Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Mit dem "Pharmavirus" infiziert

Von Susanne Dickstein, 04. August 2018, 00:04 Uhr
Mit dem "Pharmavirus" infiziert
Lanthaler war einer der wenigen österreichischen Spitzenmanager in Deutschland. Bild: Evotec

HAMBURG/LINZ. Der Innviertler Werner Lanthaler ist Vorstandschef des deutschen Börsenkonzerns Evotec.

Die deutsche Evotec AG ist zurzeit eine der "heißesten" Biotech-Aktien Europas. Pharmakonzerne wie Celegene, Roche und Sanofi stellen sich um Kooperationen mit dem Hamburger Biotech-Unternehmen an, um Wirkstoffe gegen Krankheiten wie Krebs, Alzheimer und Diabetes zu entwickeln. Erst vor wenigen Tagen hat Bayer bekannt gegeben, vier Millionen Euro im Rahmen einer Forschungskooperation bei Endomitriose an Evotec zu bezahlen.

Geführt wird das im TecDax gelistete Unternehmen vom Innviertler Werner Lanthaler. Er gehört damit zu einer "seltenen Spezies": Er ist einer der wenigen Österreicher, die an der Spitze eines Börsenkonzerns in Deutschland stehen.

Aufgewachsen neben B&R

Aufgewachsen ist der 49-Jährige in Eggelsberg. 300 Meter von seinem Elternhaus entfernt liegt das heutige Areal von Bernecker & Rainer, die vor gut einem Jahr an die Schweizer ABB-Gruppe verkauft wurde. Eines der Grundstücke zur Expansion hätten vor Jahren seine Eltern an B&R verkauft, erzählt Lanthaler im OÖN-Gespräch.

Bereits zu Studienzeiten sticht Lanthaler aus der Menge heraus: Er ist Vorsitzender der Hochschülerschaft an der Wirtschaftsuniversität in Wien. Mittels Schumpeter-Stipendium geht er für zwei Jahre in die USA. "Heute gehen 60 Prozent aller Studenten ins Ausland. Damals war das etwas Exotisches."

Die Jahre seien prägend gewesen, weil sie ihm einen größeren Horizont aufgezeigt hätten, sagt Lanthaler, der nach der Ausbildung bei der Unternehmensberatung McKinsey anheuert. Dort kommt er erstmals mit Konzernen wie Novartis in Kontakt und infiziert sich mit dem "Pharmavirus": "Die Pharmaindustrie fasziniert mich, weil sie mit der Erfindung neuer Medikamente Leben verändern kann." Nach einem Zwischenstopp bei der Industriellenvereinigung wird Lanthaler einer der Mitgründer von Intercell. Eines von hundert Forschungsprojekten wird in der Pharmaindustrie im Durchschnitt zu einem marktreifen Produkt. Intercell gelingt dies mit einem Impfstoff für Japanische Enzephalitis.

Bei Intercell ist Lanthaler Finanzvorstand, bei Evotec erhält er 2009 die Chance, der "Einser" zu werden. Der Evotec-Kernaktionär, die Unternehmerfamilie Oetker, holt den Innviertler, um den damaligen Krisenfall Evotec zu kurieren. Drei Mal war die vom deutschen Nobelpreisträger Norbert Eigen gegründete Forschungsschmiede davor gescheitert, eigene Produkte zu entwickeln. Lanthaler stellt das Geschäftsmodell auf den Kopf und startet Forschungsallianzen mit Pharmakonzernen. Geforscht wird an Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten wie an Neurowissenschaften und Onkologie. "Das sind riesige Krankheitsbilder. Einer allein kann das nicht lösen."

Philosophie von Evotec ist, die Ursachen, nicht die Symptome auszuschalten. "Wir wollen nicht das billigere, bessere Insulin entwickeln. Wir wollen, dass die Patienten überhaupt kein Insulin mehr benötigen", sagt Lanthaler. 2400 Wissenschafter hat er in seinem Team. Er führe sie mit viel Demut, Konsequenz und "einem radikalen Glauben an die Wissenschaft".

In der Freizeit zieht es den Wahl-Hamburger gerne in die Heimat – zwar nicht ins Innviertel, aber in die Wachau. Gemeinsam mit Freunden hat er die Weinberge des Stifts Göttweig gepachtet.

Zur Person

Werner Lanthaler (49) ist Chef der Hamburger Biotechfirma Evotec. Der verheiratete Vater von zwei Kindern stammt aus Eggelsberg im Innviertel.
Die Eltern hatten ein Wirtshaus in Hochburg-Ach. Nach dem Studium an der WU Wien ging Lanthaler als Schumpeter-Stipendiat für zwei Jahre in die USA. Nach dem Start in der Unternehmensberatung McKinsey und einem Zwischenstopp bei der Industriellenvereinigung war er Mitgründer von Intercell.

 

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Tabula rasa bei Abschreibungen beschert Lenzing 600 Millionen Verlust

Ortner Real: "Nichts unter den Teppich kehren"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
primavera13 (4.190 Kommentare)
am 07.08.2018 09:09

Da ich hier keine Werbung machen darf und will, kann ich nur soviel sagen.

Es gibt in Österreich eine Drogerie-Markt-Kette, die alle diese Säfte außer das Schwarkümmelöl in BIO-Qualität zu günstigen Preisen vorrätig in den Filialen hat.In den Naturkostläden gibt es die Säfte etwas teurer natürlich auch.

Ein bißchen suchen und ihr werdet sicher fündig.

lädt ...
melden
antworten
primavera13 (4.190 Kommentare)
am 07.08.2018 09:11

Sehr empfehlenswert für die Gesundheit ist natürlich auch das Essen von Knoblauch, Zwiebel und (Stangen)Sellerie.

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/knoblauch.html
https://www.fid-gesundheitswissen.de/pflanzenheilkunde/knoblauch/
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/zwiebeln.html
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/sellerie.html

Bei Borreliose sehr zu empfehlen ist die Wilde Karde Tinktur!

Schwarzkümmelöl schreckt auch Zecken ab, den Geruch mögen sie nicht. Funktioniert ebenfalls bei Hunden super.

lädt ...
melden
antworten
Berkeley_1972 (2.245 Kommentare)
am 05.08.2018 08:38

Top-Mann ! Gratulation!

lädt ...
melden
antworten
penunce (9.674 Kommentare)
am 04.08.2018 05:56

Er ist dem Intercell-Konzern als Finanzchef (CFO) vorgestanden und als er zu EVOTEC als CEO wechselte, um nur die 0,50 ct war die Aktie damals zu haben, ging es mit dem Unternehmen steil bergauf, Höchststand heuer: 22 Euro! 🤣

Er hat sich weltumspannende Achtung in seinem Metier erworben und steht einem Unternehmen vor, dass unter seiner Führung an die 100 Euro wert haben kann, wenn nicht ein totaler Absturz der Börsen erfolgt!

Ich wünsche dem CEO Lanthaler, viel Glück bei seinem Vorhaben!

HK

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen