So wird C+C Pfeiffer zu Transgourmet
TRAUN. Der größte österreichische Gastronomie-Belieferer ist an die Schweizer Transgourmet (Coop) verkauft worden. Noch steht groß "C+C Pfeiffer" auf den zwölf Abholmärkten. Das wird sich schnell ändern.
Auf Hochtouren läuft beim größten österreichischen Gastro-Großhändler die Umflaggung von C+C Pfeiffer auf Transgourmet. Seit die zur Schweizer Coop-Genossenschaft gehörende Großhandelstochter Transgourmet im November 2015 den Kauf bekanntgegeben hat, wird fieberhaft am neuen Marktauftritt gearbeitet, vom Briefpapier bis zu den Firmenschildern auf den zwölf C+C-Märkten. Am 4. April startet eine Eröffnungswoche.
C+C Pfeiffer war die wachstums- und ertragsstärkste Tochter des Handelshauses Pfeiffer. Mitarbeiterstand und Umsatz sind zuletzt stark gestiegen, auf rund 1500 Köpfe und erstmals über die halbe Umsatz-Milliarde. Der Erfolg fußt auf der konsequenten Ausrichtung auf Gastronomiebedarf: Lebensmittel, Getränke und Verbrauchsgüter (z.B. Reinigungsmittel, Servietten, etc).
Diese Strategie soll unter dem neuen Eigentümer fortgesetzt werden. Trotz des kolportierten Wirtesterbens handle es sich um einen expandierenden Wirtschaftszweig, sagt Geschäftsführer Manfred Hayböck: "Der sogenannte Außer-Haus-Verzehr der Österreicher wächst weiter." Hayböck ist mit seinem Kollegen Thomas Panholzer (47) Chef von Transgourmet Österreich; das Duo lenkte zuvor bereits einige Jahre C+C Pfeiffer.
Rot-weiß-rotes Sortiment
Die Transgourmet-Österreich-Zentrale wird am Standort Schrammlstraße in Traun/St. Martin bleiben. Von der Pfeiffer-Holding sind 44 Beschäftigte übernommen worden, die dort großteils schon Servicedienste für die C+C-Sparte erledigt haben, etwa Finanz- und Rechnungswesen, Personal und IT. Am stark rot-weiß-roten Sortiment werde sich nicht viel ändern, sagt Panholzer: "Unsere Kunden sind Österreicher. Für sie müssen wir da sein."
Am 30. März wird sogar Hansueli Loosli, der mächtige Verwaltungsratspräsident von Coop, nach Wien kommen, um den Neustart zu präsentieren. Transgourmet Österreich ist eine von vier Landesgesellschaften der Transgourmet Holding mit Sitz in Basel, neben jenen im Heimmarkt, in Frankreich und Deutschland (inklusive Osteuropa). Die Gruppe setzte zuletzt mit 23.000 Mitarbeitern neun Milliarden Franken (rund acht Milliarden Euro) um.
Coop ist neben Migros einer von zwei großen Spielern im Schweizer Lebensmittelhandel und investiert massiv im Ausland. Die Fleisch-Beteiligung Bell hat mit 1. März den Innviertler Geflügelspezialisten Hubers Landhendl übernommen. Coop gehört 2,5 Millionen Schweizer Konsumenten, hat 68.000 Beschäftigte (Vollzeit) und meldete kürzlich für 2015 26,9 Milliarden Franken Umsatz – ein Minus von 4,4 Prozent, einerseits wegen gesunkener Energiepreise, andererseits wegen der Frankenaufwertung. Viele Schweizer kaufen nun billig im Ausland ein – auch in Vorarlberg.
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