Nach Bioquelle-Übernahme hat Felix Appetit auf mehr

Von Susanne Dickstein   06.August 2015

Anfang Juli hat der Ketchup- und Saucenhersteller Felix Austria von den Kartellbehörden grünes Licht für die Übernahme der Steyrer Firma Bioquelle erhalten. Der Übernahmehunger von Felix Austria ist damit aber keineswegs gestillt: "Wir wollen generisch und durch Zukäufe wachsen. Interessant sind starke Marken mit guter Produktqualität", sagt Peter Buchauer, Geschäftsführer von Felix Austria mit Sitz im burgenländischen Mattersburg.

Mit Bioquelle hat sich der zur norwegischen Orkla-Gruppe gehörende Nahrungsmittelproduzent eine auf dem Markt gut eingeführte Marke einverleibt. Hinter Dr. Oetker ist das Müsli aus Steyr, das unter dem Namen "Knusperli" in Österreichs Supermarktregalen zu finden ist, die Nummer zwei auf dem Markt. "Bisher haben wir unsere Kunden von Mittag bis Abend versorgt. Mit dem Müsli kommen wir jetzt auch auf den Frühstückstisch", sagt Buchauer in Anspielung auf die Produktpalette. Das Flaggschiff von Felix Austria ist das Tomatenketchup, das mit 60 Prozent Marktanteil in Österreich führend ist. Dazu kommen Sugos für Nudelgerichte, Grillsaucen und Gulaschsuppe.

200 Felix-Mitarbeiter haben im Vorjahr einen Umsatz von 51 Millionen Euro erzielt. Bioquelle mit seinen 50 Mitarbeitern und 18 Millionen Euro Umsatz ist da mehr als ein Appetithappen. Doch die Umsatzkurve des traditionsreichen Unternehmens zeigte zuletzt deutlich bergab. Das Ergebnis sei bei einer "schwarzen Null" gelegen, sagt Buchauer. "Der Druck auf dem Absatzmarkt und von den Rohstoffpreisen ist hoch. Es wurde viel in Produktion und Qualität investiert. Die Vermarktung ist zu kurz gekommen." Das wollen die Markenexperten von Felix Austria nun ändern. "Ich sehe viel Potenzial. Der Umsatz kann rasch in Richtung 30 Millionen Euro gehen."

Rasch handelseins

Zu Jahresbeginn habe der langjährige Firmenchef Klaus Lösch entschieden, sich aus der Firma zurückzuziehen. Im Mai waren sich Lösch und Buchauer bereits handelseins. Eingefädelt und begleitet wurde der Bioquelle-Verkauf von der Linzer Unternehmensberaterin Karin Reindl und ihrer Firma Emerge Invest Consult.

Die 50 Bioquelle-Mitarbeiter in Steyr beruhigt Buchauer. Es werde ein frischer Wind wehen, aber der Standort und die Arbeitsplätze blieben nach der Integration in Felix Austria bestehen. Auch das Vertriebsgeschäft mit den Soja-Produkten von Alpro soll bleiben.