Mühlviertler Firma errichtet Teleskop für die US Air Force
NEUMARKT IM MÜHLKREIS. Das Fernrohr des auf High-End-Teleskope spezialisierten Mühlviertler Unternehmens Astrosysteme Austria soll Weltraummüll aufstöbern.
Die Europäische Weltraumagentur ESA, ihr US-amerikanisches Pendant NASA, Universitäten auf der ganzen Welt: Die Kundenliste des auf High-End-Teleskope spezialisierten Mühlviertler Unternehmens Astrosysteme Austria (ASA) kann sich sehen lassen. Seit kurzem ist sie um einen Namen länger geworden: Denn ASA hat einen Auftrag der US Air Force, der Luftstreitkraft der Vereinigten Staaten, an Land gezogen.
Um 700.000 US-Dollar baut die Firma aus Neumarkt im Mühlkreis ein Teleskop, das im All vollautomatisch nach Weltraummüll sucht. "Wir haben bei einer öffentlichen Ausschreibung mitgemacht und den Zuschlag erhalten", sagt Geschäftsführer Egon Döberl. In einem Jahr soll das fertige Teleskop über den großen Teich geliefert werden.
ASA entwickelt und produziert die Komponenten für das Beobachtungsgerät selbst. Mehr als 30 Mitarbeiter kümmern sich um Optik, Mechanik, Elektronik und Software. Für ein Teleskop benötigen die Beschäftigten zwischen sechs und zwölf Monate Bauzeit. Weil alles aus einer Hand erledigt werde, sei man schneller als die Konkurrenz, sagt Döberl. "Weniger Schnittstellen bedeuten weniger Fehler." Die Fernrohre können laut dem Firmenchef nicht nur Weltraumschrott entdecken, sondern auch Satellitenbahnen vermessen und nach Planeten außerhalb des Sonnensystems suchen.
Auftragsbücher sind gefüllt
Seit 2006 ist die Mühlviertler Firma aktiv. Die Wurzeln reichen noch weiter zurück: Döberl blickte mit zwölf Jahren zum ersten Mal durch ein Teleskop, vier Jahre später baute er sich eine Sternwarte aus Holz. Da er sich beruflich selbstständig machte und die Firma Mixit (Dämmungen für Fußböden) gründete, legte er die Pläne vorerst auf Eis. "Die Begeisterung für Teleskope ist aber nie verflogen", sagt Döberl im Gespräch mit den OÖNachrichten. Erst kaufte er eine Wiener Firma, ehe er ASA gründete.
Mittlerweile hat sich das Mühlviertler Unternehmen in der Branche einen Namen gemacht. Pro Jahr werden rund 30 Teleskope gefertigt. Der Umsatz betrug zuletzt mehr als vier Millionen Euro, Tendenz steigend. Die Auftragsbücher seien mit einem Volumen von mehreren Millionen Euro gefüllt, sagt Döberl, dessen drei Söhne ebenfalls im Betrieb beschäftigt sind. ASA liefert Teleskope in 40 bis 50 Länder weltweit. Neben dem Auftrag in den USA steht auch ein Projekt in China über drei Teleskope im Wert von einer Million Euro auf der To-Do-Liste.
Döberl schielt zudem auf einen anderen Geschäftsbereich, der sich für sein Unternehmen demnächst auftun könnte. ASA arbeitet an Bodenstationen, die per Laser mit Satelliten kommunizieren können. Der Markt dafür sei enorm. In Zukunft seien bis zu 1000 solcher Stationen nötig. Döberl: "Wir sind bei der Entwicklung an vorderster Front dabei." (rom)
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Finde ich toll, dass diese wirklich innovative Firma vor den Vorhang geholt wird!
Alles Gute weiterhin!
Respekt. Und viel Erfolg weiterhin.
"Dös güpz jo ned" hätte mein alter Freund dazu gesagt
Jaja, das Mühlviertel!
Erzählt ruhig weiter eure Mühlviertler Witze!
Stichwort:
Rufi,
mein Stichwort: Warum wurde die Universtität auf der Mühlviertler Seite der Donau gebaut?
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