Die Milchbauern müssen den Preisdruck "aushalten"
WELS. Josef Braunshofer, Chef der Berglandmilch, über die Auswirkungen der steigenden Milchmengen
Immer weniger Bauern produzieren in Österreich immer mehr Milch. Ihre Erlöse hielten weder 2015 noch 2016 mit den Mengen mit. Aufgrund der Topographie ist die Milchviehhaltung aber in vielen Regionen die einzige Chance, Einkommen zu erwirtschaften. Die OÖNachrichten sprachen mit dem Geschäftsführer der größten Molkereigenossenschaft, der Berglandmilch mit Zentrale in Wels: Josef Braunshofer über das noch junge Produktionsjahr 2017.
Wie entwickeln sich die Milchmengen aktuell?
Braunshofer: Wir haben im Vorjahr von unseren 11.000 Bauern 1,27 Milliarden Kilogramm Milch zur Verarbeitung erhalten. Das war ein Plus von 1,7 Prozent – ein Rekord, vor allem entstanden im ersten Halbjahr. Und heuer liefern unsere Mitglieder noch mehr Milch als vor einem Jahr. Es hören zwar Bauern auf, aber andere stocken ihre Produktion auf. Jene Familien, die sich entschieden haben, in der Milch zu bleiben, optimieren ihre Betriebe.
Bedeutet das schon wieder Druck auf die Bauernpreise?
Noch nicht, aber wir sind gefordert. Es geht in Zukunft – das hört sich hart an – um das Aushalten der Volatilitäten auf dem Milchmarkt. Wir als Genossenschaft versuchen, diese Schwankungen abzufedern. Als norddeutsche Molkereien ihren Bauern im Vorjahr nur noch 20 Cent pro Kilogramm bezahlt haben, sind wir bei 27,3 Cent geblieben. Wir puffern ab, nach unten, leider aber auch nach oben. Wir müssen außerdem vorsichtig sein bei der Aufnahme neuer Bauern.
Was läuft auf der Absatzseite?
Trinkmilch und Fruchtjoghurt erzielen keine Zuwächse mehr. Butter und Käse wachsen. Wir investieren heuer fast 35 Millionen Euro in unsere Innviertler Betriebe, in Feldkirchen bei Mattighofen und Geinberg. Wir verdoppeln im steirischen Voitsberg bis 2018 die Käserei auf 30.000 Jahrestonnen. Käse ist ein hochwertiges Eiweiß. Er ist eine ideale Alternative für die wachsende Gruppe der Vegetarier und Flexitarier.
Der Lebensmittelhandel und die Tierschutzorganisationen machen Druck gegen die Anbindehaltung von Kühen. Das gefährdet kleine Milchbauern, vor allem in Bergregionen. Sie haben nicht den Platz oder können sich die Investitionen in Laufställe nicht leisten.
Natürlich tut das weh und trifft besonders die kleinen Betriebe. Wir müssen uns aber den gesellschaftlichen Entwicklungen stellen. Wir als Molkerei sind gefordert und treten in Diskurs mit unseren Bauern. Es geht um einen Laufstall oder um eine Anbindehaltung im Stall mit gleichzeitig mindestens 90 Tagen Weide im Jahr. Das bedeutet für die betroffenen Bauern wieder mehr Bürokratie (Anm.: Anbindehaltung erfordert künftig Ausnahmegenehmigungen und Kontrollen). Aber das sind die Erwartungen der Konsumenten.
Immer wieder heißt es, österreichische Molkereien müssten sich aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit zu größeren Unternehmen zusammenschließen. Ist das noch immer, wie Sie einmal gesagt haben, eine Diskussion, die auftritt wie das Ungeheuer von Loch Ness?
Ja, so sehe ich das. Es gibt immer wieder Gerüchte über Zusammenschlüsse. Berglandmilch befindet sich nicht in Gesprächen. Ich habe aufgehört, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Wir wollen uns auf uns selbst konzentrieren. Das macht uns glücklicher.
Der österreichische Milchsektor im Jahr 2016
- 2,45 Milliarden Euro betrugen die Molkereiumsätze in Österreich 2016. Das ist ein Plus von 4,3 Prozent. Mit einem Anteil von gut einem Drittel (830 Millionen Euro Umsatz) ist die Berglandmilch Marktführer. Die Genossenschaft zählt 11.000 bäuerliche Eigentümer und 1500 Mitarbeiter.
- 28.500 Milchbauern gab es im Vorjahr in Österreich. Das entspricht einem Minus von 3,1 Prozent.
- 3,2 Millionen Tonnen Milch wurden 2016 hierzulande produziert. Im Kontrast zum Rückgang bei den Bauern entspricht dies einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. In den elf Betrieben der Berglandmilch werden 1,2 Millionen Tonnen im Jahr verarbeitet.
- 39.720 Euro betrug der Milchgelderlös pro Landwirt (minus 0,4 Prozent). Die Milchlieferung pro Landwirt stieg um 6,3 Prozent auf 112,2 Tonnen Milch.
6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten
Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg
Umkämpfter Modehandel: "Manchmal musst du das Gegenteil tun"
Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Vermutlich hörst und riechst du sie nur.
Die werden doch nicht e-Antriebe haben?
so eine schlecht lesbare Schrift hier!
{b]Ein in Durchschnitten denkender BWL-er{/b] möchte den Bauern das Euter erklären
Die Milchbauern müssen den Preisdruck aushalten. So gut so schön. Aber warum eigentlich?? Da wird tonnenweise Palmöl eingeführt und die hemische Butter verdrängt.
Aber man höre und staune, ein Linzer Traditionskonditor hat sich dem Willen der Konsumenten gebeugt und will für die "Original Linzer Torte" (so wie es sich halt bei original richtigerweise auch gehört) in Zukunft Butter verwenden. D. h. er braucht dann statt der bisherigen 30 Tonnen in Zukunft 45 Tonnen Butter. Das ist aber nur einer, dessen Verbrauch an Butter so steigen wird. Was ist mit den anderen? Wenn alle auf Butter umsteigen, könnten unsere Bauern gut überleben und das wäre nicht nur für die Bauern wichtig, das wäre auch für die Molkereien wichtig, das wäre auch für den Tourismus wichtig undundund. Also nachdenken und weg mit dem Palmöl. Heimische Butter wäre gefragt.
ichauchnoch
EU Landwirtschaftskommissare unterstützen lieber die Überproduktionen nach Afrika ..
UND die enorme Palmöl Produktion dadurch kommt die GANZE Natur aus den Fugen !
Monokultur entstehen, Kleinbauern werden enteignet und entmündigt und werden zu Armenfamilien...
und die Weltbank sowie IWF schauen zu !
Ja eben, drum deshalb ist es höchst an der Zeit, dass die Konsumenten aufstehen und zeigen, wo der Bartl den Most holt.
Zuerst Österreich und dann die EU, nicht umgekehrt. Wir brauchen verdammt noch einmal das Palmöl nicht und wir machen uns mitschuldig am Sterben der Menschen und der Natur in den Regenwäldern. Das muss endlich einmal in die Gehirne der Menschen/Konsumenten hinein.
Wenn man die großen ungepflegten Landstriche in Spanien und Frankreich sieht, geht es vorrangig um ein Volkswirtschaftliches Interesse auch wenig produktive Wiesenflächen in wertvolle Produkte zu verwandeln.
Nur weil wir momentan durch Importe aus Gegenden mit Umwelt und Sozialdumping haben heißt das nicht das dies für immer sichergestellt ist.
ein Volk das sich nicht selbst ernähren kann braucht auch nichts in seine Verteidigung zu investieren.
von Malefiz (2994) · 18.04.2017 12:44 Uhr
Ich sehe aber des Öfteren am Nachbarsgrund den Bauern mit dem Traktor fahren, wenn die "gewöhnlichen Hackler" frei haben.
von teja (769) · 18.04.2017 12:45 Uhr
Meine worte.
wie richtig ..
und wer schon mal bei Bauern , wenn auch nur hobbymäßig in den Ferien auf der Alm gearbeitet hat ,weiß das 8 Stunden Arbeitsleben zu schätzen .
ich kenne den 14 Stunden Arbeitstag bei Bauern ,6 mal die Woche ! Sonntags waren es NUR 5 Stunden ...
im Artikel :
Als norddeutsche Molkereien ihren Bauern im Vorjahr nur noch 20 Cent pro Kilogramm bezahlt haben, sind wir bei 27,3 Cent geblieben
ja richtig , und damals haben diese ND Bauern geantwortet :
statt 500 Kühe werden wir den Stand auf 1000 erhöhen ...
es klingt noch ganz frisch in meine Ohren .
Biobauer schreibt:
Schon vergessen das wir 1970 noch über 30% vo, Haushaltseinkommen für Nahrungsmittel ausgegeben haben, 1990 noch immer über 20 % und Heute nur mehr ca. 105%.
---------
105 % vom Haushaltseinkommen für Nahrungsmittel, ich staune.
Möglicherweise ein Grund, dass soviele Bauern bei den Giebelkreuzlern in Schuld stehen.
Mein liebster Fritzi, mit ihrer Intelligenz und ihrem Allgemeinwissen quer über alle Branchen, können sie sich wie viele andere auch die 10,5% zusammenreimen.
Jedes Jahr werden allein in Deutschland knapp 800 Millionen Landlebewesen getötet, hinzu kommen Milliarden Meeresbewohner. Die Aufzucht von Tieren in Tierfabriken ist grausam und eine ökologische Katastrophe. Das Essen von Tieren ist schlecht für unsere Gesundheit und wird mit vielen Krankheiten und Beschwerden, einschließlich Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Diabetes und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.
fuertiere: Ich gebe Ihnen absolut Recht. Zu Ihrem Kommentar möchte ich noch hinzufügen, daß die Tierhaltung auf engem Raum einen hohen Einsatz an Antibiotika erfordert. Diese Medikamente sind anschließend im Fleisch und was noch schlimmer ist, sie werden auch bereits im Grundwasser nachgewiesen.
Fleisch und Tierprodukte sind daher für eine gesunde Ernährung nicht mehr geeignet !
Ich befürchte, daß der Zusammenschluß von Milchbauern welcher zu einer immer größer werdenden Konzentration von Tieren auf gleichbleibenden Flächen führt, auch zur weiteren Konzentration der Antibiotika im Grundwasser führen wird.
Und auch hunderte Gelsen werden erschlagen und Fliegen mit der Klatsche.Und erst die vielen Mücken,die im Sommer von Autos gemeuchelt werden.
hunderte Gelsen - herst die Schwalben erst, die fressen aber- tausende....
hunderttausende Hunde und Katzen werden in "kleinen" Wohnungen gehalten - das geht aber schon - oder?
...und die werden sicher nicht alle Müsli fressen....
und die werden sicher nicht alle Müsli fressen....
Nöö,de saufn Whisky-Katzn"milch" wo da Lita anscheinend eh nua 4 oda 5 Euronen kost...
Dafür bekommt ihr auch Lebensmittel höchster Qualität zu Schleuderpreisen.
Höchste qualität= 8 tote beim käseskandal in Ö.
Was bei Gewerbe - und Produktionsbetrieben völlig normal ist, nämlich die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle wenn die alten nicht mehr funktionieren, ist bei Bauern de facto unmöglich. Statt sich ebenfalls Neues einfallen zu lassen wird bei den Landwirten lieber gejammert und nach öffentlichen Zuschüssen geschrien - Tränendrückermasche inclusive, schließlich soll es der ( städtische ) Steuerzahler ja richten.
Ja genau die sollen den blöden Kühen halt lerne das sie statt Milch Schoko Pudding produzieren oder einfach lila anmalen dann geben sie sicher Schokolade. Typisch Städter mehr als Präpotent und Ahnungslos.
Bei dieser einstellung wundert mich garnichts.
Richtig , meine worte.
Und die Diskussion dreht sich im Kreise, bezahlen tut alles die EU, also wir.
Genau mein lieber Honigsammler, wir alle sind es auch die von den niedrigen Lebensmittelpreisen proftieren!
Sonst würde sich das Zweitdandy und Zweitauto und zweimal im Jahr in den Urlaub für die meisten niemals ausgehen.
mit Lebensmittel wird Wirtschafts und Sozialpolitik gemacht.
Schon vergessen das wir 1970 noch über 30% vo, Haushaltseinkommen für Nahrungsmittel ausgegeben haben, 1990 noch immer über 20 % und Heute nur mehr ca. 105%.
Das kostet einfach etwas, dafür bleibt mehr Geld für obiges übrig.
Biobauer
Wärend die gewöhnlichen Hackler um 9:34 schuften, hat ein sogenannter BioBauer genug Zeit, im Forum seine Weisheiten zu verbreiten.
Ob da die unnötigen Agrarsubventionen solches Tun ermöglichen sei dahin gestellt !
Ich sehe aber des Öfteren am Nachbarsgrund den Bauern mit dem Traktor fahren, wenn die "gewöhnlichen Hackler" frei haben.
Meine worte.
Bist du auch Veganer mit Vitamin 12-Mangel wie deine Pendants fritzicat und Einheizer?
Mein herzallerliebster Fritzl, das wäre ihnen natürlich recht wenn ihren abstrusen Fachfernen Absonderungen niemand mit Fachverstand antworten würde.
Ihr Demokratieverständnis dürfte in einer für Österreich unsäglichen Zeit steckengeblieben sein.
Genau so ist es. Würden alle den Preis zahlen, welcher die Produkte wirklich wert sind gäb's kein Problem.
Aber Hautsach des Schnitzl is billig und hängt übern Teller - und der nächste Allinclusiv Urlaub is scho fast finanziert.
Bei den heutigen Zinsen sind 105% eigentlich kein Problem.
Den Kredit hamma, Anna..