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Größte Hauptversammlung des Landes: Antworten und Dividenden begehrt

Von Sigrid Brandstätter, 05. Juli 2018, 00:04 Uhr
Größte Hauptversammlung des Landes: Antworten und Dividenden begehrt
Vorstandschef Wolfgang Eder präsentierte in fast einstündigem Vortrag das Vorjahr. Bild: sib

LINZ. Wie Miteigentümer die routiniert organisierte Aktionärsversamlung der voest erleben.

Für Anton Syrowatka und Anita Gschiel ist es ihre erste Hauptversammlung überhaupt. Als Linzer gehöre es aber fast dazu, einmal die Aktionärsversammlung der voest zu besuchen – wenn man schon Aktien an dem Unternehmen hält, sagte der Jungpensionist, kurz bevor die größte Hauptversammlung in Österreich im Design Center gestern losging.

Die Kursentwicklung sei zwar bescheiden, attestiert der Aktionär. Die Dividende sei aber ganz in Ordnung. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird die Hauptversammlung vier Stunden später 1,40 Euro je Aktie beschließen. Ob er die Gelegenheit nutzen und dem Vorstand auch eine Frage stellen werde, wisse er noch nicht, sagte der ehemalige Spediteur.

Wie viele kommen ins Museum?

Andere hatten viele Fragen vorbereitet. Die behandelten Grundsätzliches, wie etwa, ob die Lieferungen an die Automobilindustrie nicht ein Klumpenrisiko darstellen würden, weil mehr als ein Drittel des Umsatzes in diesem Segment erzielt werde. Oder sie gingen in Details: Wie viel eine Laserschweißanlage kostet? Warum man Geschäfte mit einem Oligarchen in der Ukraine mache? Wie viele Besucher die Museen des Unternehmens, die Stahlwelt und die Zeitgeschichte-Ausstellung, jährlich zählen würden? Ob man nicht Stahl für Linzer Brücken erzeugen könne? Was die Unterstützung der Formula E koste? Dazu – wie im Vorjahr – die verärgerte Aufforderung eines Aktionärs, wieso es kein Frühstückskipferl für die aus Wien Anreisenden gebe.

Vorstandschef Wolfgang Eder und seine Vorstandskollegen beantworteten alles geduldig. Man bremse tatsächlich in Richtung Automobilindustrie, obwohl man mehr machen könnte. Eine Laserschweißanlage koste fünf Millionen Euro. Seit 40 Jahren kaufe man in der Ukraine bei dem Unternehmen Erze – unabhängig vom Eigentümer. 59.000 Besucher gab es in den Museen, davon in der Zeitgeschichte-Ausstellung "leider" nur 2000. Beim Brückenbau wurden Eder und Aufsichtsratschef Joachim Lemppenau fast emotional: Das sei gewöhnlicher Baustahl, den produziere man nicht. Das Sponsoring für die Elektro-Boliden koste "unter zwei Millionen Euro für 2019 und 2020".

Aktionärsvertreter Wilhelm Rasinger vom Interessenverband der Anleger sparte mit seinem Statement angesichts der Rekordergebnisse nicht mit Lob. Weil ein Vorstandschef erfahrungsgemäß mit einem Rekord abschließen möchte, sei er zuversichtlich, was das laufende Jahr betreffe. Eder, der in sein letztes Jahr als Vorstandschef geht, bremste die Erwartung: "Vor einem Jahr war die Ausgangslage besser als heute."

Das Fazit: Die beiden Linzer fanden die Hauptversammlung "sehr interessant". Sie hätten zwar nicht alle Fachbegriffe verstanden, aber: "Man hört viel, das man sonst nie erfährt." Die Verkäuferin Gschiel war von der Sicherheitskontrolle am Eingang, die an jene an Flughäfen erinnert, etwas irritiert. "Aber das muss wohl so sein."

Unterm Stich war aber alles perfekt organisiert – und obwohl es nicht am wichtigsten gewesen sei: Auch das Essen war in Ordnung. Es habe nicht gestimmt, was man ihnen vorab gesagt habe: dass es überall zum Anstellen und Warten sei. Dass es zu Rinderbraten und Geschnetzeltem kein Bier gebe, störe sie überhaupt nicht. Andere kämen deshalb aber nicht mehr.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.07.2018 23:57

Ich bin ehrlich gesagt mit der Kursentwicklung (seit 2016) sehr zufrieden, ich habe jetzt einen Preis von 27,30 - das lohnt sich schon ... um die 5% brutto!
Und irgendwann kauf ich wieder nach - ich bin quasi "Stammaktionär" - und ich möchte auf die 1k-Stück kommen ...

;-)

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Tailtwister (498 Kommentare)
am 05.07.2018 11:44

Wäre ich Aktionär, würde mich interessieren, wie es den Menschen dort geht wo, mein Geld daheim ist.

Sollte der Ort des Arbeits-Unfalles ein Tatort sein, käme es zu Verzögerungen und die könnte Geld kosten. Lieferanten müssten vertröstet werden und Aktionäre verdienen sogar eine adhoc Meldung.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 05.07.2018 10:45

Was hat ein Unfall bei einer Aktionärsversammlung zu tun ?

habt ihr Aktien gekauft als sie unter 10 Euro standen 2008 ? und inzwischen mehr als 400 % Gewinne erbracht haben ,NETTO und Steuerfrei .
oder nur gejammert dass die Aktien gefallen sind und verkauft ?

ich habe mehrmals den Tipp gegeben sich zu bedienen als sie 2012 NOCH GÜNSTIG waren denn inzwischen sind sie um 100 % gestiegen auf über 50

https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=28383145#timeSpan=SE&e&

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Tailtwister (498 Kommentare)
am 05.07.2018 08:11

Fragen zu den jüngsten Arbeits-Unfällen bei der Erneuerung des Hochofens kamen keine ?

Wie geht es den Opfern?
Wird seitens Staatsanwaltschaft ermittelt ?

Interessiert das die Aktionäre nicht, kostet ja auch viel Geld.

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spoe (13.470 Kommentare)
am 05.07.2018 09:02

Es handelt sich bei dieser Großebaustelle doch vorwiegend um Fremdpersonal, nicht wahr?

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( Kommentare)
am 05.07.2018 23:52

Glauben sie im ernst, eine Firma kann eine Grossbaustelle - und das ist eine Neuzustellung eines Hochofens allemal - nur mit eigenem Personal erledigen?
Und die Stadt lässt ebenso ihre ihre Strassen vom Bauhof anlegen.

Das sollte wohl ein Scherz sein ... !

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renele (3.081 Kommentare)
am 05.07.2018 09:44

Werden die Aktionäre bei jedem Betriebsunfall informiert ? Ich glaube da gibt es einen Voestdirektor der eigentlich für alles zuständig ist. Ich hoffe nur das der jetzt mehr Empathie hat als seinerzeit der Koller der im Krieg ein Nazi war.

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