Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Onlinehändler mischen jetzt Möbelbranche auf

Von Sigrid Brandstätter aus Köln, 17. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Onlinehändler mischen jetzt Möbelbranche auf
Gerhard Außerhuber, Verkaufsleiter ProNatura, mit Vertriebsgeschäftsführerin Anna Kapsamer-Fellner. Bild: OÖN/sib

KÖLN. 2018 war für die heimischen Möbelerzeuger ein durchwachsenes Jahr. Bekannte österreichische Firmen wie Team 7, Joka, Ada & Co haben ihre 2017er-Umsätze kaum halten können. Heimische Erzeuger wollen ihren Fachhändlern nicht Konkurrenz machen, brauchen aber mehr Präsenz im Netz.

Zudem spürt die Branche, dass Onlineanbieter Geschäft abziehen, und ist im Zwiespalt: die eigene Präsenz im Internet steigern, aber gleichzeitig den eigenen Vertriebsschienen keine Konkurrenz machen. Auf der wichtigen Branchenmesse imm cologne war das ein wichtiges Thema.

Team-7-Eigentümer und -Geschäftsführer Georg Emprechtinger wird das Budget für digitales Marketing für 2019 verdreifachen. "Für uns ist das eine Chance zur direkten Kommunikation mit den Kunden. Sie sollen in der digitalen Welt auf uns stoßen." Allerdings werden jene Webseiten von Suchmaschinen bevorzugt dargestellt, die Preise und Onlinekauf-Möglichkeiten bieten.

Gefunden werden wollen auch kleinere Erzeuger wie Anrei aus Pabneukirchen. Auch diese haben im Jahr 2018 Onlinemarketing-Maßnahmen gemeinsam mit Handelspartnern intensiviert. "Was wir sicher nicht machen, ist einen Onlineshop", sagt Sonja Reisinger aus der Eigentümerfamilie. "Wir arbeiten mit unseren Fachhändlern seit Jahrzehnten zusammen. Das ist unser Erfolgsrezept." Anrei ist einer der mittelständischen Möbelbauer mit jüngst 22 Millionen Euro Umsatz und fast 220 Mitarbeitern, die in der aktuell schwierigen Branche gewachsen sind.

Auch der Schwanenstädter Sofahersteller Joka will die eigenen Onlineaktivitäten "weiterentwickeln", sagt Vertriebsleiterin Anna Kapsamer-Fellner. Aber auch hier gilt: "Wir müssen Flagge zeigen für unsere Fachhändler."

Ganz allgemein ist der Umsatzanteil des Onlinehandels für Möbel bescheiden. Sechs Prozent des Geschäfts erfolgen in Deutschland geschätzt rein über Online. In Österreich dürfte es ähnlich sein. Im immer wichtigeren Markt China seien es zwölf Prozent, geht aus Branchendaten hervor.

5000 Euro als Grenze

Allerdings helfen den stationären Händlern imaginäre Preishürden. Laut erfahrenen Onlineanbietern seien 5000 Euro jene Grenze, bis zu der Kunden bereit seien, ohne vorheriges Sehen und Fühlen Möbel zu kaufen. Für teurere Stücke brauche es Onlineberatung.

Joka ist mit seinen Schlafsystemen ProNatura auf der Messe vertreten. Damit habe man zuletzt kräftig zugelegt. Unterm Strich hat die Joka-Gruppe mit 18 Millionen Euro Umsatz 2018 aber leicht verloren. "Wenn von April bis November Sommer ist, ist es für die Möbelbranche schwierig", sagt Kapsamer-Fellner.

Auch die Kika/Leiner-Krise hat sich auf die Zulieferer ausgewirkt und Umsatz gekostet. Joka hat vor Weihnachten das Ende der Belieferung von Leiner bekannt gegeben. "Uns hat das neue Türen zu Fachhändlern geöffnet, die unsere Sofas noch nicht im Programm hatten", heißt es bei Joka. Zuletzt sei der Umsatzanteil der Großanbieter bei unter zehn Prozent gelegen.

Team 7 hat den 2017er-Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro leicht verfehlt. In Deutschland sei die Rabattschlacht der Autokonzerne vor der Software-Umstellung im September auf Kosten der Einrichter gegangen, sagt Emprechtinger: "Das ist dasselbe Budget." Weil es in der Küchenbranche besser läuft als bei den allgemeinen Wohneinrichtern, wird Team 7 in wenigen Wochen sein erstes eigenes Küchenstudio in der Wiener Innenstadt eröffnen.

Generell hat Emprechtinger nach dem Neubau der Logistikhalle die Devise "Konsolidierung" ausgegeben. "Das müssen wir erst verdauen. Wir dürfen – auch in Bezug auf die Digitalisierung – nicht zu viele Projekte gleichzeitig anfangen." Zum Feiern ist aber Zeit: Team 7 wird heuer 60 Jahre alt.

Spannleintücher aus Walding

Auch auf der Messe vertreten ist das kleine Waldinger Unternehmen Hellatex, das hochqualitative Spannleintücher für Händler wie Betten Reiter näht. "Wir sind einer von vier Erzeugern, die noch in Europa erzeugen", sagt Julian Simader. Das Familienunternehmen will seine Marke "Mr. Sandman" besser vermarkten.

mehr aus Wirtschaft

Erfindergeist aus Österreich: Welche Unternehmen das Patente-Ranking anführen

"Abstimmung war eindeutig": Signa-Prime-Gläubiger nehmen Sanierungsplan an

Peschorn: Republik wird Signa-Sanierungsplänen heute nicht zustimmen

Entscheidende Gläubigersitzung bei Signa Prime und Signa Development

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
landlinzer (656 Kommentare)
am 17.01.2019 10:23

Hoffentlich bricht z.B. der Firma Anrei deren Vertriebsstrategie und Verzicht auf den Online Shop langfristig nicht das Genick.

Firmen, welche nach dem Motto "das haben wir immer schon so gemacht" agieren, stehen meist schon am Abgrund.

lädt ...
melden
antworten
herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 17.01.2019 08:19

Die Gier des stationären Handels zu investieren.

Der Online Handel hat globale freie Marktwirtschaft
und Vergleich ermöglicht.

Natürliche Bereinigung.

lädt ...
melden
antworten
mape (8.830 Kommentare)
am 17.01.2019 11:56

Wirtschftsexperte ?🤣

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen