Land legt neue Förderung für Öko-Energie auf

Von Hermann Neumüller   27.Mai 2017

Ab 1. Juli gibt es wieder eine Landesförderung für Öko-Energie, allerdings nur bei Sanierungen, nicht mehr im Neubau. Diese ist Ende April ausgelaufen, die OÖNachrichten berichteten.

Jetzt will Energie-Landesrat Michael Strugl wieder ein Förderprogramm auflegen, mit einem Gesamtvolumen von 4,6 Millionen Euro. Wer bei der Sanierung sein altes Heizsystem gegen eine Wärmepumpe oder einen Fernwärmeanschluss tauscht, bekommt Geld vom Land. Das gilt auch für die Installation einer Solarthermie-Anlage.

Konkret gibt es – je nach Nennleistung – 1700 bis 2800 Euro für eine Wärmepumpe. Wer an ein Fernwärmenetz anschließt, bekommt maximal 2800 Euro. Bei einer thermischen Solaranlage beteiligt sich das Land mit bis zu 4000 Euro.

Strugl will das neue Förderregime noch im Juni in die Landesregierung bringen und sie mit 1. Juli in Kraft treten lassen. "Die Förderungen gibt es rückwirkend für sechs Monate, damit keine Förderlücke entsteht", sagt Strugl im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Mit dieser neuen Förderung komme man auch der starken Ökoenergie-Branche in Oberösterreich entgegen. Die Biomasse-Förderung war ohnehin vom Auslaufen der Förderung im Neubau nicht betroffen. "So gesehen stützen wir diese Branche, die es derzeit ohnehin nicht leicht hat", sagt Strugl.

Der Wohnbau-Referent des Landes, Manfred Haimbuchner, hatte im Vorjahr – mit einer Übergangsfrist bis Ende April 2017 – per Verordnung die Förderung für alternative Energieanlagen im Neubau gekippt. Haimbuchner war diese Förderung immer ein Dorn im Auge. Sie sei "wohnbauressort-fremd", sagte er damals gegenüber den OÖNachrichten. Außerdem dominierten im Neubau ohnehin Wärmepumpe, Pellets & Co.

Sanierungsförderung wirkt

Diese Ansicht Haimbuchners wurde durch eine Evaluierung durch das Energie-Institut an der Universität Linz weitgehend bestätigt. Im Neubau gebe es bei der Förderung einen starken "Mitnahmeeffekt", sprich: Das Geld wird gerne genommen, ist aber nicht entscheidend, welches Heizsystem ausgewählt wird.

Im Gegensatz dazu sei eine Förderung im Sanierungsbereich ein starker Anreiz, ein entsprechendes Heizsystem auszuwählen. "Das ist eine Lücke, die wir jetzt schließen wollen", sagt Strugl.

Die strategische Neuausrichtung der Energiepolitik des Landes sei mit dieser neuen Förderschiene weitgehend abgeschlossen, sagt Strugl. Er setze die Schwerpunkte vor allem bei der Energieeffizienz. Dazu zählt er die Neuausrichtung der Energieförderung für Klein- und Mittelbetriebe.

Hier wurde die Förderung für den Austausch von fossilen Anlagen gegen erneuerbare Energiegewinnungsanlagen erhöht. Unternehmen bis 49 Mitarbeiter können etwa beim Tausch eines Öl- gegen einen Pelletskessels mit bis zu 50 Prozent Förderung rechnen.

Auch die maximale Förderung bei Kleinwasserkraftwerken wird von derzeit 50.000 auf 200.000 Euro angehoben. Außerdem wurde die Zahl der potenziellen Förderempfänger erhöht, indem die Obergrenze bei der Leistung angehoben wurde.