In der Tabakfabrik entsteht eine Straße für Start-ups

Von rom   20.November 2017

Schritt für Schritt vollzieht die Linzer Tabakfabrik ihre Wandlung von der ehemaligen „Tschickbude“ zum Zentrum für Unternehmer. Gestern, Montag, gaben die Verantwortlichen eine weitere Neuerung bekannt: Kommendes Jahr entsteht im zweiten Stock des ersten Baus eine Straße für Start-ups – die „Strada del Start-up“.

Die Straße soll Platz und Infrastruktur sowohl für Neugründer als auch für etablierte Unternehmen bieten, die Kontakt zu innovativen Gründern suchen. Sie erstreckt sich über eine Länge von 260 Metern und verläuft zwischen dem Business-Angel-Netzwerk Start-up 300 und einem Produktionsbereich für Prototypen. Unternehmer können für 500 Euro Miete im Monat ein Büro beziehen – WLAN, Besprechungsräume, Ausstellungsräume und Gemeinschaftsküchen inklusive. Das gesamte Gründerquartier im zweiten Stock umfasst etwa 7000 Quadratmeter.

„Linz soll eine der besten Adressen für innovative Gründer werden“, sagte der Linzer SP-Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Tabakfabrik, Klaus Luger, gestern, Montag, bei einem Lokalaugenschein. Ziel sei es, Oberösterreichs Landeshauptstadt zur wichtigsten Start-up-Stadt in Österreich zu machen, so Luger.

Die Tabakfabrik investiert rund 700.000 Euro in die Strada del Start-up. Im Sommer 2018 soll der erste Abschnitt eröffnet werden, die Erweiterung erfolge „schrittweise“, wie es heißt. Spätestens Ende 2018 sollen die Unternehmen die Büroflächen bezogen haben. Wie viele es letztendlich sein werden, stehe noch nicht fest, sagte Chris Müller, Direktor der Tabakfabrik. Vorgesehen seien 60 Büroeinheiten („Pixels“), die sich zu größeren Blöcken zusammenlegen lassen können.

Bis Ende des nächsten Jahres soll auch die „Grand Garage“ fertig sein. Diese bildet das Ende der Strada del Start-up und soll Gründern helfen, aus ihren Ideen Prototypen für Produkte zu fertigen – von der Metallverarbeitung bis zum 3-D-Druck. Die Grand Garage sei privat finanziert und werde rund 4,3 Millionen Euro kosten, sagte Gründer Werner Arrich.

Als Vorbild für die Start-up-Straße dienten den Verantwortlichen die weißen Straßenzüge der israelischen Stadt Tel Aviv. Diese gilt als Hochburg für Gründer.

Bindeglied zur Industrie

Bei dem Projekt arbeitet die Tabakfabrik, die der Stadt Linz gehört, mit dem Start-up-Campus factory300, der Info- und Service-Plattform Creative Region Austria und der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV) zusammen.
IV-Präsident Axel Greiner erhofft sich, dass die Straße als Bindeglied zwischen Jungunternehmern und industriellen Leitbetrieben fungiere. „Die großen Firmen brauchen die Start-ups, denn diese bringen neue Ideen ein.