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Bauern bläst vor der Wahl eisiger Wind entgegen

Von Josef Lehner, 08. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Österreich schlampt häufig bei EU-Förderungen
Geprüft: Agrarförderungen Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Gleich von mehreren Seiten bläst Österreichs Bauern eisiger Wind entgegen. Warum die Stimmung knapp drei Wochen vor den Wahlen zur Landwirtschaftskammer so frostig ist, lesen Sie im folgenden Artikel.

"Mein Wahlziel ist sehr ambitioniert, in Zeiten, in denen das Umfeld nicht sehr einfach ist", sagt Franz Reisecker, der Spitzenkandidat des VP-Bauernbundes für die Landwirtschaftskammerwahlen am 25. Jänner.

"Nicht sehr einfach" ist für den aktuellen Problemdruck in der Landwirtschaft eine Weichzeichnung. Der Bauernstand spürt auf dem Markt seit Monaten eisigen Wind: Preisverfall bei Getreide, Schweinen und zuletzt bei Milch; steigende Belastungen – etwa wegen der Neufeststellung der Einheitswerte – , Wegfall von Subventionen und ein gänzlich neues EU-Förderregime, das mit 1. Jänner in Kraft getreten ist und mit dem die Betriebe erst umzugehen lernen.

Das ambitionierte Wahlziel von Reisecker: "Mindestens 72 Prozent der Stimmen und 28 Mandate in der Kammervollversammlung." 2009 hat der VP-Bauernbund beinahe sieben Stimmprozente und zwei seiner 29 Mandate verloren. Wahlsieger war der Unabhängige Bauernverband, der die Stimmen verdoppelte und die Mandatszahl verdreifachte – von einem niedrigen Niveau aus.

Reisecker tritt zum ersten Mal als Präsident an, nachdem er das Amt im Dezember 2011 von Hannes Herndl übernommen hat. Der Innviertler hat wohl weniger von den beiden stärksten Oppositionsgruppen, UBV und SP-Bauern, zu befürchten, als von den Freiheitlichen. Sie haben 2009 ihr Potenzial mit dem neuen Spitzenkandidaten Franz Graf noch nicht ausschöpfen können und haben politischen Rückenwind. Außerdem wollen die Grünen Bauern "endlich" in die Kammer: "Wir haben 2009 ein Mandat nur um 300 Stimmen verfehlt", sagt ihr neuer Obmann, Clemens Stammler.

Nicht dazwischenfunken wird Agrarrebell Leo Steinbichler; der Ex-VP-Bauernobmann von Vöcklabruck hat 2009 auf der Liste der Unabhängigen kandidiert, ist aber jetzt Landesobmann des Team Stronach, das nicht kandidiert.

Angst um bäuerliches Eigentum

Gestern präsentierte der VP-Bauernbund sein Programm: Stärkung der Familienbetriebe und des ländlichen Raumes; Schutz des Eigentums vor Steuerplänen der Regierung. Deshalb gehe es um eine starke Interessenvertretung für die Bauern, sagte Reisecker. Sein Stellvertreter, Karl Grabmayr, forderte Investitionen im ländlichen Raum, "von der Straße bis zum Breitband-Internet".

Ein Drittel der Bauernbund-Mandate in der Vollversammlung sei für Bäuerinnen reserviert, sagte Landesbäuerin Annemarie Brunner; derzeit sind es sieben von 27. Die Bauern seien Gestalter im ländlichen Raum, oft in ehrenamtlichen Funktionen. Das Land federe mit seinem Agrarprogramm Verluste an EU-Mitteln ab.

Download zum Artikel

Landwirtschaftskammerwahl

PDF-Datei vom 07.01.2015 (892,35 KB)

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Die Spitzenkandidaten der fünf Wählergruppen:


Franz Reisecker (56), St. Georgen bei Obernberg, VP-Bauernbund:
„Der neue Förderrahmen sichert für die bäuerlichen Familienbetriebe gute Chancen. Wir wollen noch bessere Ernteversicherungen und Mittel für Bildung und Forschung.“

Franz Hochegger (60), Enzenkirchen, SPÖ-Bauern:
„Wir kämpfen für gerechte Ausgleichszahlungen. Es gab Geld für Leute, die ihre Höfe gar nicht mehr bewirtschaftet haben. Bauern im Grünland sind immer benachteiligt worden.“

Karl Keplinger (55), Helfenberg, Unabhängiger Bauernverband:
„Die Bürokratie der AMA, Erhöhung der Einheitswerte und Streichung der Tierprämien sind die größten Probleme. Wir wollen nicht Opposition sein, sondern mitgestalten.“

Franz Graf (53), Rohr im Kremstal, Freiheitliche Bauernschaft:
„Die hohen Belastungen müssen an die gesunkenen Bauerneinkommen angepasst werden. Kammer und Agrarpolitik müssen sich für bessere Produktpreise einsetzen.“

Clemens Stammler (40), St. Konrad bei Gmunden, Grüne Bauern:
„Die Kammer ist mit dem Bauernbund eine Monokultur. Wir wollen dort Vielfalt, so wie sie für die Landwirtschaft erstrebenswert ist. Wir stehen für regional statt global.“

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Analphabet (15.410 Kommentare)
am 09.01.2015 02:44

daß Sie von den Schwarzen gefrozelt werden.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.01.2015 18:55

NUR noch 2 % der Leute in der Landwirtschaft beschäftigt !
also ernähren 2 % die 98 % anderen !!!

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 08.01.2015 06:42

...von keinem der Bauern-Interessenvertreter.

Werte Politiker, seht es endlich ein: es geht um die Interessen von Menschen und Regionen, nicht um Shareholder- und Konzerninteressen.

Dann hat Europa halt kein Freihandelsabkommen wie es die Amis wollen. Wen störts? Nur die Amis, die Europa mit ihrem Müll überschwemmen wollen zu ihren Bedingungen.

Europa wäre dann eine offizielle US-kolonie. Das brauch ich wirklich nicht. Meine Wachauer Marillen, mein steirisches Kürbiskernöl, meinen Prosecco etc. schon und das möglichst ohne Gen-Manipulation und Rechtssicherheit...dafür sind meine Vorfahren auf die Barrikaden gegangen und ich tue es für meine Nachkommen.

Warum hört man von den Bauernvertretern nichts zu den Vorgängen in der Welt die doch so vehement von den Wirtschaftsvertretern der "Volks"-partei gewünscht werden.

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