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"Das lasse ich mir nicht mehr gefallen"

Von Sigrid Brandstätter und Dietmar Mascher, 23. August 2017, 00:04 Uhr
"Das lasse ich mir nicht mehr gefallen"
Dionys Lehner arbeitet seit 1977 in der Linz Textil, inzwischen ist er auch Mehrheitseigentümer. Bild: Weihbold

Linz Textil: Mehrheitseigentümer Dionys Lehner wehrt sich gegen jene Kleinaktionäre, die ihn kritisieren und mehrere Gerichtsverfahren gegen ihn angestrengt haben.

Lange hat er zu den Vorwürfen der Kleinaktionäre nur wenig gesagt. Aber nun reicht es Dionys Lehner. Der langjährige Chef der Linz Textil AG, dem insgesamt auch gut 60 Prozent der Aktien zuzurechnen sind, wehrt sich und geht selbst in die Offensive.

Er wirft der Gruppe um den Geschäftsführer der Schärdinger Weyland Gruppe, Norbert Thumfart, und den Anwalt Ingo Kapsch vor, ihnen ginge es nur um schnelles Geld. Kapsch vertritt die Wiener Sogas Beteiligungsholding von Christof Beste. Gemeinsam kommen diese Anleger auf weniger als zehn Prozent der Anteile.

"Ich habe im Unternehmen stets das Wohl der Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre im Auge gehabt. Das sehen diese Herren aber anders. Und diese Vorwürfe lasse ich mir nicht mehr gefallen", sagt Lehner im Gespräch mit den OÖNachrichten. Er sagt, die Kleinanleger würden mit ihren Forderungen der Linz Textil schaden wollen und die Substanz des Unternehmens schädigen wollen.

Hohe Dividendenforderung

Tatsächlich legen Dokumente nahe, die den OÖNachrichten vorliegen, dass die Gruppe nur kurz einsteigen und 2015 mit einem guten Schnitt rasch wieder aussteigen wollte. Sogas ließ über einen Anwalt wissen, dass man bereit wäre, für 550 Euro je Aktie wieder auszusteigen. Dies wurde von Lehner allerdings nicht akzeptiert, weil er dies für völlig überhöht hielt. Daraufhin, so Lehner, habe man ihm angekündigt, "lästig zu werden". Später sagten Thumfart und Kapsch, sie wollten überhaupt nicht aussteigen.

Anlässlich der Hauptversammlung 2015 beantragte die Sogas die Ausschüttung einer Dividende für 2014 von 35,8 Millionen Euro, was etwa einem Drittel des Umsatzes des Unternehmens entsprochen hätte. 2014 war übrigens das einzige Jahr in den vergangenen Jahrzehnten, in dem die Linz Textil einen operativen Verlust auswies.

Hintergrund des Streits: Die neuen Aktionäre wollten einen Teil am Immobilienkuchen und am Wertpapierportfolio und verwiesen darauf, dass Linz Textil ohnehin fast schuldenfrei war. Zitat aus dem Antrag: "Das Unternehmen verfügt über ausreichende Liquiditätsreserven. Es kann sich diese Ausschüttung gut leisten."

Dies widersprach freilich Lehners Plan, für mögliche Probleme, die in der Textilbranche in regelmäßigen Abständen vorkommen, vorzusorgen.

Erstmals nimmt der Unternehmer auch ausführlich zu den Vorwürfen rund um den umstrittenen Kauf eines Hauses durch seine Frau Stellung. Die kritischen Aktionäre haben ja, wie berichtet, unterstellt, die Linz Textil habe bei diesem Handel im Jahr 2011 eine Million Euro verloren. Rund um diesen Vorgang brachte Kapsch inzwischen mehrere Klagen ein.

Die Kritik wäre dann berechtigt, wenn die Linz Textil dieses Haus für ihn gebaut hätte, sagt Lehner. Tatsächlich sei er aber vom Aufsichtsrat seinerzeit überraschend gebeten worden, das eigentlich als Firmensitz geplante Anwesen aus steuerlichen Gründen privat zu kaufen. "Eigentlich wollte ich nach meinem Rückzug aus dem operativen Geschäft wieder nach Zürich ziehen. Ich hatte dort seit 25 Jahren ein Haus", sagt Lehner.

Erst nachdem durch zwei Gutachten ein durchschnittlicher Kaufpreis für diese Immobilie errechnet worden war und Lehner dann gekauft hatte, verkaufte er in der Schweiz seinen möglichen Alterssitz. "Daher entstand dem Unternehmen auch kein Schaden", sagt der 74-Jährige. Er selbst hätte für sich auch ein deutlich kleineres Haus errichtet.

Die Aussagen Lehners werden von den damaligen Aufsichtsratsmitgliedern Reinhard Leitner von der Linzer Wirtschaftsprüfung LeitnerLeitner und Gustav Harmer aus der Wiener Brauereifamilie bestätigt.

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hinterste (344 Kommentare)
am 23.08.2017 13:49

Lehner hat sich halt mit schlechten Beratern umgeben. Ganz vorne der langjährige AR-Vorsitzende Leitner. Grottenschlecht.
Keine Protokolle geführt etc....
Ob sein Nachfolger es besser macht, wird sich zeigen.
Ziel von Lehner wird sein, alsbald den Vorsitz selber zu führen.
Die Abnicker sind schon installiert.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 23.08.2017 10:51

ich hab keine Aktien, aber sollte ich mir welche kaufen dann will ich auch Geld sehen, der Kauf von Aktien sind ja keine Spenden grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.08.2017 14:45

im Artikel :

Anlässlich der Hauptversammlung 2015 beantragte die Sogas die Ausschüttung einer Dividende für 2014 von 35,8 Millionen Euro, was etwa einem Drittel des Umsatzes des Unternehmens entsprochen hätte.

das sind VERBRECHER die sowas von einer Firma verlangen .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.08.2017 14:53

Gugelbua

Aktien schwanken ...
aber wer ein Wertzuwachs bekommt sollte nicht noch ein drittel vom Umsatz als ZUSATZBELOHNUNG verlangen ! Beschämend traurig

als ehemaliger Finanzberater weiß ich wie Menschen denken ...
GIER ist an vorderster Stelle , weniger die Sicherheit .
wehe es geht was schief in der Weltwirtschaft und Finanzwelt dann ist IMMER der Berater SCHULD und wird gleich verklagt traurig
aber es gibt laut EU Gesetz Gesprächsprotokolle die der Kunde SELBER unterschreibt und damit AUCH die Verantwortung übernimmt

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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.08.2017 15:01

[ur]https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/chart.html?timeSpan=5Y&ID_NOTATION=26383#timeSpan=SE&e&[/url]

ein beachtlicher Kurszuwachs für Früheinsteiger !
man merkt dass ein gutes Management am Werk war.

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.08.2017 09:52

Das immer gleiche Dilemma der Aktionäre, die selber keine aktiven Unternehmer sind.

Einerseits sind sie glücklich über einen tüchtigen und durchsetzungsfähigen Generaldirektor aka Vorstandsvorsitzenden, andererseits sind und bleiben sie kleinkarierte, nodige Gewerkschaftsmitglieder, die sich hinter einem Interessenvertreter(tm) und Anwalt verstecken.

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Scar (148 Kommentare)
am 23.08.2017 10:23

Geschäftsführer einer großen GMBH und Anwalt Gewerkschafter?????

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am 23.08.2017 11:43

Danke, das waren auch meine Gedanken!

Der gute jago scheint heute von besonders selektiver Wahrnehmung geplagt zu werden.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 23.08.2017 12:10

Vor allem lässt dieser Absatz auf die wahren Hintermänner/Frauen schließen:

""Hintergrund des Streits: Die neuen Aktionäre wollten einen Teil am Immobilienkuchen und am Wertpapierportfolio und verwiesen darauf, dass Linz Textil ohnehin fast schuldenfrei war. Zitat aus dem Antrag: "Das Unternehmen verfügt über ausreichende Liquiditätsreserven. Es kann sich diese Ausschüttung gut leisten.""

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Helmut1941 (850 Kommentare)
am 23.08.2017 08:24

Dieser Fall bestärkt mich in meiner Meinung, dass AG´s und Leasing-Firmen (Arbeiterbereitstellung) verboten gehören!

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aviationpassionate (280 Kommentare)
am 23.08.2017 09:09

Und der Deppenapostroph!

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 23.08.2017 09:11

Würde eventuell gegen das Vermummungsverbot verstoßen.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 23.08.2017 09:13

Hat man dich nicht angewiesen, unter welche Artikel dieser kopierte Textbaustein gehört? Hierher passt er bestimmt nicht.

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( Kommentare)
am 23.08.2017 11:45

Aha und warum? Damit es keine Abzock-Versuche eines eher dubiosen Miteigentümers gibt?

Und was hat der Fall mit Leasing zu tun?

Ich harre voller Spannung der Erklärungen!

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( Kommentare)
am 23.08.2017 00:54

Das mit dem Firmensitz in Grünruhelage liest sich dennoch eher merkwürdig...

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 23.08.2017 07:10

Bei den LT Grundstücken ist vieles Grün- und Ruhelage, sogar das Hauptwerk fällt zum Teil in diese Kategorie.

Den österreichischen Heuschrecken ging es um die gute Ausstattung der Linz Textil, und Lehner eird bekämpft, weil er sich dagegen gestellt hat.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 23.08.2017 11:05

Es ist jedoch Ruhelage am Freinberg gemeint

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