Volksbank Oberösterreich startete große Fusionen

Von Alexander Zens   22.Jänner 2016

Als "Monsteraufgabe" bezeichnet Bankmanager Andreas Pirkelbauer die derzeitigen Fusionen im Volksbankensektor in Oberösterreich. Erst im September und Oktober wurden die Zusammenschlüsse der Volksbanken Schärding-Altheim-Braunau und Linz-Wels-Mühlviertel sowie Ried über die Bühne gebracht. Nun hat die daraus entstandene Volksbank Oberösterreich zwei weitere Fusionen angemeldet, wie der Homepage der Bundeswettbewerbsbehörde zu entnehmen ist. Nächste Woche soll der Aufsichtsrat grünes Licht für die Fusionen geben.

Sprung über zwei Milliarden Euro

Es geht um die Volksbanken Vöcklabruck-Gmunden und Eferding-Grieskirchen. Ihre Integration soll bis Mai abgeschlossen sein. Vier Fusionen in neun Monaten durchzuziehen, sei fordernd, sagt Pirkelbauer, der mit dem Vorsitzenden Richard Ecker den Vorstand der Volksbank Oberösterreich bildet: "Wir glauben aber, dass es der richtige Weg ist. So können wir diesen Prozess rasch hinter uns bringen und uns wieder zu 100 Prozent auf den Markt konzentrieren."

Vöcklabruck-Gmunden und Eferding-Grieskirchen sind die größten der vier verbliebenen selbstständigen Volksbanken in Oberösterreich. Mit ihnen wird die Bilanzsumme des fusionierten Instituts von rund 1,5 auf etwa 2,2 Milliarden Euro steigen. Die kleinere Volksbank Bad Hall soll dann Mitte 2017 integriert werden.

Die Volksbank Almtal machte im Vorjahr Schlagzeilen, weil sie sich als einzige hartnäckig gegen die Fusionswelle wehrte. Die Europäische Zentralbank gab ihr bis Ende Juni 2016 Zeit für eine Entscheidung.

Was machen die Almtaler?

Es habe seit längerem keine Gespräche gegeben, sagt Pirkelbauer: "Wir würden es begrüßen, wenn sich Almtal uns anschließt. Aus heutiger Sicht ist aber nicht davon auszugehen." Aus dem Almtal gibt es derzeit keinen Kommentar.

Die Volksbank Oberösterreich hatte Ende des Vorjahres 281 Mitarbeiter (Vollzeit-Äquivalent, 350 Köpfe) und 27 Filialen. Nach den beiden Fusionen werden es rund 430 Beschäftigte (Vollzeit) und 43 Standorte sein. Mittelfristig sollen die Verschmelzungen deutliche Effizienzsteigerungen bringen. Die Mitarbeiterzahl ist zuletzt schon gesunken. Die Straffung des Sektors ist ein Teil der Aufräumarbeiten nach dem Debakel des Ex-Volksbanken-Spitzeninstituts ÖVAG.

Das Geschäftsjahr 2015 war für die Volksbank Oberösterreich laut Pirkelbauer "schwierig". Zahlen gibt es noch keine. Operativ soll das Ergebnis jedenfalls positiv gewesen sein. Einmaleffekte dürften es aber gemindert oder ins Minus gedrückt haben. Diese Kosten und Belastungen stammen aus den Fusionen selbst und aus der Spaltung der ÖVAG in die Bad Bank Immigon und die neue Zentralorganisation.