Exporte nach Kanada stiegen stark an

Von Alexander Zens aus Montreal   17.Mai 2018

Der Großteil des CETA-Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kanada ist bereits seit September vorigen Jahres in Kraft, weil die EU das ohne die nationalen Parlamente durchziehen konnte: 99 Prozent der Zölle wurden gestrichen. "Seither gibt es gewaltige Impulse", sagte der stellvertretende Wirtschaftsdelegierte in Kanada, Arnulf Gressel, beim Besuch einer oberösterreichischen Delegation mit Landesrätin Christine Haberlander an der Spitze. Anlass der Reise ist die Konferenz der "Allianz der Power-Regionen" in Quebec, zu der Oberösterreich und Quebec gehören. CETA habe im Vorjahr auch schon geringfügig dazu beigetragen, dass Österreichs Exporte nach Kanada um 17 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zugelegt haben. Die Importe aus Kanada sind um 33 Prozent auf 431 Millionen Euro gestiegen.

Der größte Exportschlager Österreichs in Kanada sind Industriegüter wie Anlagen und Kfz-Teile. Herausragend ist das Gunskirchener Rotax-Motorenwerk. Es stand 2017 alleine für 114 Millionen Euro Ausfuhren nach Kanada, also ein Zehntel des gesamten Exportvolumens. Es handelt sich dabei um – schon bisher zollfreie – Motorenlieferungen an den Mutterkonzern BRP mit Sitz in Valcourt/Quebec, dem Hersteller von Freizeitfahrzeugen.

Die Kritik in Österreich an CETA will Gressel ausräumen: "Wir werden uns von den Kanadiern nicht den Gen-Lachs in den Rachen stopfen lassen müssen. Die Staaten werden durch CETA nicht ihre Souveränität verlieren, Standards bleiben erhalten. Dafür werden nicht- tarifäre Handelshemmnisse abgebaut, etwa bei Zertifizierungen."