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„Motivation braucht Angst und Risiko“

Von Elisabeth Eidenberger, 17. September 2015, 15:41 Uhr
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Bildergalerie OÖN Wirtschaftsakademie 15. September 2015
OÖN Wirtschaftsakademie 15. September 2015  Bild: Cityfoto/Kunasz

LINZ. Wie schafft man es, Kollegen, Mitarbeiter oder sich selbst zu motivieren? „Motivation braucht Angst und Risiko“, sagte der Psychologe Georg Fraberger bei der OÖN-Wirtschaftsakademie am Dienstagabend im Linzer Brucknerhaus.

Jemanden zu motivieren sei daher nicht einfach. Ein Beispiel ist die Situation vor einer wichtigen Prüfung. Wenn man sagt „Das ist doch kein Problem, das schaffst du mit Links“, wird das Ergebnis nicht sein, dass derjenige sich besser vorbereitet. Denn man hat ihm damit Angst und Risiko genommen – er schafft es ja sowieso. Besser: „Da wirst du gescheit lernen müssen, wenn du das schaffen willst.“ Allerdings dürfe man ihm auch nicht die Hoffnung auf Erfolg nehmen, im Sinne von „Probier’s erst gar nicht“.

Oft würde man aus dieser Hoffnungslosigkeit Dinge erst gar nicht tun. „Mir hat meine Mutter damals geholfen, als ich Angst hatte, Psychologie zu studieren – in einem Uni-Institut, das im fünften Stock ohne Lift war“, sagt Fraberger, der ohne Arme und Beine geboren wurde. Sie habe gesagt: „Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Dass du die im Erdgeschoß stehst und die Vorlesung versäumst.“   Das habe ihm den Mut gegeben, das Studium auch wirklich anzupacken.

Um wirklich motiviert zu sein, müsse man als Mensch zuerst am Bild von sich selbst arbeiten.  „Man muss sich selbst wertvoll fühlen“, sagte Fraberger. Man lasse sich viel zu oft von anderen Menschen einschränken. „Es ist natürlich, dass man anderen Leuten Widerstand entgegen bringt – dem Chef, dem Kollegen, jemandem, der etwas besser kann oder einfach anders macht.“ Sich davon nicht aufhalten zu lassen, sei die große Herausforderung.

Wie schafft man es also, dass diese Leute einen nicht bremsen? „Nehmen Sie mich her: Meine Behinderung hätte mich oft genug aufhalten können. Menschen haben mir gesagt, dass ich deswegen verschiedene Dinge nicht machen könnte“, erzählte Fraberger. Ihm wurde aber schnell klar, dass es nicht auf das Körperliche ankommt.  „Ich habe zum Beispiel in der Pubertät festgestellt, dass ich mich für Frauen interessiere, die Frauen sich aber nicht für mich. Allerdings habe ich auch bemerkt, dass es meinen Freunden ganz genauso geht. Die Behinderung war also gar nicht das Problem. Daher brauchte ich auch keine Energie darauf verwenden. Ich musste mich einfach nur auf den Kopf konzentrieren“, erzählte er. Man kenne das etwa aus dem Sport: Wenn man in einen Flow-Zustand kommt, hat man keinen Durst mehr, muss nicht auf die Toilette. „Die körperlichen Bedürfnisse werden einfach zurückstellt“, sagte er. Das bedeute, die Energie von außen ins Innere zu lenken – und das schaffe Motivation.

Motivation habe auch etwas mit Freiheit und Freiheit zur Entwicklung zu tun. „Schon als Kind haben Eltern die Forderung, das Kind möge sich entwickeln – aber gleichzeitig tun, was die Eltern und Lehrer sagen.“ Das hemme die Entwicklung. Eltern müssen erkennen, was das Kind kann und ihm vermitteln, dass es das auch annimmt. Das gelte übrigens genauso für die Beziehung zwischen Chef und Mitarbeiter. Es reicht aber nicht, dass man sagt: Du musst das jetzt machen! Sagen Sie lieber: Du bist genau der Richtige dafür.

 

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