Innviertler erleben im Tourensport Höhenluft

26.November 2010

ANTIESENHOFEN. Während sich der alpine Skisport im Abschwung befindet, verzeichnet das Tourengehen seit Jahren zweistellige Zuwachsraten. Das beschert dem Innviertler Nischenanbieter Hagan wirtschaftliche Höhenluft.

Die Skifabrik Hagan war 1995, im Katastrophenjahr der Skiindustrie, wie Atomic und Blizzard in Konkurs gegangen. Es fanden sich keine Retter wie für die berühmten Mitbewerber.

Keine eigene Erzeugung

Chef Franz Siegesleuthner schaffte schließlich mit der Konzentration auf Tourenskier den Neustart: „Hagan wächst seit Jahren wie der Tourenmarkt um 20 bis 30 Prozent.“ Denn es wächst die Zahl der Hobbysportler, die das Aufsteigen, ob einsam im Gelände oder auf präparierten Pisten, schätzen.

Siegesleuthner hat 60 Prozent am Unternehmen, der Wiener Werber Alois Grill 40. Er hält sich keine Produktion mehr – in der ehemaligen Fabrik in Antiesenhofen erzeugt die Firma GST Snowboards –, sondern beschränkt sich auf Entwicklung und Vertrieb. Die Skier werden fremd gefertigt, seit drei Jahren von Lokalmatador Fischer in Ried. Der ist selbst, neben Atomic, im Tourensport ein wichtiger Anbieter.

Hagan offeriert auch Schuhe (Vertretung von Garmont, Italien, auch für Deutschland) und Zubehör (Verschütteten-Suchgeräte). Ab sofort kann Siegesleuthner den Sporthändlern mit einer selbst entwickelten, in Deutschland in Auftrag gefertigten Bindung ein Komplettangebot liefern.

Hagan will heuer 20.000 Paar Skier absetzen (Umsatz 9 Millionen Euro), die Hälfe im Inland, außerdem 25.000 Paar Schuhe. In Österreich hat Hagan rund 25 Prozent Marktanteil. (le)