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Warum Raiffeisen ohne Spitzeninstitut auskommt

Von Dietmar Mascher, 10. Dezember 2016, 00:05 Uhr
Warum Raiffeisen ohne Spitzeninstitut auskommt
RLB-Chef Heinrich Schaller: "Johann Strobl war als neuer RBI-Chef mein Wunschkandidat." Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. RLB-Generaldirektor Heinrich Schaller über die neue Struktur "der starken eigenständigen Landesbanken".

2020 solle Raiffeisen Österreich aus einer Allianz starker, eigenständiger Landesbanken bestehen, sagt der Chef der RLB Oberösterreich, Heinrich Schaller. Die Raiffeisen Bank International sieht er als Finanzbeteiligung mit speziellen Aufgaben. Spitzeninstitut wird die RBI aber nicht mehr sein, sagt Schaller im Gespräch mit den OÖNachrichten.

 

OÖNachrichten: Sind Sie mit der geplanten Fusion von RBI und Raiffeisen Zentralbank (RZB) zufrieden?

Schaller: Ja, eigentlich schon.

Aber Sie hatten gewisse Vorbehalte gegen diesen Zusammenschluss?

Bevor man so etwas macht, muss man es genau planen und ständig auf seine Sinnhaftigkeit prüfen. Die jetzige Lösung ist sehr gut, wenn auch stark kapitalgetrieben.

Warum haben Sie es abgelehnt, der neuen RBI als Generaldirektor vorzustehen?

Ich war von Anfang an der Auffassung, dass man zuerst die Struktur kennen muss, um erst dann über das Personelle zu entscheiden. Die RBI wird sich vorwiegend um das Osteuropa-Geschäft der Bankengruppe kümmern. Und ich fühle mich in meiner Funktion in der RLB Oberösterreich sehr wohl. Johann Strobl als neuer Vorstandschef war mein Wunschkandidat.

Zu hören war immer wieder von einem Zwist zwischen Wien/Niederösterreich und dem Rest andererseits.

Das sind lediglich Gerüchte. Dass es bisweilen unterschiedliche Meinungen gibt, ist in einem Unternehmen normal. Aber das diskutiert man aus. Lagerbildung gab und gibt es keine.

Dass mit Erwin Hameseder einer aus Wien/Niederösterreich Aufsichtsratschef der neuen RBI wird und Sie Chef der neuen Lenkungsgruppe, war somit keine salomonische Lösung?

Das würde ich nicht so bezeichnen. Grundsätzlich wird es aber so sein, dass Oberösterreich dort ein wichtiges Wort mitreden wird.

Bleiben wir bei der Lenkungsgruppe. Wird dort künftig entschieden, was bei Raiffeisen läuft, und wie wird sie organisiert?

Das soll im Jänner stehen. Möglich ist, dass dafür eine Gesellschaft gegründet wird. Sie soll die Organisation und Steuerung für die gemeinsamen Interessen der Landesbanken übernehmen. Das betrifft etwa IT oder Marketing.

Die RLB Oberösterreich könnte ohne RBI-Beteiligung und ohne den Haftungsverbund auch gut leben. Ist das ein Ziel für die anderen auch?

Ziel ist, dass dies auch bei allen anderen der Fall ist.

Steht die Dreistufigkeit bei Raiffeisen zur Diskussion (RBI/Landesbanken/regionale Raiffeisenbanken)?

Nein, die steht derzeit nicht auf dem Prüfstand.

Welchen Stellenwert hat künftig die RBI?

Sie ist in erster Linie eine Finanzbeteiligung mit selektiven kooperativen Aufgaben, die vor allem gute Erträge bringen soll.

Aber die RBI wird nicht mehr das Spitzeninstitut sein?

Stimmt.

Wie sieht dann Ihre Vision für Raiffeisen 2020 aus?

Ein Verbund starker und eigenständiger Landesbanken, die sich bei wesentlichen Punkten wie Risiko oder IT zusammengeschlossen haben. Die Primärebene bleibt davon unberührt und eigenständig.

Aber dort wird es weiterhin Fusionen geben müssen?

Die Zahl der Primärbanken in Oberösterreich ist heuer von 94 auf 85 zurückgegangen. Ich gehe davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Aber das entscheiden die einzelnen Banken für sich selbst.

Wie schaut das Geschäftsjahr der RLB Oberösterreich 2016 aus?

Wir sind sehr zufrieden. Wir sind zum dritten Mal Bank des Jahres in Deutschland geworden. Den Plan, was den Ertrag betrifft, werden wir erreichen. 2015 werden wir allerdings nicht übertreffen, weil da einige Besonderheiten das Ergebnis nach oben getrieben haben. Heuer spielen zwei Einmaleffekte – bei der RZB-Beteiligung und bei den Derivaten – eine umgekehrte Rolle.

Sie hatten im Vorjahr ein Ergebnis von 318 Millionen Euro. Welches Ausmaß haben die genannten Einmaleffekte?

Etwa 120 Millionen Euro.

Beeinträchtigt die Lockerung des Bankgeheimnisses Ihr Geschäft?

Nein, das war kein Thema. Was die Leute aber zunehmend nervt, sind die Vorschriften und Formulare, die sie ausfüllen und unterschreiben müssen. Es gibt sogar Formulare, da dürfen wir beim Ausfüllen nicht einmal beraten.

Die Zinsen bleiben niedrig. Was bedeutet das für die RLB?

Dass wir noch effizienter werden müssen.

 

RLB: Neubau in Linz?

Im ersten Halbjahr 2017 wird die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich entscheiden, ob sie ihre Zentrale beim Südbahnhof in Linz sanieren wird oder einen Neubau, womöglich an einem anderen Standort, errichten wird.

Die jetzige Zentrale wurde in den frühen 1970er-Jahren errichtet und lässt sich noch bis 2022/23 erhalten. „Das heißt, wir müssen bald entscheiden, was wir mit dem Bau machen“, sagt Heinrich Schaller. Die neueren Bauten am Standort wären davon aber nicht betroffen.

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