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Biopionier: "Hauptzutaten Herzblut und Erfahrung"

Von Josef Lehner, 16. Juli 2018, 00:04 Uhr
Biopionier: "Hauptzutaten Herzblut und Erfahrung"
Stadler: Gärten für Konsumenten sollen Marke stärken Bild: Morgentau/Pürstinger

HOFKIRCHEN IM TRAUNKREIS. Seit 25 Jahren versorgt Morgentau den Handel mit Biogemüse.

"Bio ist viele Jahre lang mehr als zehn Prozent gewachsen, und ich sehe keinen Plafond,", sagt Christian Stadler. Er ist erst 50, gilt aber als Urgestein der Biobranche. Vor 25 Jahren hat er seine Biogemüse GmbH gegründet und seine Marke Morgentau patentieren lassen – die älteste Biolebensmittel-Marke Österreichs. Er hat den Untergang von Handelsriesen wie Konsum und Meinl sowie den Durchbruch von Bio im Lebensmittelhandel erlebt und Kurs gehalten.

Gerade als das Morgentau-Geschäft so richtig zu laufen begonnen habe, hätten die großen Lebensmittelketten eigene Biomarken gestartet – oder gerade deshalb. Den Auftakt machte Rewe mit "Ja!Natürlich". "Wir wollten nur unter unserer Marke Morgentau liefern", erinnert sich Stadler an die jäh unterbrochene Kooperation. Bald musste er die Handelsketten unter deren Biomarke versorgen. Deshalb sieht er die Konzentration im Lebensmittelhandel mit gemischten Gefühlen: Dieser mache Lieferanten abhängig, unterstütze sie aber auch mit der hohen Biokompetenz und Marktpräsenz.

Frust und Freude

Die Marke Morgentau gibt es daher derzeit nur in Denn’s-Fachmärkten und bei der deutschen Edeka. "Wir haben aber die Talsohle durchschritten", sagt Stadler. Seit 2017 sei gekochte Chioggiarübe in Spar-Regalen unter dem Namen "Morgentau". Die Sparte mit verarbeiteter Ware wolle er ausbauen, denn Convenience sei gefragt.

2017 ist der Morgentau-Umsatz um 18 Prozent auf 9,1 Millionen Euro gewachsen. "Heuer wollen wir die 10-Millionen-Marke knacken", sagt Stadler. Sein Geschäft macht er weiterhin größtenteils mit Karotte, Erdapfel, und Zwiebel. Seit Jahren könne er Handel und Kunden aber laufend mit ebenso alten wie innovativen Arten überraschen: Pastinake, Peterwurzel, Rübe usw. Ein verlässlicher Helfer sei auch die konventionelle Lebensmittelwirtschaft mit ihren Skandalen.

Kein Farming 4.0

Gar nicht gefalle ihm aber, dass im Bioanbau durchrationalisierte Produktion zulege. "Farming 4.0 und Drohnen wird es bei mir nicht geben", sagt Stadler. Bio verlange nach Enthusiasmus, Überzeugung, Erfahrung und Herzblut. Es reiche nicht, bloß die Biostandards zu erreichen.

Rückenwind erwarte er sich von den Morgentau-Gärten, vor fünf Jahren gestartet und mittlerweile mit mehr als 500 Hobbygärtnern. "Das wird die Marke auch aufladen", sagt Biopionier Stadler.

 

Morgentau Biogemüse

 

1986 stellte Christian Stadler (18) den Hof der Eltern auf Bioanbau bzw. Biogemüse um.

1993 Gründung der Morgentau Biogemüse GmbH mit 15 Mitarbeitern, 150 Tonnen Verkaufsmenge (v.a. Karotte, Erdäpfel, Zwiebel)

6. 7. 1993: Patent für Wort-Bild-Marke Morgentau

2015: Alte Sorten wie Pastinake, Peterwurzel, Rüben, Süßkartoffeln, Zuckermais

2017: 70 Mitarbeiter (davon 34 saisonal), 5000 Tonnen Verkaufsmenge

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2  Kommentare
2  Kommentare
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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 16.07.2018 15:31

Nachtrag: Es wird weiters ein Insektizid mit dem Namen Spruzit verwendet. Kurz die Beschreibung des Herstellers:Dieses afrikanische Chrysanthemengift gelangt in erster Linie durch die Hautöffnungen in die Körper der Insekten und führt zu einem raschen Absterben derselben. Biobauern liefern zum Teil dieses Gift den Pflanzenaufzuchtbetrieben mit, um es im Glashaus bei der Pflanzenaufzucht zu verwenden. Ein Gärtner erzählte mir, das innerhalb kürzester Zeit alls Getier einschließlich Nützlingen am Boden liegt. Das ist die heile Biowelt.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 16.07.2018 14:57

Herr Stadler! Welche Lebensmittelskandale gab es in Österreich am konventionellen Sektor? Bitte um Mitteilung. Oder wieder nur Anschütten seitens einiger aus der sogenannten Biolandwirtschaft. Kupfer, Bacillus thuringiensis und Spinosade, als extrem bienengefährlich eingestuft,gehören sofort verboten. Wenn Bio, dann aber ehrlich bitte. Eure Substanzen bringen mehr Nützlinge um als die sehr selektiv wirkenden Mittel der konventionellen Betriebe.Aber den Konsumenten wird die heile Biowelt vorgegaukelt.

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