Linzer Traditionsfirma Hitzinger an Investor aus der Steiermark verkauft
LINZ. Seit Monaten lief der Verkaufsprozess. Am Donnerstag wurde die Entscheidung bekannt gegeben: Das Linzer Traditionsunternehmen Hitzinger, bekannt als Erzeuger von Stromaggregaten, geht an Harald Aichhorn. Der 61-Jährige hat in der Steiermark Unternehmen gekauft und saniert.
Hitzinger hat bewegte Jahre hinter sich und liefert derzeit ein Ergebnis an der Nulllinie. Entsprechend lautet die erste Vorgabe des neuen Eigentümers: Das Haus in Ordnung und eine bessere Rendite bringen, sagt Aichhorn im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Doch vorerst zur Chronologie: Per Jahreswechsel 2012/13 musste die marode Firmengruppe HTI ihre zwei besten Firmen an die Raiffeisenlandesbank Steiermark übertragen. Eine davon war Hitzinger. Erst 2008 hatte das Management die frühere Industrieperle an die HTI verkauft.
Anfangs 60 Interessenten
In der RLB Steiermark kam es Mitte 2013 zum Führungswechsel an den Oberösterreicher Martin Schaller, der die Linzer Beteiligung zum Verkauf auslobte. Das Interesse war groß: 60 Interessenten seien auf einer ersten Bieterliste gestanden, sagt Schaller. Zuletzt waren ein tschechischer und ein deutscher Mitbewerber mit im Rennen. Schaller lobt Aichhorn als erfahrenen Unternehmer. "Wir sind stolz, einen österreichischen Eigentümer gefunden zu haben."
Auch die Belegschaft ist erleichtert, dass ein heimischer Investor, der nicht aus der Branche kommt, den Zuschlag erhielt.
Aichhorn sagt, er wolle den Generatorenbauer langfristig behalten. Beim gestrigen Antrittsbesuch in Linz war Sohn Philipp dabei, der in Leoben Maschinenbau studiert und in den Firmen des Vaters mitarbeitet.
Aichhorn kommt aus der Sanierung. Nach Jahren in der Verstaatlichten hat er die frühere Böhler Hochdrucktechnik, heute BHDT, übernommen. Diese wird im laufenden Geschäftsjahr (per 31. März) fast 100 Millionen Euro Umsatz liefern und hat zuletzt eine Ergebnis-Marge von knapp zehn Prozent erzielt. Diese Größenordnung sehe er auch für Hitzinger.
Für BHDT werken 185 Mitarbeiter. Dazu kommen der Blechbearbeiter Völkl, den Aichhorn vor drei Jahren aus einem Konkurs gekauft hat. Zum Reich gehört auch der niederösterreichische Pumpen-Wasserstrahlschneider BFT. (sib/sd)
Geschichte
1946 gründete der gebürtige Linzer Walter Hitzinger gemeinsam mit Hans Schäcke das Unternehmen. Später wurde Hitzinger VÖEST-Generaldirektor und Vorstandschef der Daimler Benz AG.
1968 erhielt Hitzinger den ersten Militär-Serienauftrag der türkischen Armee. Heute macht Hitzinger den größten Umsatzanteil mit Generatoren, die in Schienenfahrzeugen, Schiffen und Kraftwerken verbaut werden.
1977 beginnt die Zeit der Führungs- und Eigentümerwechsel. Zunächst übernimmt Jörg Hitzinger, später Jörg und Christa Thewanger. 1993 kommt es zu einem Management-Buyout nach einer Insolvenz. 2008 übernimmt HTI die Mehrheit.
2012 muss die finanziell angeschlagene HTI Hitzinger der Raiffeisenlandesbank Steiermark überlassen.
2014 kauft der Unternehmer Harald Aichhorn die Linzer Firma, die zuletzt 47 Millionen Euro Umsatz erzielt hat.
Na ja der jetzige maßgebliche Geschäftsführer beherrscht das ABC und rechnen kann er auch bis 100.Dass reicht doch. Zur Not kann auch der akademische Ex Finanzstadtrat Mayr im kauf. Bereich aushelfen, da kennt er sich aus.
Seit langem wieder gute Nachrichten betreffend dem Unternehmen Hitzinger.
Nachdem Hr. Dr. Aichhorn ein Unternehmer des alten Schlages ist und ein erfolgreicher Sanierer, wird er hoffentlich bald feststellen, dass momentan eigentlich nur unqualifiziertes Personal in allen Führungspositionen sitzen.
Ich wünsche uns für die Zukunft alles Gute und auf einen kompletten Wechsel der Führungsmannschaft, welche die Fa. Hitzinger in diese Lage gebracht haben.