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(Nicht) alles in Butter

Von Josef Lehner, 25. November 2017, 00:04 Uhr
Butter
Bild: colourbox

Der Höhenflug der Butternotierungen ist gebrochen. Doch es ist längst nicht alles in Butter. Auf den Märkten herrscht gesteigerte Nervosität.

Die Bauern haben wegen der schlechten Preise und regional auch wegen des Mangels an Futter weniger Milch geliefert. Die Lebensmittelwirtschaft hat mehr tierisches Fett verarbeitet, weil das pflanzliche nicht mehr in ist und Palmöl als Umweltschädling diskreditiert. Das waren die Hauptgründe, dass sich die internationalen Butternotierungen von 2,30 Euro je Kilo im Juni 2016 auf 7 Euro im Oktober 2017 fast verdreifacht haben. Das spürten auch die Kleinverbraucher. Das Viertelkilo Teebutter im Supermarkt war plötzlich mit 2,49 statt 0,99 Euro ausgepreist.

Doch die Marktkräfte wirken erneut verlässlich: Wegen der hohen Preise suchen die Lebensmittelverarbeiter ebenso wie die Konsumenten billigeren Ersatz. Gleichzeitig erhöhen die Bauern ihre Produktion, weil ihnen die Molkereien mehr zahlen können. Prompt stürzen bis Mitte November die Preise an der Süddeutschen Butterbörse um mehr als 20 Prozent unter 5,50 Euro je Kilo.

Internet verkürzt Reaktionszeit

Trotzdem kehren die internationalen Milchmärkte längst nicht zur Normalität zurück. Die gibt es ja spätestens seit dem Höhenflug vor der Finanzkrise von 2007/08 bei keinem Rohstoff mehr. Alle Märkte sind von Hektik gezeichnet. Experten nutzen lieber den Modebegriff „hohe Volatilität“. Hauptgründe sind die Globalisierung und das Internet. Die ganze Welt ist Markt, und die Marktteilnehmer reagieren augenblicklich auf Veränderungen und verstärken diese damit. Außerdem sind viele Anleger in Rohstoffe investiert, und zwar nicht nur die sogenannten bösen Spekulanten, sondern auch Staatsfonds, Versicherungen und Pensionsfonds. Das hohe Anlegerinteresse ist im Grunde nicht negativ, denn es bringt Liquidität in die Märkte und damit die Basis für Investitionen und neue Produkte.

Wie wird es im Milchsektor weitergehen? Die Riesen Neuseeland und Irland produzieren auf hohem Niveau und werden international weiteren Druck auf die Preise geben. Österreich kann die großen Börsen nicht beeinflussen. Aber auch bei uns hat ein Anstieg der Molkereipreise auf im Schnitt rund 37 Cent netto bewirkt, dass die Bauern ihre Liefermengen erhöhen. Die steigende Konsumnachfrage vor Weihnachten verträgt das.

Österreich braucht die Milchwirtschaft

„Dann kommt erfahrungsgemäß ein Jännerloch, und mit dem frischen Futter im Frühjahr steigt die Milchmenge“, sagt Michael Wöckinger, Milchexperte der Oö. Landwirtschaftskammer: „Aber alles hängt von der Witterung ab. Leider hatten wir auch schon, dass der erste Grasschnitt ausfiel.“

Für den Privathaushalt ist der Milchpreis nicht so von Gewicht (Monatseinkauf von Milchprodukten im Schnitt 38,70 Euro). Für Bauern können ein paar Cent weniger pro Liter die Existenzfrage stellen. Die nur noch 28.500 Milchbauern (1995: 77.500) haben im Schnitt 18 Kühe. In Deutschland sind es 68: ein klarer Wettbewerbsvorteil. Nur wenn die Milchwirtschaft attraktiv ist, kann das umwelt- und gesellschaftspolitisch wichtige Grün- und Bergland erhalten werden.

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