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Betrugsprozess um 145,2 Millionen Euro startet heute

19. November 2018, 00:04 Uhr
Betrugsprozess um 145,2 Millionen Euro startet heute
Caner bestreitet die Vorwürfe. Bild: OÖN

LINZ/WIEN. Linzer Immobilienpleitier Cevdet Caner und fünf Mitangeklagte müssen sich in Wien verantworten.

Es ist einer der größten Betrugsprozesse, die je in Österreich abgehalten wurden: Heute, Montag, beginnen im Landesgericht Wien die Verhandlungen gegen den ehemaligen Immobilienpleitier Cevdet Caner sowie fünf seiner Ex-Mitarbeiter und -Berater.

Laut der Staatsanwaltschaft Wien geht es um einen Schaden von 145,2 Millionen Euro. Die Vorwürfe wiegen schwer: Gewerbsmäßig schwerer Betrug, betrügerische Krida und Geldwäsche. Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

Wie mehrmals in den OÖNachrichten berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft den Beschuldigten vor, mit Immobilien spekuliert und damit Gläubiger und Investoren geschädigt zu haben. Caner und seine Mitangeklagten Bernd T., Peter H., Gernot S., Wolfgang H. und Herbert A. sollen demnach ehemalige DDR-Immobilien mittlerer Qualität in großem Stil erworben haben. Dabei sei auf eine Wertsteigerung spekuliert worden, mit der man den Kredit rasch refinanzieren und höhere Kreditsummen bekommen wollte. Damit wurde weiter investiert.

"Einnahmen wie Gewinne"

Auf diese Weise sollen Caner und Co. sowohl die finanzierende Bank Credit Suisse als auch Investoren geschädigt haben, die in gutem Glauben Anleihen zeichneten, die angeblich grundbuchlich besichert und werthaltig waren. Die Einnahmen seien "wie Gewinne angesehen, so behandelt und sofort ausgeschüttet worden. Liquidität aus Fremdmitteln wurde für außerhalb der Gruppe liegende Projekte und für den privaten Bereich der Angeklagten verwendet, wo immer sie verfügbar war", heißt es in der Anklage.

Zudem habe Caner viele In-sich-Geschäfte abgewickelt, also solche, die er mit sich selbst abschloss und dafür Provisionen kassierte. Allein in Caners Tasche sollen 66 Millionen Euro geflossen sein.

Der in Linz aufgewachsene Caner bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt, der Berliner Ben Irle, sagt, die Anklage sei "Ausdruck einer eklatanten Fehlinterpretation der vorliegenden Beweisergebnisse zulasten von Herrn Caner und anderen Angeklagten."

Caner galt als Senkrechtstarter. Er kam 1983 als Zehnjähriger nach Linz, brach sein Studium ab und gründete 1998 ein Callcenter. Als es bergab ging, stieg er in die Immobilienbranche ein. 2004 gründete er die Level-One-Gruppe mit Steuersitz auf der Kanalinsel Jersey. 2008 ging sie pleite. Mit 1,5 Milliarden Euro Verbindlichkeiten war Level One die bisher zweitgrößte Immobilienpleite Deutschlands.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Bergbauer (1.768 Kommentare)
am 19.11.2018 14:02

Für mich sind diese Immo Typen alle gleich. Ob sie nun vor Gericht stehen, Du-Freunde von Kurz sind, oder gar Präsident von Amerika.

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2good4U (17.556 Kommentare)
am 19.11.2018 12:48

Und dass obwohl er zuvor dem ehrenwerten Stand der Callcenter-Betreiber angehörte zwinkern

Alleine da müssten doch bei den Banken die Alarmglocken läuten. Callcenter betreibt doch nur wer keinen Bock hat sein Geld mit ehrlicher Arbeit zu verdienen.

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KeinSpieler (642 Kommentare)
am 19.11.2018 12:33

War das nicht einmal der hochgelobte und bewunderte Vorzeige-Unternehmer der Jungsozialisten?

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 19.11.2018 11:57

Die Großbank "Credit Suisse" gab als Finanzier € 1,5 Milliarden
ohne wirkliche Besicherung.
Wenn nun ein normaler Mensch € 10.000 möchte muss er mit allem möglichen besichern. Für 1,5 Milliarden ( eintausenfünfhundert Millionen ) braucht es gar nix.
Sollte einem die Bank da leid tun ?

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christ13 (816 Kommentare)
am 19.11.2018 09:58

Vielleicht ist er auch ein Spezialist für SWAPS? Könnte Linz gebrauchen! Die verabschiedeten 3 SWAPLER könnens ja nicht mehr zu Rate ziehen!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 19.11.2018 08:24

Wann ist jemand ein Linzer? Dieser Herr hat also in seiner Kindheit und Jugend zehn und etwas mehr Jahre hier gelebt. Das hat Adolf Hitler auch. Trotzdem nennt man ihn Braunauer.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 19.11.2018 03:42

Österreich die Herberge von den wirklich grossen Betrügern.

Wieviele Politiker wohl dort investiert/spekuliert haben?

Sicher fahren diese Betrüger mit Luxus Limousinen vor und Massanzug und Lachen sich eins vor den Richter und derer Qualifikationen bzw. armseeligen Leben.

Unsere Gesetze und Richter verhindern ja Betrug auch nicht.

Erst wenns Sie selbst Richter, Rechtsanwälte, Politiker die Geschädigten sind besteht Interesse an Anklage und tuns was.

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