Kasberg-Bahnen: Sanierungsverfahren eingeleitet

Von nachrichten.at (cs)   22.Juli 2010

Das berichteten die Gläubigerschutzverbände. Die Angaben über die Aktiva und Passiva sind unterschiedlich. Die Überschuldung dürfte aber etliche Millionen Euro betragen. Der Kreditschutzverband von 1870 sprach in einer Presseaussendung von der heuer zweitgrößten Pleite in Oberösterreich.

Wenige Langzeitgäste

Das zahlungsunfähige Unternehmen besteht seit 1967 und betreibt die Kasberg-Bahnen sowie die dazugehörigen Pisten. Den eigenen Angaben zufolge besteht eine hohe Abhängigkeit von Witterung und Schneelage, zudem würden die Tagesgäste überwiegen, die sich kurzfristig entscheiden. In schneearmen Wintern seien hohe Kosten für Beschneiungsanlagen erforderlich. Aber oft sei sogar bei guter Schneelage eine schlechte Auslastung gegeben. Dazu kämen hohe Investitionen in der Vergangenheit. Trotz einer Kapitalerhöhung sei es in der vergangenen Wintersaison nicht gelungen, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Jetzt wäre wieder eine Mio. Euro für dringende Großreparaturen und Instandsetzungsarbeiten nötig.

Nun liegt ein Restrukturierungskonzept vor, das in dem am Landesgericht Wels eröffneten Sanierungsverfahren umgesetzt werden soll. Es handelt sich um eines nach der seit 1. Juli geltenden neuen Insolvenzordnung. Ohne Eigenverwaltung, also mit Insolvenzverwalter. Das entspricht nach Erläuterung des KSV im Wesentlichen dem früheren Zwangsausgleich. Die Gläubiger sollen in diesem Fall eine Quote von 20 Prozent zahlbar in 2 Jahren erhalten.

KSV: Zweitgrößte Insolvenz des Jahres

Der KSV berichtet von Aktiva in der Höhe von gut 3,8 Mio. Euro und Passiva von über 10,3 Mio. Euro. Die Creditreform nannte 417.000 Euro Aktiva, denen 8,85 Mio. Euro Passiva gegenüberstünden. Der Betrieb beschäftigt 9 Mitarbeiter. Betroffen seien über 35 Gläubiger. Außerdem habe auch die Firma Kasberg-Bahnen GmbH einen Insolvenzantrag gestellt. Dieses Verfahren sei aber noch nicht eröffnet. Hier gebe es rund 8,9 Mio. Euro Passiva und praktisch keine Aktiva, führte die Creditreform an.

Laut KSV handelt es sich um die zweitgrößte Insolvenz dieses Jahres in Oberösterreich nach dem Konkurs der "Mondial Electronic GmbH" mit Schulden von 27,4 Mio. Euro. Dieses Unternehmen sei inzwischen über einen Zwangsausgleich mit einer Quote von 22 Prozent saniert worden.