Oberösterreicher klagt Peugeot
WIEN/PARIS. Ein heimischer Händler wirft dem französischen Autohersteller den Missbrauch der Marktmacht vor. Ein Urteil könnte Signalwirkung für die Branche haben, sagen Beobachter.
Europas Autohersteller blicken derzeit gespannt nach Österreich. Denn am Wiener Oberlandesgericht läuft ein Verfahren gegen den französischen Autobauer Peugeot. Das Urteil könnte Signalwirkung für die europäische Kfz-Branche haben.
Stein des Anstoßes ist die Klage eines oberösterreichischen Peugeot-Händlers. Der Mann, der anonym bleiben möchte, wirft dem Hersteller vor, seine Marktmacht zu missbrauchen. Es gebe zu viele Vorschriften, die wirtschaftlich nicht tragbar seien. "Die Entwicklung läuft seit mehreren Jahren, aber irgendwann muss man ihr Einhalt gebieten. Das Fass ist übergelaufen", sagt der Händler.
Er nennt das Beispiel eines Schauraums, den er vor einigen Jahren neu eröffnet hat. Auf Geheiß von Peugeot habe er die Fliesen wieder herausreißen müssen, weil sie eine unerwünschte Farbe hatten. Auch Möbelstücke habe er austauschen müssen. Die Kosten dafür habe er aus der eigenen Tasche zahlen müssen. Bei Schulungskosten für Mitarbeiter beteilige sich Peugeot ebenfalls nicht.
Von Peugeot heißt es auf Anfrage: "Wir geben prinzipiell zu laufenden Verfahren, gleich welcher Art, keine Stellungnahmen ab."
Mit seiner Kritik ist der oberösterreichische Peugeot-Händler nicht alleine. "Was Hersteller und Importeure gegenüber Händlern aufführen, ist nicht mehr tragbar", sagt Josef Schirak, Sprecher der Autohändler in der Wirtschaftskammer Österreich. "Früher hat man 50/50-Verträge abgeschlossen. Jetzt sind es 90/10-Verträge. 90 Prozent bestimmen die Hersteller", moniert Schirak.
Konflikt schwelt schon länger
Dies betreffe nicht nur den aktuell vor Gericht verhandelten Fall, sondern auch andere Automarken. Bei manchen gingen die Vorschriften bis hin zum Klopapier. "Aber deswegen verkaufen die Händler kein Auto mehr." Bei Peugeot schwele der Konflikt des Konzerns mit den Händlern schon länger, sagt ein Insider. Als der Konzern 2012 vor dem Aus stand, wurde das Management ausgetauscht. Carlos Tavares übernahm das Steuer und krempelte das Unternehmen um. 1000 Mitarbeiter in der oberen und mittleren Managementebene mussten ebenso gehen wie zehntausende Beschäftigte in den Werken. "2016 hat man den Druck auf die Vertriebspartner erhöht, nach dem Motto: Entweder du akzeptierst alle unsere Vorgaben oder du musst gehen", so der Insider.
Dass nun ein heimischer Händler klage, sei "ein sehr mutiger Schritt". Das sei europaweit in den vergangenen zehn Jahren kaum passiert, sagt Schirak. Falls doch, hätten sich beide Parteien für üblich auf einen Vergleich geeinigt.
Das aktuelle Verfahren sei übrigens nur in Österreich möglich, da es bei uns im Gegensatz zu anderen Ländern ein Kfz-Schutzgesetz gebe. Dieses besagt, dass nur ein einzelner Händler und kein Verband klagen kann.
Diese Woche wurden der Kläger und die ersten Zeugen am Oberlandesgericht Wien einvernommen. Sollte das Gericht entscheiden, dass Peugeot seine Marktmacht missbrauche, hätte dies Signalwirkung, sagt Schirak – auch über Landesgrenzen hinaus.
Mit einem Urteil in dem Verfahren ist frühestens heuer im Herbst zu rechnen, erwarten Beobachter.
einem befreundeten Skoda Händler mit 3 Standorten wurde auch alles mögliche vorgeschrieben, der hat denen obwohl A Händler den Schuh aufgeblasen und ist nun eine Freie Werkstatt,
offensichtlich wollen die Konzerne das nur mehr wenige große überbleiben und die kleinen von denen abhängig machen,
wenn sich das nicht mal rächt
Den skoda Händler kenne ich ,der Mann hat völlig recht gehandelt uns diese Knechtschaft nicht eingegangen
Der wird wohl nicht mehr lange Vertragspartner sein
Die Zeiten, wo es geheißen hat, der Franzose ist ein Sommerauto, weil es im Winter kalt ist und er nicht läuft.
Die Zeiten sind vorbei, aber ein Nachgeschmack ist an der Marke hängen geblieben, um kein Peugeot in der Garage. Und bei schmalen Marchen auch noch ins Geschäft hineinreden? Etwas frivol!!
Peugeot gehört verklagt.
Aber nicht deswegen sondern wegen der schlechten Qualität.
Ich fahre schon "ewig" PSA. Punkto Preis/Leistung ohne Konkurrenz.
Fahre seit einen Jahr einen 3008 und bin sehr zufrieden. Das mit der schlechten Qualität stimmt überhaupt nicht. Sie sollten sich die neuen Autos anschauen, denn die haben Premiumqualität.
Hatten diese Schrottlauben mal als Technikerfehrzeuge! Warfen den Dreck dann nach zwei Jahren wieder raus.
ich wünsche diesem Händler einen eindeutigen Erfolg vor Gericht und hoffe, dass alle anderen Händler sich solidarisch hinter ihm stellen.
Es lebe die Diktatur - nicht nur die Händler sollten sich solidarisch zeigen! Der Konsument hat alles in der Hand also wir!!
Viel Erfolg
Stimmt schon, der Konsument hat alles in der Hand.
Was er daraus macht, sieht man im Falle des VAG-Konzerns. So viel können die gar nicht betrügen, daß deren hoffnungslos überteuerten Fahrzeuge nicht trotzdem gekauft werden.
Die Feigheit der Menschen ist wie auch die Dummheit unendlich.
Ich würde mir auch wünschen, dass die KFZ Unternehmen wieder das sind, was sie früher mal waren. Nämlich richtige UNTERNEHMER. Die Händler, die es noch gibt, sind bestenfalls noch lächerliche Befehlsempfänger und Trittbrettfahrer. Unwürdig, sich Unternehmer zu nennen. Sie lassen sich von der Industrie für diesen Jammerlohn an Margen vor sich her treiben, jammern und machen nichts. Dem Peugeot Händler kann man nur gratulieren und jeden anderen Markenhändler nur dazu ermutigen endlich wieder das Heft in die Hand zu nehmen. Wer nicht aufsteht, sollte das Sudern lassen und sich einfach nur für seine Feigheit schämen!
Jeder Vertragshändler muss bestimmte Auflagen des Importeurs erfüllen. Persönlich kenne ich einen BMW-Motorradhändler, der sich ebenfalls mit Auflagen (Beispiel Raumhöhe des Schauraumes) auseinander setzen muss. Marketing beginnt bereits beim kleinen Händler.
Wenn Autohändler jammern sollte man vorsichtig sein. Niemand muss einen Vertrag unterschreiben bzw. verlängern, der ihm nicht passt. Das Theater rund um die Vorgaben der Hersteller und Importeure zahlt schlussendlich ohnehin der Kunde über Wucherpreise für Zubehör, Ersatzteile und Werkstattleistungen. Dieser Branche sollte überhaupt auch seitens des Gesetzgebers mehr auf die Finger geschaut werden. Beispiel: Wer Autos verkauft, der sollte diese zwecks Objektivität nicht reparieren und servicieren dürfen, und umgekehrt!
Selten so etwas D..es gehört...
WOW, da kennt sich einer aber so richtig aus
Das stimmt einfach nicht. Du hast keine Ahnung was da abläuft. Wenn Kredite laufen, Mitarbeiter beschäftigt sind usw. kann man nicht einfach den Schlüssel umdrehen, oder unüberlegte Handlungen machen. Und welcher Kunde zahlt mehr als den Preis, der im Internet steht??? Sie vielleicht? Nichts kann man von all den Kosten, welche die Hersteller für die Händler verursachen weiterverrechnen. Nichts! DAs geht alles aus der Tasche des Handles, den die Industrie schön langsam endgültig kaputt macht. Denken Sie bitte, bevor Sie schreiben!
Ob man sich die Nox-Werte von älteren Peugeots Diesel angeschaut hat.
:-))
Ich denke, die Automobilbranche steht allgemein unter grossen Druck. Der reicht von ganz oben, bis nach ganz unten. Klar ist immer, wer das Geld hat, schafft an. Nicht dass ich das fair finde, aber leider sieht so die Realität aus. Die Frage ist nur, muss ich so einen Knebelvertrag unterschreiben? Einer vielleicht ja, aber wenn sich alle Unzufriedenen weigern?
da müssten sie aber an einem Strang ziehen - aber dazu ist der Neid und das Konkurrenzdenken zu groß.
Hoffentlich werden die Hersteller und deren Importeursgesellschaften endlich vom hohen Ross geholt. Wenn den Franzosen nichts an einem fairen Miteinander mit ihren Vertriebspartnern gelegen ist, sollen sie ihre Schüsseln über's Internet verkaufen!
hatte mal so eine Schüssel!
im ersten Jahr 17x in der Werkstatt!
nie mehr wider!
Fahre nur Peugeot immer schon mit einer Ausnahme mal einen Skoda.Da sage ich niemehr Skoda.
Ich fahre - nach 6 anderen Autos - seit 1982 Peugeot, zur größten Zufriedenheit. Ein Auto ist so gut wie die Werkstatt.
Das heißt nicht, dass ich Knebelverträge gutheiße.
Jede Automarke schreibt das "Erscheinungsbild" ihrer Händler vor. Nicht nur die Franzosen.
Es ist halt doch ein wenig anders als sich der kleine Mann das vorstellt.
Ein Produzent oder Hersteller stellt einem Verteiler ein Produkt zu Verfügung, dafür muß der Verteiler Pflichten erfüllen, wenn er das nicht will sollte er sich einen anderen Lieferanten suchen. Das ist eine ganz normale Vorgehensweise.
Noch kann ein Auto bei einem Verteiler gekauft werden, die Frage ist wie lange das noch so läuft.
Amazon und Alibaba zeigen vor wir die Zukunft aussieht.