US-Börsenaufsicht verklagt VW und Winterkorn
WASHINGTON/WOLFSBURG. Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat Anklage gegen den Volkswagen-Konzern und seinen Ex-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn erhoben.
Die Behörde wirft dem deutschen Autoerzeuger und dem früheren Konzernchef vor, Anleger in den USA betrogen zu haben.
VW habe dort von April 2014 bis Mai 2015 Unternehmensanleihen und verbriefte Wertpapiere in der Höhe von 13 Milliarden Dollar (aktuell 11,5 Milliarden Euro) ausgegeben, als Top-Manager des Unternehmens bereits von den Abgasmanipulationen gewusst hätten. Der Konzern habe "die Hunderte von Millionen Dollar" nie zurückgezahlt, die er bei den Wertpapiergeschäften "auf betrügerische Weise eingenommen" habe.
Volkswagen erklärte, der Konzern werde sich energisch gegen die beispiellose Klage zur Wehr setzen. Sie weise erhebliche juristische und inhaltliche Mängel auf. Winterkorns Anwalt lehnte gestern eine Stellungnahme ab. Sein Sprecher verwies für Anfragen an den Volkswagen-Konzern.
Laut TV-Berichten hat Herr Winterkorn eine Pension von € 3000,--, allerdings pro Tag. Ein durchschnittlicher Österreicher von ca. € 2.100,-- pro Monat.
Herr Winterkorn verantwortet den Dieselskandal und offensichtlich auch andere Vergehen. Bleibt zu hoffen, dass die Justiz die Hintergründe aufklärt und etwaig Geschädigte zu ihrem Schadenersatz kommen.