Poloplast läutet Generationswechsel ein und schielt auch in die USA

Von Dietmar Mascher   09.Jänner 2018

Der Leondinger Spezialist für Kunststoffrohre, Poloplast, hat sich für die kommenden Jahre einiges vorgenommen und verbindet dies auch mit einem wohlgeplanten Generationswechsel. Klaus Tonhäuser sitzt seit 1. Jänner mit Wolfgang Lux und Jürgen Miethlinger in der Geschäftsführung und wird Lux Ende 2019 als Verantwortlicher für den gesamten kaufmännischen Bereich nachfolgen. Das wurde den Mitarbeitern gestern mitgeteilt. Miethlinger, der in Oberösterreich zu den führenden Kunststoff-Forschern gehört und auch beim Linz Institute of Technology (LIT) eine zentrale Rolle spielt, bleibt für die Technik verantwortlich.

Mit Tonhäuser holt sich Poloplast einen Manager quasi aus der Nachbarschaft. Der 42-Jährige war 20 Jahre lang beim Feuerwehrausstatter Rosenbauer beschäftigt und dort für das Geschäft in Mittel- und Osteuropa und 300 Millionen Euro Jahresumsatz verantwortlich.

Bei Poloplast wird Tonhäuser für Vertrieb, Marketing sowie Finanzen und Controlling verantwortlich sein.

"Auf diese Weise wird ein kontinuierlicher Übergang in der Geschäftsführung möglich", sagt der 62-jährige Wolfgang Lux, der sich für die nächsten Jahre mit seinem Team viel vorgenommen hat. Der Umsatz soll von zuletzt 108 Millionen Euro auf 190 bis 200 Millionen Euro im Jahr 2022 wachsen, die Zahl der Mitarbeiter dann von derzeit 380 auf 540 steigen.

40 Millionen Euro für Leonding

40 Millionen Euro sollen dafür in Leonding investiert werden, davon 13 Millionen Euro heuer. Und schon jetzt werden 60 Mitarbeiter gesucht, die bereit sind, die "DNA von Poloplast zu verinnerlichen", wie Lux sagt.

Was er damit meint? Poloplast ist Technologieführer für Wasserrohre und Kanalisation. Wie berichtet, wurde mit Poloplast-Rohren die Kanalisation des Welterbes Mont Saint Michel erneuert.

Poloplast-Rohre würden sich dadurch auszeichnen, dass niemand etwas von ihnen mitbekommt. "Sie sind brandsicherer und geräuschärmer als andere. Die Verlegung ist einfacher und sicherer, weil über eine spezielle Muffe die Dichtung integriert und nicht vergessen werden kann." Dieser technologische Vorsprung soll auch den Sprung auf den Exportmarkt USA erleichtern. Denn dort gebe es zwar das Silicon Valley, aber bei Kunststoffrohren sei Österreich besser, sagt Lux.