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Alstom ließ Sprecher fallen - Die Mitarbeiter rächten sich

Von (le), 20. Oktober 2012, 00:04 Uhr
Alstom ließ Sprecher fallen Die Mitarbeiter rächten sich
Die Retter (v.l.): Johann Meindl, Erwin Raffeiner, Wolfgang Pfeiffer, Helmut Schabetsberger, Josef Wischt Bild: Martin Eder

LINZ. Sprecher Automation: Fünf Manager übernahmen 2002 Traditionsbetrieb in Linz, verdoppelten seither den Umsatz und schufen 350 Arbeitsplätze.

„Am Faschingsdienstag hat das Management mit den 160 Mitarbeitern seine Arbeit aufgenommen“, erinnert sich der Techniker Erwin Raffeiner noch genau an den turbulenten Fasching des Jahres 2002. Zusammen mit vier Kollegen gelang es ihm, vom Alstom-Konzern die Fabrik für elektrische Steuerungstechnik in der Linzer Franckstraße zu übernehmen. Die Franzosen wollten sie schließen und 160 Arbeitsplätze streichen.

Gestern feierte die Sprecher Automation GmbH, die Raffeiner mit seinen vier Mitgesellschaftern aufbaute, zehnjähriges Bestehen. Gleichzeitig wurde das Jubiläum „100 Jahre Sprecher-Energietechnik in Linz“ begangen. Es geht dabei um einen wichtigen Baustein der Elektrifizierung Österreichs.

Mit Sprecher Automation wurde nämlich nicht nur ein Linzer Unternehmen gerettet, sondern unschätzbare elektrotechnische Kompetenz. Die Mitarbeiter rächten sich dafür, dass sie von Alstom fallen gelassen wurden: Sprecher ist heute ein kleiner, aber starker Konkurrent.

Die Linzer können aktuell ein einschneidendes Ereignis mitgestalten: die Energiewende. „Das ist ein kompletter Technikwechsel in der Netzinfrastruktur, und wir sind an der Schnittstelle“, sagt Raffeiner, Geschäftsführer für Vertrieb und Technik: „Unsere Leit- und Steuerungstechnik hat große Bandbreite, sie beherrscht die große 500-Kilovolt-Leitung in Russland ebenso wie die Einspeisung von Strom einer kleinen Photovoltaikanlage.“

Intelligente Netze gefragt

Strom aus Wind- und Solaranlagen braucht neue, intelligente Netze (Smart Grids) und Umspannwerke, die von Sprecher-Automatisierungstechnik gesteuert werden. Alle großen österreichischen und deutschen Stromversorger sind Sprecher-Kunden. Die Produkte werden aber in die ganze Welt geliefert. Wichtigster Zukunftsmarkt sei Russland, wo die E-Wirtschaft viele Stromautobahnen brauche, sagt Raffeiner.

Diese Sparte Sprecher-Control steht für mehr als die Hälfte des Umsatzes von zuletzt 44 Millionen Euro. 30 Prozent werden mit Stromversorgungsanlagen, vom Nieder- bis zum Hochspannungsbereich, erzielt, rund 15 Prozent mit Sensoren und Scannern für die Holzindustrie.

Im Geschäftsjahr 2011/12 (zum 31. März) stieg der Umsatz um 20 Prozent; heuer sollen es plus zehn Prozent werden. Die Gewinnmarge wird mit acht Prozent angegeben (Ebit). Der Exportanteil soll von derzeit 55 auf mehr als 70 Prozent steigen. Auslandstöchter gibt es in Deutschland, Polen und der Slowakei.

Mitarbeiter beteiligt

Knapp 80 Mitarbeiter sind, neben den fünf Gründern, am Unternehmen beteiligt. „Sie sind stille Gesellschafter und halten rund 25 Prozent. Alle paar Jahre bieten wir Beteiligungsaktionen an“, sagt der kaufmännische Geschäftsführer, Helmut Schabetsberger. Dass Sprecher die Energiewende mitgestalten kann, geht nicht ohne Innovation. Jeder fünfte Mitarbeiter arbeitet in der Entwicklung.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.10.2012 13:47

Die Franzosen wollten sie schließen und 160 Arbeitsplätze streichen. Sie wollten vor Ausbeutung schützen selbst genannten Prokuristen haben innerhalb von fünf monate über 1,5 Millionen Schilling damal verdient wenn keine mir glaub kann ich das belegen

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( Kommentare)
am 23.10.2012 11:10

ist es falsch geld zu verdienen?

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 23.10.2012 12:05

Besser Millionen für an Guten-als einen Cent für an schlechten.
Preis-Leistung ist das Zauberwort...

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 20.10.2012 12:19

Sie sind ein Risiko eingegangen und haben sich selbständig gemacht. Sie haben durch viel Einsatz, Geschick und Hirnschmalz Erfolg.

Morgen stehen sie wieder am SPÖ-Neidpranger, diese reichen Ausbeutermanager.

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Trefflinger (286 Kommentare)
am 20.10.2012 07:33

Gratuliere zu diesem Mut und diesem Ehrgeiz!
Die Betieligung der Mitarbeiter ist ein wesentlicher Baustein zum Unternehmenserfolg und bindet Top-Leute ans Unternehmen.

Eine Schande sind die großen Konzerne die keine Ahnung mehr haben was in ihren "kleinen" Gesellschaften gemacht wird und viele Arbeitsplätze vernichten weil die Rendite um das eine oder andere Prozent zu wenig ist.

Die Mitarbeiter von Sprecher haben sich aus diesem Würgegriff befreit. Weiter so! Mit diesem und noch weiteren solchen Betrieben müssen wir keine Angst vor der Zukunft haben.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.10.2012 12:21

Ich habe nur sehr selten mit Topmanagern zu tun gehabt aber das waren durchwegs höchst gebildete und umgängliche Menschen, die nicht zufällig sondern durch ihre Besonderheit (wie in der Schule die Klassenbesten!) an diese Positionen gekommen sind. Auf der Uni haben sie nicht getrödelt sondern die andern hinter sich gelassen.

Sie wurden falsch ausgebildet, na gut. Sie werden immer noch falsch beraten von Professoren aller Art, na gut. Sie erhalten geschönte, gefälschte Informationen "von unten" (bei Clausewitz gelesen: Feldherrnschicksal) - jetzt wirds schon etwas viel des zu na Guten. Und sie haben ein Riesenschiff zu steuern, das nur träge und widerwillig reagiert mit Leuten, die ihnen an den Kragen wollen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 20.10.2012 01:11

Dass Sprecher die Energiewende mitgestalten kann, geht nicht ohne Innovation. Jeder fünfte Mitarbeiter arbeitet in der Entwicklung.

Der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, Hans-Jörg Bullinger:
"Forschung ist die Verwandlung von Geld in neues Wissen;
Innovation ist die Verwandlung von neuem Wissen in Geld."

Die Wirtschaftsleute sind gerade dabei, die "Entwicklung" umzudefinieren. Das, was ich auch noch drunter verstehe, das ist neudeutsch "ergebnisorientierte Forchschung" im Gegensatz zur üblichen Buchhalterforschung zwinkern))))))

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