Nur acht Filialen dürften Konsum-Pleite überleben

Von Josef Lehner   22.Juli 2011

Es hoffen alle der rund 120 Konsum-Mitarbeiter, dass sie bei den Nachfolgern eine neue Anstellung finden. Zum 31. Juli müssen sie aus ihrem alten Dienstverhältnis austreten, um sich alle dienstrechtlichen Ansprüche zu sichern.

Zahlungsauftrag ins Pflegeheim?

Viele Mitarbeiter träfe auch die Genossenschafterhaftung, weil sie Miteigentümer sind. 143 Euro, die Höhe ihrer Einlage, müsste der Masseverwalter von ihnen eintreiben. „Ich wünsche ihm dabei viel Glück“, sagt Gottfried Rieser von der Handelsgewerkschaft. Neben den Mitarbeitern, die ihre Arbeit verlieren, seien nämlich viele alte Kunden, Mindestrentner und Pflegeheimbewohner, betroffen. Wie Masseverwalter Peter Posch meint Rieser, dass Land, Gemeinden und Tourismus zuschießen könnten. Ein gutes Klima in der Bevölkerung läge auch im Interesse von Pfeiffer.

Bei der Prüfungstagsatzung gestern, Donnerstag, vor dem Insolvenzgericht Wels erläuterte Masseverwalter Peter Posch die aktuelle Lage: Rund 4,5 Millionen Euro Forderungen liegen vor, rund die Hälfte von der Adeg, die den Konsum seit zehn Jahren als Großhändler versorgt hat. Mittlerweile ist Adeg wegen Finanzproblemen selbst übernommen worden, vom Rewe-Konzern (Billa, Merkur). Adeg hat die Insolvenz ausgelöst, weil der Konsum die Warenlieferungen nicht mehr bezahlen konnte.

An Erlösen kann Posch nur den Verkauf des Warenlagers und der Filialausstattung an die Pfeiffer-Gruppe vorweisen. Die Standorte selbst hat der Konsum längst zu Geld gemacht, ohne seine Ertragsprobleme nachhaltig zu lösen. Wegen der Konkurrenz durch neue Supermärkte ist der Konsum-Umsatz von 2007 bis 2010 von 21 auf 15,7 Millionen Euro gesunken.