Trauner Delfort schafft ein Standbein in den USA

Von Susanne Dickstein   13.Jänner 2016

Der Übernahmehunger des Trauner Familienunternehmens Delfort scheint ungestillt. Nach einem Zukauf in Vietnam Ende 2014 hat der Hersteller von Spezialpapieren jetzt in den USA zugeschlagen. Mit Jahresbeginn hat die Delfort-Gruppe die US-Firma Mundet mit Standorten in den USA (Virginia und Tennessee) sowie in Mexiko erworben. Die Firmengruppe, die so wie Delfort einen Schwerpunkt im Bereich Zigarettenpapiere hat, beschäftigt 290 Mitarbeiter und erzielte im Vorjahr einen Umsatz von 80 Millionen US-Dollar (rund 72 Millionen Euro).

"Wir steigen über bekannte Kunden in die Produktion in den USA ein und wollen unsere Marktanteile ausbauen", sagt Vorstandsvorsitzender Martin Zahlbruckner. Der Neuzugang Mundet sei "tabakorientiert". Die Trauner wollen aber auch ihre Verpackungspapiere künftig verstärkt in den USA absetzen. Die Akquisition ist das Tor zum Markt, auf dem Delfort bisher noch nicht mit einer eigenen Fertigung vertreten war.

Sechs Werke und 2000 Mitarbeiter zählt die Firmengruppe mit Zentrale in Traun derzeit noch, bis der Zukauf auch von den Kartellbehörden genehmigt ist. Dies soll im ersten Quartal 2016 erfolgen. Delfort ist 2006 aus der Aufspaltung der Trierenberg-Gruppe entstanden und ist vor allem für seine Zigarettenpapiere bekannt. "Wir haben aus der Tabakindustrie hinsichtlich Präzision und dem Umgang mit internationalen Konzernen viel gelernt", erklärt Zahlbruckner. Dieses Wissen wurde zuletzt auch in der Pharma- und Lebensmittelindustrie umgesetzt, für die Delfort leichtgrammige Spezialpapiere liefert. 2014 konnten die Trauner ihren Umsatz (bereinigt um Zukäufe) um acht Prozent auf 700 Millionen Euro steigern.