Schelling zitiert rebellische Volksbanken nach Wien
SCHARNSTEIN / WIEN. Krisensitzung: Fusionsverweigerer aus dem Almtal, Tirol und Kärnten müssen am Montag beim Finanzminister antreten.
Hans Jörg Schelling hat kurzfristig eine Krisensitzung zum Thema Fusionen im Volksbankensektor angesetzt. Der Finanzminister zitiert kommenden Montag, 10.30 Uhr, die Vorstände der drei rebellischen Institute nach Wien – jene der Volksbanken Almtal mit Sitz in Scharnstein, Gmünd in Kärnten und Osttirol-Westkärnten (Lienz). Wie berichtet, lehnen diese die von Wien geforderte Fusionswelle von bundesweit 41 auf acht Volksbanken ab. So haben etwa die Almtaler Genossenschafter in der Generalversammlung vor einer Woche gegen den neuen Verbundvertrag gestimmt.
Schelling wird den Druck auf die Volksbanken noch einmal erhöhen. In Wien wird befürchtet, dass die drei Abweichler das gesamte Restrukturierungskonzept für den Sektor in Gefahr bringen könnten. Darum sind auch Vertreter anderer kritischer Volksbanken, etwa aus Landeck, geladen. Von dort gab es Signale, dass man seine Meinung zu den Fusionen noch einmal ändern könnte, sollte es Ausnahmeregelungen geben.
Auch die Nationalbank, die Finanzmarktaufsicht und das bisherige Spitzeninstitut ÖVAG sowie die künftige Zentralorganisation, Volksbank Wien-Baden, werden am Montag dabei sein.
Schelling „möchte sich die Argumente jener anhören, die noch nicht zugestimmt haben beziehungsweise einen eigenständigen Weg gehen wollen“, heißt es aus dem Finanzministerium. Man werde aber auch „klar darlegen, wieso nur eine Gesamtlösung Sinn macht, um den Sektor zu stabilisieren“. Der Minister will, wie berichtet, 300 Millionen von den 1,25 Milliarden Euro, die der Staat in die ÖVAG steckte, zurück haben. Und die EU und die Europäische Zentralbank könnten Probleme bereiten, wenn das Restrukturierungskonzept Risse bekommt.
Einstellung des Bankbetriebs
Die Beschlüsse der Almtaler lösen in Wien dem Vernehmen nach großes Unverständnis aus. Sie sollen auch die Einstellung des Bankbetriebs als Option vorsehen. Dass sich die Genossenschafter daraus eine Auszahlung erhoffen könnten, die Steuerzahler dem Sektor aber helfen mussten, sei nicht in Einklang zu bringen, ist zu hören.
Die Volksbank Almtal mit ihrer hohen Eigenkapitalquote betonte zuletzt, sich nicht wegen der Fehler der ÖVAG in Wien enteignen zu lassen. Die Genossenschafter hätten 30 Jahre auf jegliche Dividende verzichtet, heißt es.
Jetzt spielt sich die sog. Finanzmarkt-"Aufsicht" wieder einmal gross auf. Wo waren diese Aufseher beim BAWAG-Desaster (als ein gewisser Herr Hundsdorfer klammheimlich einen zehnstelligen Geldbetrag aus der Gewerkschaftskassa nahm), wo waren sie bei der Laenderbank, wo waren sie bei der HAA ? Jetzt wollen sie fuer ihr bisheriges Versagen in die Schatulle der Almtaler langen. Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, dass die Almtaler finanzieren, waere ein Blindenhund fuer diese Aufseher.
löst die Borniertheit der Wiener Zentralisten aus.
Bitte um stichhaltige Argumente, weshalb erfolgreiche regional tätige Banken nicht so weiterarbeiten dürfen, wie bisher.
Bitte um ein Eingehen auf die Argumente der eigenständigen Banken!
Doch auf das Volk hören, das passt der sogenannten Volkspartei nicht (mehr) ins Konzept. Leider!
Dass immer und ewig die "vom Land" für die Gfraster in der Stadt haften müssen.
Auf Befehl aus Wien und aus Brüssel.
Bei den Krankenkassen fällt ihnen auch sonst nix ein als ZENTRALISIEREN.
Und beim Regieren: WEG mit den BUNDESländern, die BUNDEShauptstadt ist eh so schöööön. Nachdem sie wieder 70 Jahre lang schmarotzt hat.
hart bleiben Burschen! Kein Geld den Verschwender schenken, behaltet euer teuer erwirtschaftetes Geld und gebt es nicht den Zockern in Wien!
die Wortwahl "rebellische" ist deutlich genug für die Stadtleserzeitung, die sich OÖ-Nachrichten nennt.