Intertrading: Manager klagen Millionen von voestalpine und Treuhänder ein
LINZ. Anwalts-Präsident Mittendorfer spricht von "eigenartiger Rechtsauffassung".
Wolfgang Eder und Karl Mistlberger werden wohl keine besten Freunde mehr. Mistlberger und seine Co-Manager im Handelshaus VA Intertrading haben gegen die voestalpine und den Präsidenten der oberösterreichischen Rechtsanwaltskammer, Franz Mittendorfer, zwei Schadenersatzklagen mit einem Gesamtstreitwert von fast drei Millionen Euro eingebracht. In der Sache stehen einander die Streitparteien längst unversöhnlich gegenüber. Ihre jeweilige Rechtsansicht haben sie durch Gutachten hochkarätiger Universitätsprofessoren absichern lassen.
Die Intertrading war einst Handelshaus der Voest. Heute hält der Linzer Stahlkonzern nur noch knapp vier Prozent und ist nach Aussagen ihres Pressesprechers nach wie vor gewillt, zur Gänze auszusteigen. Einen Zeitpunkt nennt er nicht.
Dennoch gibt es seit einigen Jahren Streit. Denn die voestalpine hat ihre Anteile an die Firma Calexco aus Luxemburg verkauft. Diese ist dem ukrainischen Oligarchen Kostyantin Zhevago zuzurechnen.
Mehrheit in Österreich
Zwischen diesem und dem Intertrading-Management gab es zwischendurch einen Wettkampf um die Mehrheit. Letztlich setzten sich Mistlberger und die Belegschaft durch. Mit der Kairos Industrieholding, die, wie berichtet, dem B&C-Manager Hanno Bästlein zuzurechnen ist, gelang es, mehr als 50 Prozent zu halten und zu syndizieren. Dennoch kehrte kein Frieden ein in die Intertrading. Denn Rechtsanwaltskammer-Präsident Franz Mittendorfer agiert als Treuhänder der voestalpine und hat als solcher einen Minimalanteil an der Managementbeteiligungsgesellschaft (MBG). Diese Beteiligung ist ein so genannter "golden share", das heißt: Mittendorfer kann bestimmte Dinge verhindern. In dieser Funktion wehrte sich Mittendorfer rechtlich gegen eine Konstruktion des Managements, die Aktien zurückkaufte, aber in einer anderen Gesellschaft parken wollte, in der Mittendorfer kein Mitspracherecht hatte.
Das Ansinnen war laut Mistlberger, den beteiligten Managern den Ausstieg und neuen Managern den Einstieg zu erleichtern. Schließlich würde die alte Führungsriege langsam pensionsreif. Auch Mistlberger (65) denkt langsam an einen Abschied. Mittendorfer verhinderte diesen Schritt. Die Manager bekämpften Mittendorfer, gewannen in erster und verloren in zweiter Instanz.
Drei Millionen begehrt
Jetzt wollen die Manager aber von der voestalpine und Mittendorfer knapp drei Millionen Euro Schadenersatz. Sie werfen ihnen vor, nicht im Sinne der gesamten Eigentümer, sondern "absichtlich sittenwidrig" gehandelt zu haben und vertragsbrüchig geworden zu sein. Dies hätte sich negativ auf den Aktienpreis ausgewirkt. Bestätigt fühlen sie sich durch ein Gutachten von Univ.-Prof. Martin Spitzer vom Institut für Unternehmensrecht an der Wirtschaftsuni Wien.
Mittendorfer und die voestalpine kontern mit einem Gutachten von Univ.-Prof. Friedrich Rüffler vom Institut für Unternehmenswert der Uni Wien. Rüffler kommt zu dem Schluss, dass es "mitunter schwerfällt, ein Gutachten zu verfassen, nämlich dann, wenn die Rechtsposition, die man entkräften soll, derart unvertretbar ist, dass es kaum gelingt, sachlich zu bleiben".
Mistlberger und die voestalpine wollen sich angesichts eines laufenden Verfahrens im Gespräch mit den OÖNachrichten nicht näher zum Rechtsstreit äußern.
Mittendorfer hält sich ebenfalls zurück, spricht aber von einer "sehr eigenartigen Rechtsauffassung" der Kläger. Schließlich gebe es das Prinzip, dass man auf Basis eines rechtswidrigen Verhaltens keinen Schadenersatz verlangen könne, sagt Mittendorfer.
Franz Mittendorfer
Hauptsache, dass die Angestellten fleißig arbeiten und viel Geld für die Kapitalisten herbeischaufeln
Hochgebildetes Jago! In der Intertrading ist ein großer Teil der Angestellten Dienstnehmer und Kapitalist in einer Person. Kapitalisten sind sie auf dem Weg einer substanziellen Mitarbeiterbeteiligung. Wahr ist aber schon, dass der Vorstand auf diesem Weg ein Vielfaches lukriert. Es ist im Prinip eine Ein-Mann-Herrschaft eines nicht loslassen Könnenden. Unter ihm sind alle anderen Sklaven, auch die Vorstandsmitglieder. So soll Zar Iwan IV seine Untertanen gegenüber einem englischen Gesandten bezeichnet haben, im 16. Jahrhundert "Sie sind alle Sklaven".
Ein Gutachten fällt immer für den Auftraggeber positiv aus. Ob das in der Wirtschaft oder Politik ist, bleibt egal.
Das Gutachten wird IMMER für den Zahler positiv sein.
Was mich immer wieder staunen lässt: Gutachter sind doch eigentlich Fachleute, in diesem Fall sogar Uni-Professoren. Wie können also zwei "Kapazunder" konträre Gutachten erstellen?? Und wer muss schließlich feststellen, wer Recht hat und wer der unwissende Trottel ist?? Ein Richter? Ein weiterer "Gutachter"? Und stellt sich dann der "Schlechtachter" in eine Ecke und schämt sich? Oder muss er gar Nachhilfeunterricht bekommen??
Fragen über Fragen...
Der Auftraggeber bekommt sein Gutachten.
von naalso (1740)
27.04.2018 06:18 Uhr
Was mich immer wieder staunen lässt: Gutachter sind doch eigentlich Fachleute, in diesem Fall sogar Uni-Professoren. Wie können also zwei "Kapazunder" konträre Gutachten erstellen??
kommt drauf an wer der Auftrag erteilt hat UND bezahlt ?
oder für WEN einer arbeitet .
bsp :
es gibt " angeblich " viele UNABHÄNGIGEN Versicherungsbegutachter .
Aber die WENIGSTEN sind unabhängig da sie meistens NUR für die eine Versicherungsgesellschaft arbeiten .. you know what i mean ?
Wess' Brot ich ess dess' Lied ich sing, ist eh klar.
Aber sowas nenn' ich Korruption.
naalso
absolut richtig !
Und was ich noch sagen wollte: Das gibt's sogar bei GERICHTLICH VEREIDIGTEN "Sachverständigen".
Jo, jo ... wauns ums göd geht, werdn olle varruckt
Berkeley_1972
jo so is es ...
entweda se wern zum freind wenns ums kassieren geht ( Grasser , Meischberger , Hochegger und co )
und donn werns zum feind ...(Meischberger ,Hochegger und co. ) hahahhahahahahahaa