Am Donnerstag eröffnet die Möbelhandelsgruppe Kika/Leiner ihr umgebautes Kika-Einrichtungshaus in Linz-Urfahr. Zwölf Millionen Euro hat das Unternehmen investiert, die Fläche wurde um 4000 auf 24.000 Quadratmeter vergrößert. Der Geschäftsbetrieb war während der Bauarbeiten nie unterbrochen.
Dieser modernisierte Standort ist ein Teil der groß angelegten Investitionsoffensive von Kika/Leiner, das im Vorjahr 850 Millionen Euro umsetzte. Jedes Jahr sollen vier bis fünf der derzeit 50 Filialen auf den neuesten Stand gebracht werden, sagte Kika/Leiner-Chef Gunnar George gestern, Montag, bei einer Pressekonferenz. Mit dem Mutterkonzern Steinhoff im Rücken sei dies auch zu stemmen.
Das deutsch-südafrikanische Unternehmen hat Kika/Leiner vor vier Jahren von der Familie Koch übernommen. Zuvor hatte das Unternehmen mit Sitz in St. Pölten die Marktführerschaft klar an den Welser XXXLutz-Konzern verloren. Es gab einen Investitionsrückstau. Von "gesundem Wettbewerb" mit den Oberösterreichern und dem Weltmarktführer Ikea sprach George gestern. Es sei nicht das erklärte Ziel, XXXLutz wieder einzuholen. Vielmehr wolle Kika/Leiner konstant und profitabel wachsen. Langfristig erfolgreich werde ohnehin jener sein, der das Online- und das stationäre Geschäft am besten abwickle und kombiniere, sagte George. Darum werde auch einerseits in die Online-Schiene und andererseits in die Errichtung von Logistik-Zentren investiert. "Die Lieferzeiten für Möbelstücke sollen sich deutlich reduzieren", sagte George. Denn der Internet-Handelskonzern Amazon hat die Verfügbarkeit von Produkten perfektioniert.
In Leonding entsteht eines dieser Logistikzentren, von denen es in Österreich letztlich vier geben soll. Bis nächstes Jahr investiert die Steinhoff-Tochter hier 15 Millionen Euro. Im Juni und Juli hat Kika/Leiner in Ansfelden bereits den modernisierten Kika und einen Laden der neuen Diskont-Schiene Lipo eröffnet. Nächstes Jahr soll der Leiner-Standort in der Linzer Grillparzerstraße erneuert werden. Oberösterreich sei wichtig, weil es ein wirtschaftlich starkes Land mit hoher Kaufkraft sei, sagte George. Der Umsatz steige bei modernisierten Filialen, das sehe man etwa in Ansfelden. Vertriebsleiter Mario Legrum betonte, dass die Leute trotz Internet auch in Zukunft Möbel vor dem Kaufen angreifen wollten.
Der Geschäftsleiter in Linz-Urfahr, Adolf Thallinger, sagte, dass es seit dem Einstieg von Steinhoff und mit dem neuen Management "neuen Schwung" im gesamten Unternehmen gebe. Diesen wolle er auch bei seinem Standort, den es seit 25 Jahren gibt, nutzen.