grünbart vom Singlehotel Aviva in St. Stefan am Walde. "Es wird durch noch kurzfristigere Buchungen immer schlimmer mit der Planung, aber die durchschnittliche Aufenthaltsdauer steigt. Wir liegen im Sommer bei fast fünf Nächtigungen pro Gast", so Schwarzenberger. Die kurzfristigen Buchungen seien eine Herausforderung. Mittlerweile sei es so, dass auch für einen Aufenthalt von einer Woche nur eine Woche vorher – und nicht wie früher zumindest einen Monat im Voraus – gebucht würde.

Regentage durchaus erwünscht

Das vor drei Jahren erneuerte Kinderhotel Aigo hat ein starkes erstes Halbjahr mit 15 Prozent plus bei Umsatz und Nächtigung hinter sich. Der perfekte Winter im Skigebiet Hochficht war maßgeblich dafür verantwortlich. Damit die Saison so weitergeht, "wünsche ich mir lieber Regentage als einen heißen Sommer", überrascht der Aigo-Manager. Die großzügigen Indoor-Spielbereiche und die Wellness-Landschaft seien bei Schlechtwetter attraktiver. "Bei Schönwetter fahren die Urlauber eher an die Seen."

"Wir sind ausgebucht":Hotels freuen sich über Rekordsaison
Tipihotel Ikuna in Natternbach Bild: Ikuna

Sabine Loy vom Tipihotel und Naturresort Ikuna in Natternbach sieht das ähnlich. "Was den 170.000 Quadratmeter großen Naturerlebnispark angeht, sind Temperaturen über 30 Grad zu heiß. Da gehen die Leute lieber ins Freibad." Das Tipihotel sei jedoch bis 9. September ausgebucht. Vom einstigen Indianer-Resort-Image sei Ikuna abgerückt, die Ausrichtung wurde verbreitert. Nun werden neben Familien auch Seminargäste, Einzelreisende und Paare angesprochen. Das Konzept ging auf, weswegen ausgebaut wird. Zu den zwölf hochwertig ausgestatteten Tipis sollen weitere zwölf mit insgesamt 48 Betten hinzukommen. Auch ein Boutique-Hotel mit neun großen Suiten ist geplant.

"Wir sind ausgebucht":Hotels freuen sich über Rekordsaison
Aviva Hotel in St. Stefan am Walde Bild: Aviva

Eine schwierige Ausgangssituation hatte das Aviva (neuer Eigentümer, neuer Pächter). "Insofern sind vier Prozent mehr Übernachtungen und acht Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr hoch erfreulich", sagt Grünbart. Die höheren Umsätze erkaufe er sich nicht mit Sonderrabatten. "Wir setzen als Qualitätshotel unsere Preise im Markt durch. Der Kunde ist bereit, für Qualität zu bezahlen, wenngleich er das Gefühl haben will, ein Schnäppchen gemacht zu haben", so Grünbart. Er biete seinen Gästen dafür ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm vom Bogenschießen bis zum Yoga-Salsa-Kurs.

Dass für ein qualitativ hochwertiges Angebot bereitwillig mehr bezahlt wird, registriert Florian Mayer ebenfalls. Der Tiroler Hotelier leitet den auf Familien mit Kindern spezialisierten Dachsteinkönig in Gosau. "Die Nachfrage nach Urlaub im Salzkammergut ist um einiges höher als von uns erwartet", sagt Mayer. Deswegen habe er die Sommerpreise angezogen. Im 5-Sterne-Hotel kosten die Zimmer ab 550 Euro aufwärts. Dafür steht ein breites Kinderprogramm offen – samt einer 2000-Quadratmeter-Innen-Infrastruktur.

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Wirtschaftsfaktor Tagesausflug

PDF-Datei vom 27.07.2018 (94,53 KB)

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Weniger chinesische Gruppen

Im von Gosau wenige Kilometer entfernten Hallstatt drängen sich nach wie vor viele asiatische Gäste. Dennoch verändert sich etwas. "Die chinesischen Gruppen sind weniger geworden", sagt Monika Wenger, Eigentümerin des Seehotels Grüner Baum. Sie schätzt den Rückgang auf zehn Prozent. "Manche Reisebüros haben weniger Reisen nach Hallstatt gebucht", weiß Wenger. Zum einen, weil die Problematik mit zu vielen Touristen im kleinen Ort stärker thematisiert wurde, zum anderen, weil Hallstatt für manche Veranstalter zu teuer geworden sei. Stattdessen sei die Anzahl der Individualreisenden leicht gestiegen. "Es kommen wieder mehr Europäer, aber auch arabische und indische Gäste", sagt Wenger. Das sei im Sinne der Hallstätter. "Die gute Mischung macht’s, während alles Einseitige belastet."

"Wir sind ausgebucht":Hotels freuen sich über Rekordsaison
Im Juni kamen so viele Touristen nach Linz wie nie zuvor. Bild: Weihbold

Hochzufrieden zeigt sich die Stadt Linz mit dem Nächtigungsplus von 5,4 Prozent auf 382.000 Nächtigungen im ersten Halbjahr. Der Juni war überhaupt der beste aller Zeiten mit 82.000 Übernachtungen in Linzer Hotels. Tourismusdirektor Georg Steiner führt das nicht nur auf die bessere Wirtschaftslage und in der Folge wieder mehr Geschäftsreisen zurück, die 60 Prozent des Linz-Tourismus ausmachen, sondern auch auf die Schüler mit ihren Projekttagen in der Landeshauptstadt.

"Wir sind ausgebucht":Hotels freuen sich über Rekordsaison
Vielfach prämierter Campingplatz CampMondSeeLand Bild: CampMondSeeLand

Zuwächse verzeichnen auch die Campingplätze. CampMondSeeLand in Tiefgraben etwa hat seine Stellplätze um ein Drittel auf 100 erweitert und ist in der Hauptsaison zu 100 Prozent ausgelastet. "Das Campinggeschäft entwickelt sich auf einer Ebene mit dem Hoteltourismus", sagt Eigentümerin Herta Wiedlroither. "Vor fünf Jahren hatten wir 12.000 Nächtigungen im Jahr, heuer kommen wir auf rund 30.000."

 

"Wir haben im ersten Halbjahr 15 Prozent Umsatz- und Nächtigungsplus.“
Dominik Schwarzenberger, Aigo 4*S-Kinderhotel in Aigen-Schlägl, 88 Zimmer für 320 Personen

 

„Insgesamt erwarten wir für unsere Region bis Saisonende ein Nächtigungsplus von drei Prozent.“
Marie-Louise Schnurpfeil, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Pyhrn-Priel

„Qualitätshotels setzen Preise durch. Der Kunde zahlt für Qualität, auch wenn er meint, Schnäppchen ergattert zu haben.“
Christian Grünbart, Geschäftsführer Singlehotel Aviva, St. Stefan/W.

„Die gute Wirtschaftslage wirkt sich mit mehr Geschäftsreisen aus: In Linz gab es 5,4 Prozent mehr Nächtigungen im Halbjahr.“
Georg Steiner, Tourismusdirektor

"Unser Konzept der Neupositionierung ging auf. Wir erweitern um zwölf Tipis und bauen ein Hotel.“
Sabine Loy, Ikuna, Natternbach

 

„Es kommen weniger chinesische Gruppen, dafür mehr Individualtouristen. Das ist in unserem Sinne.“
Monika Wenger, Seehotel Grüner Baum, Hallstatt

 

„Die Nachfrage nach Urlaub im Salzkammergut war höher als von uns erwartet. Daher haben wir heuer die Sommerpreise angezogen.“
Florian Mayer, Dachsteinkönig, Gosau

 

„Wir haben in die Infrastruktur investiert und die Stellplätze um ein Drittel auf 100 erweitert. Trotzdem sind wir derzeit zu 100 Prozent ausgebucht.“
Herta Wiedlroither, CampMondSeeLand, Tiefgraben

 

 

 

 

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8  Kommentare
8  Kommentare
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markusobermueller (466 Kommentare)
am 30.07.2018 09:00

Jo eh kloa.

Waun ma den den Hotelbesitzern so in den o**ch kriacht mit dera senkung der Mehrwertsteuer.

A klane privilegierte Gruppe wird bevorzugt, olle anderen müssen des bezahlen.

typisch fpövp

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robnbradl (265 Kommentare)
am 29.07.2018 21:29

Welche Fragen hat man den Damen und Herren Manager zum Abschluss gestellt? Deren Antworten können hier ja nur völlig unreflektiert abgedruckt sein oder wollten der Herr vom Dachsteinkönig und jener vom Aviva reumütig die Öffentlichkeit über deren hohe Preise aufklären?

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 29.07.2018 11:59

Die Mehrwertsteuer für Hotels wurde von 13 % auf 10 % abgesenkt, ein Zuckerl für ausgelastete Betriebe zum Schaden der Steuerzahler.

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Criticus (181 Kommentare)
am 29.07.2018 11:50

Weil es so gut läuft, haben wir gleich nochmals verteuert...

Ob diese Aussage/Einstellung vom Dachsteinkönig-Hotelier bei
seinen Gästen so gut ankommt? Ist das so zu verstehen: Familien
die sich es leisten können, in seinem Hotel zu urlauben, gehören
ordentlich abgezockt?

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teja (5.864 Kommentare)
am 29.07.2018 09:38

Endlich kein Gejammer und gesündere.

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mcgyver (347 Kommentare)
am 28.07.2018 20:57

Aber Händeringend werden’s wieder billige Spitzenfachkräfte suchen.

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mcgyver (347 Kommentare)
am 28.07.2018 08:35

Ob da für die Mitarbeiter auch was abfällt???

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faulchen (140 Kommentare)
am 28.07.2018 09:09

Da wird die Statistik natürlich ganz anders aussehen. Man muss sich auf die kommende Saison vorbereiten und und und. Bei den Löhnen wird sich nicht viel ändern. Kennen wir aus den letzten Jahren.

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