Wie eine App das Leben von Vereinen erleichtert

Von Susanna Sailer   06.März 2018

Gemeinschaftlich miteinander aktiv zu sein ist dem Bad Wimsbacher Mathias Maier derart wichtig, dass er selbst Mitglied in drei Vereinen ist. In der Landjugend Bad Wimsbach war Maier auch vier Jahre im Vorstand. "Aber Monatszettel und Vereinsinformationen via SMS auszuschicken, war für mich nicht innovativ", erinnert sich der Medientechniker und -designer, der seit Sommer 2017 seinen Bachelor der FH Hagenberg in der Tasche hat.

Maier entwickelte für seinen Verein die Applikation Vereinsplaner.at – eine innovative Kommunikations- und Organisationslösung, die große Zeitersparnis in der Verwaltung ermöglicht. Damals war ihm nicht bewusst, dass er auf eine nachgefragte Marktnische gestoßen war. Das Planungstool wurde binnen kürzester Zeit von anderen Vereinen nachgefragt. Also schaltete er die App für alle frei. Über zwei Jahre flossen Vorschläge und Wünsche von Vereinsmitgliedern in die Programmierung ein. So entstanden auf die Bedürfnisse von Vereinen zugeschnittene Features.

2016 hatten sich 450 Vereine registriert, inzwischen sind es mehr als 1100. Es gibt bei dieser Zielgruppe viel Luft nach oben. Denn in Österreich gibt es an die 120.000 Vereine, in Deutschland rund 600.000. "Ich habe noch keinen Cent in Marketing investiert, Interessenten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz suchen aktiv nach einer Vereinslösung", sagt Maier. Einen Verein kostet die App zwischen 99 und 149 Euro im Jahr, für Mitglieder ist sie kostenlos. Maier: "Es ist auch möglich, einen lokalen Sponsor an Bord zu nehmen, der dann ein Jahr in allen Vereinsmails aufscheinen kann."

Maier wurde für seine Entwicklung 2016 mit dem Futurezone Award und 2017 mit dem Edison-Preis in Silber ausgezeichnet.

Das ist Vereinsplaner

Idee: Eine App soll Vereinen die Verwaltung und Kommunikation erleichtern.

Konzept: Vereinsplaner.at sendet Termine oder Infos aus, Zu- und Absagen werden registriert. Die App schickt automatische Erinnerungen, auch via E-Mail.

Finanzierung: Maier nimmt am Förderprogramm Akostart teil, hat aber ansonsten sein privates Geld und das Edison-Preisgeld investiert. Er hofft, heuer bis zu 100 zahlende Vereine zu gewinnen, später will er auch Verbände akquirieren.