Personelle Veränderungen bei den Landesbetrieben

Von Dietmar Mascher   19.Dezember 2014

Heute wird der Vorstand der Energie AG Oberösterreich seine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 präsentieren. Das operative Ergebnis wird dabei besser sein als erwartet. Der Unternehmenswert wird auf knapp über 20 Euro je Aktie gesunken sein. Das war erwartet worden und trifft unter anderem die Linz AG, die ihrerseits selbst derzeit daran arbeitet, eine ordentliche Dividende für die finanziell unterdurchschnittlich ausgestattete Stadt Linz darzustellen.

Die Linz AG vollzog diese Woche auch den Wechsel im Aufsichtsrat der Energie AG. Der inzwischen pensionierte Generaldirektor, Alois Froschauer, legte erwartungsgemäß sein Amt zurück. Ihm folgt Linz-AG-Vorstandsdirektor Wolfgang Dopf nach. Dass nicht der neue Generaldirektor Erich Haider selbst ins Aufsichtsgremium einzieht, mag auch damit zu tun haben, dass das Verhältnis zwischen ihm und Energie-AG-Chef Leo Windtner überschaubar gut ist.

Im Aufsichtsrat gibt es aber noch zwei weitere Wechsel. Der von der FPÖ nominierte Rechtsanwalt Manfred Klicnik zieht sich zurück. Ihm folgt sein Kanzleipartner Stefan Lang nach.

Auch ein SPÖ-Mandat wird neu besetzt. BBRZ-Chef Manfred Polzer hört auf. Seine Nachfolgerin ist Controllingchefin im BBRZ. Miriam Eder ist die Tochter des ehemaligen Geschäftsführers der Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG), Manfred Eder.

 

***

Ein Abgang bei der Hypo – Wechsel bei der Energie AG
Leonhard Fragner (rechts)

Auch in einem anderen Betrieb, der mehrheitlich dem Land Oberösterreich gehört, wird es einen Wechsel geben. Allerdings erst im Frühjahr. Leonhard Fragner (im Bild rechts), Generaldirektor-Stv. in der Hypo Landesbank, wird wieder nach Wien ziehen und dort ein "lukratives Job-Angebot annehmen", wie es heißt. Den 56-jährigen Bankmanager zieht es auch aus privaten Gründen in die Bundeshauptstadt zurück. Der geschätzte Volkswirtschaftsexperte, der 2010 von der Bawag PSK nach Linz in die Hypo gewechselt war, stellt vor allem die SPÖ vor ein Problem. Denn sein Posten wird zwar nach dem Stellenbesetzungsgesetz des Landes offiziell ausgeschrieben. Informell hat aber die Landes-SPÖ ein Vorschlagsrecht für diese Funktion. Das Dilemma: So viele renommierte Banker mit SPÖ-Affinität gibt es nicht, dass die Landes-Roten aus dem Vollen schöpfen könnten.

Spannend wird auch, wer dem 71-jährigen Wolfgang Stampfl als Aufsichtsratschef der Hypo nachfolgen wird. Dies werde Landeshauptmann Josef Pühringer selbst bestimmen, heißt es aus dem Umkreis der Bank. Pühringer hatte dem Vernehmen nach damit geliebäugelt, Landes-Finanzdirektor Josef Krenner zu nominieren. Doch der ist derzeit noch stv. Aufsichtskommissär der Bank, was mit einer Funktion im Aufsichtsrat unvereinbar ist.

Krenner geht zwar im kommenden Jahr in Pension. Er will aber dem Vernehmen nach keine Aufsichtsfunktionen für das Land übernehmen.