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Tojner versetzt Amag und Lenzing in Unruhe

22. Oktober 2018, 00:05 Uhr
Tojner versetzt Amag und Lenzing in Unruhe
Bild: Werk

RANSHOFEN/LENZING. Der Investor greift nach der Konzernmutter der Industrieperlen.

Es war ein turbulentes Wochenende für die B&C Stiftung und damit für die in ihrem Einflussbereich stehenden Industrieunternehmen. Das sind mit Amag und Lenzing immerhin zwei der großen Arbeitgeber dieses Landes. Denn ein schwelender Streit um das Sagen bei der B&C brach offen aus.

Seit längerem versuchen die UniCredit und der umtriebige Investor Michael Tojner – Gründer und Mehrheitseigentümer der Montana Tech Components –, sich Zugang zur B&C Privatstiftung zu verschaffen. Sie versuchen dabei, die Verträge aus dem Jahr 2008 neu zu interpretieren.

2008 hat die UniCredit 1,2 Milliarden Euro dafür kassiert, auf alle künftigen Genussrechte und alle Mitwirkungsrechte in der B&C Stiftung und damit in den ihr verbundenen Unternehmen zu verzichten. Was blieb ist, dass die Bank sogenannte Letztbegünstigte der Stiftung ist. Dies würde lediglich im Fall einer Liquidation der Stiftung schlagend werden.

Stiftungsvorstand Wolfgang Hofer hat sich nun lautstark zu Wort gemeldet. Er machte nicht nur den Versuch der feindlichen Übernahme öffentlich, er kündigte auch an, sich mit allen Mitteln zu wehren.

"Ein klarer Vertragsbruch"

Für die B&C ist ein Versuch, in die Stiftung zu kommen und damit Einfluss auf die Töchter gewinnen zu wollen, "ein klarer Vertragsbruch." Die damaligen Verträge seien "niet- und nagelfest". Es werde versucht, die bereits abgelösten Rechte ein zweites Mal zu verwerten.

Dem Vernehmen nach werden zwei Klagen vorbereitet: eine Feststellungsklage, die den alten Status bestätigt, und eine Unterlassungsklage, die Versuche, in die Stiftung hereinzukommen, aufzugeben. In Kreisen um die B&C wird dieser aktuelle Übernahmeversuch als "obskur" bezeichnet. Jahrelang sei der Status der B&C Privatstiftung kein Thema gewesen. Zuletzt wurde der Druck stärker, ist aus B&C-Kreisen zu hören.

Das dürfte in direktem Zusammenhang mit der wirtschaftlich angespannten Lage in Italien stehen. Die italienische UniCredit hat innerhalb eines Jahres 30 Prozent ihres Wertes verloren. Diese hatte die Industriestiftung beim Kauf der Bank Austria quasi als Morgengabe erhalten.

In der Konzernzentrale in Mailand würden mögliche Einnahmequellen wohlwollend geprüft. Tojner wiederum würde sich die wiedergewonnen Rechte hunderte Millionen kosten lassen, um selbst in die Stiftung zu kommen.

 

> Mehr zur Person Michael Tojner

 

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2,26 Milliarden
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20  Kommentare
20  Kommentare
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muehlviertlerbua (952 Kommentare)
am 23.10.2018 08:05

Wenn irgendwo die Italiener auch nur einen kleinen Finger drin haben, ist Feuer am Dach! Nur ja nicht hingreifen!
Wäre ich Bank Austria-Kunde, hätte ich mich längst beim "österreichischen" Mitbewerb umgesehen. Ein Vertrag mit Italienern ist bestenfalls eine unverbindliche Absichtserklärung zum Zeitpunkt der Unterschrift.......

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 22.10.2018 22:32

Lamgsam erklärt sich Pierers Investment in den türkisen Wahlkampf.....

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aufrecht1962 (877 Kommentare)
am 22.10.2018 20:39

Die Gier ist etwas schlimmes, schon gar, wenn von einer möglichen fetten Gans zum Schluss mehr überbleibt! Darum gibt es diese Glückspieler, die mit den Arbeitsplätzen spielen! Oder will dieser Herr den Arbeitern höhere Gehälter zahlen, kann er den das Geschäft selber mehr ankurbeln und die Firmen auf Langzeit besser führen? Er wird doch nicht selber dort die Ärmeln hochkrempeln?

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 22.10.2018 16:39

Wir die STEUERZAHLER haben damals in die LENZING AG eine grössere SUMME AN EUROS reingesteckt. Wo hätten wir da jetzt Mitsprache RECHT. Armes Land Austria. Kann die STAATSVERWEIGERER welche in Graz vor Richter stehen SOMIT gut VERSTEHEN.

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trude (1.253 Kommentare)
am 22.10.2018 17:54

Wieviel Geld wurde seitens der öffentlichen Hand in diesen Betrieb gesteckt?? Bitte auch die Zahlen liefern.

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hinterste (344 Kommentare)
am 22.10.2018 12:32

Dass es bei der Unicredit brennt, sei nicht neu. Aber wie Hr. Tojner das stemmen will, bleibt wohl sein Geheimnis. Siehe Squeeze-out bei VARTA !!

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foxxx (726 Kommentare)
am 22.10.2018 12:31

Wenn jene, die diesen Deal gemacht haben, also Verträge errichtet und ausgehandelt haben einen ordentlichen Job gemacht haben, dürfte es keine Probleme geben, jene die hier begierig sind, abzuwehren.

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reibungslos (14.455 Kommentare)
am 22.10.2018 12:03

Diese habgierigen Investoren. Aber so lange meine Investmentfonds gute Zinsen abwerfen, ist es mir eigentlich egal.

*Vorsicht Sarkasmus*

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bergere (3.190 Kommentare)
am 22.10.2018 09:53

Und wer wird das Schlammassl der Geldgier(was anderes ist es ja nicht)ausbaden mūssen?Einmal dūrfen wir raten.Die Arbeiter und Angestellten.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.10.2018 11:46

Ja, die Lieferanten und die Kunden und mit ihnen ihre Arbeiter und Angestellten.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 22.10.2018 08:33

Der aktuell niedrige Aktienkurs bei Lenzing macht das Unternehmen zusätzlich zu einem attraktiven Übernahmeziel... Mal schaun, was passiert.

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M44live (3.838 Kommentare)
am 22.10.2018 08:41

was genau hat die B&C Stiftung mit der Börse zu tun?

Die B&C Stiftung wurde ja dafür gegründet, dass sie eben nicht an der Börse ist.

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 22.10.2018 08:48

Lenzing ist vermutlich aktuell unterbewertet. Wer weiß ob Tojner nicht parallel den freefloat aufkauft und zusätzlich die Stiftung übernimmt..

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 22.10.2018 09:58

Ja da haben Sie vollkommen recht. Die Stiftungskonstruktion könnte das Problem einer komplizierten Einflussnahme werden. Stiftungen in Österreich sind voraussichtlich in den nächsten ein wirtschaftsrechtliches Problem. (z.B. beim Vererben, z.B. Missbrauch durch Stiftungsvorstände)
Diese Unsitte "stiftungen" nützt vor allem Rechtsanwälte und Steuerberater.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.10.2018 10:33

Elmec444 und andere

Wenn der Stiftungsvertrag gut formuliert wurde , wird es schwer sein ihn zu " knacken " .
Aber es gibt im Leben immer wieder Dinge de es sonst NICHT gibt !

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pepone (60.622 Kommentare)
am 22.10.2018 10:37

Elmec444 und andere

Wenn der Stiftungsvertrag gut formuliert wurde , wird es schwer sein ihn zu " knacken " .
Aber es gibt im Leben immer wieder Dinge de es sonst NICHT gibt !

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.10.2018 11:50

Üblicherweise gehts um den gierigen Fiskus, der alle Bilanzen und alle Geschäfte steuert, auch die Stiftungen.

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( Kommentare)
am 22.10.2018 03:22

Bist an der Börse, dann hast irgendwann einmal das Heuschreckenproblem

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mitdabei (1.699 Kommentare)
am 22.10.2018 01:05

Das ist die Brutalität im Wirtschaftssystem. War auf dem Aktienmarkt Player ist, kann auch das Play verlieren.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.10.2018 10:41

> Das ist die Brutalität im Wirtschaftssystem. War auf dem Aktienmarkt ...

"Eigentlich" wollte ich in dieser medialen Suppe nicht umrühren...

Der Aktienmarkt ist mittelalterlich-kapitalistisch, das Wirtschaftssystem leidet elendig darunter. Und dann noch die Klassenkämpfer mit ihren monopolistischen Sozialkrämpfen als Spinnweben über alles.

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