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Preisdruck und teurere Rohstoffe: Lenzing musste 2018 Federn lassen

Von sd, 14. März 2019, 08:22 Uhr
Lenzing-CEO Stefan Doboczky Bild: ROLAND SCHLAGER (APA)

WIEN/LENZING. Das Ergebnis je Aktie halbierte sich - Werke in Brasilien und Thailand geplant

Nach einem ausgezeichneten 2017 musste die Lenzing AG im Jahr 2018 gehörig Federn lassen. Das operative Ergebnis (EBIT) ging um gut ein Drittel auf 237,6 Millionen Euro zurück. Das entspricht einer EBIT-Marge von 10,9 Prozent (2017: 16,4 Prozent). Als Dividende sollen dennoch unverändert drei Euro plus zwei Euro Sonderdividende je Aktie ausgezahlt werden.

„2017 waren alle Sterne richtig ausgerichtet. Das Ergebnis des Vorjahres zu erreichen, war die viel größere Leistung“, sagte Lenzing-Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky bei der gestrigen Bilanzpräsentation in Wien.

Als Ursache für den empfindlichen Ergebnisrückgang nennt Doboczky einen Mix an Faktoren: Erstens seien die Preise für Standardviskose im Vorjahr unter Druck gekommen. Sie lagen im Durchschnitt um acht Prozent niedriger als 2017. Der Umsatz des börsenotierten Faserherstellers ist daher preis- und mengenbedingt um knapp vier Prozent auf 2,18 Milliarden Euro zurückgegangen. Diese Entwicklung habe sich zu Beginn 2019 fortgesetzt. Insbesondere in China werden den aktuell zusätzliche Viskose-Kapazitäten auf den Markt gebracht, die rund ein Zehntel des bisherigen Angebots ausmachen.

Zweitens hätten sich die Preise für zentrale Rohstoffe empfindlich verteuert. Insbesondere bei Natronlauge, die als Nebenprodukt bei der PVC-Herstellung entsteht, habe die Nachfrage in Europa das Angebot übertroffen. Hinzu kämen gestiegene Kosten für Energie und Personal. All dies führte dazu, dass sich das Ergebnis je Aktie von 10,47 Euro auf 5,61 Euro praktisch halbierte.

Doboczky bezeichnete 2018 als „Schlüsseljahr“ für die Lenzing. Es sei gelungen, den Anteil der Spezialfasern von 42 auf 45 Prozent zu steigern und die Preise dieser Produkte von jene der Standardviskose zu entkoppeln. „Das ist ein unglaublicher Stabilisierungsfaktor für das Unternehmen.“ Viele namhafte Textilmarken wie Joop, Esprit, Mango und H&M setzen die Spezialfasern aus Lenzing ein.

Als „schwierigste Entscheidung 2018“ bezeichnet Doboczky den vorübergehenden Baustopp des geplanten US-Werks in Mobile/Alabama mit einem Voulemn von 275 Millionen Euro. An diesem werde auch in den kommenden Montaen festgehalten. Zwei andere Großprojekte will die Lenzing hingegen 2019 auf Schiene bringen: In Thailand soll ein Lyocell-Werk entstehen, das zumindest Investitonen in Höhe des geplanten US-Werks verursachen wird. Bis Jahresende soll auch die Entscheidung über den Bau eines Faserzellstoffwerks in Brasilien gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Duratex fallen. Für dieses Projekt wird eine Milliarde Euro an Investitionen veranschlagt. Mit einer Jahreskapazität von 450.000 Jahrestonnen an Zellstoff will die Lenzing Ihnen Eigenversorgungsgrad an diesem zentralen Rohstoff von derzeit rund 60 Prozent auf gut 75 Prozent nach oben schrauben. 

Grafik: Lenzing Bilanz

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Bilanz Lenzing

PDF-Datei vom 14.03.2019 (6.424,71 KB)

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Wolf73 (274 Kommentare)
am 14.03.2019 09:42

Wann wird der Mensch endlich lernen, das unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten nicht möglich ist?

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AudiA2Raser (83 Kommentare)
am 14.03.2019 09:53

das ist wohl deine Standardantwort, egal worum es geht.
Übrigens, Lenzing hatte letztes Jahr weniger verkauft und weniger Gewinn.
Sag deinen Standardsatz mal denen, die immer mehr Menschenmassen produzieren!

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 14.03.2019 08:46

Dividendenrendite 5% beim aktuellen Kurs. Frage: wo kriegt man aktuell 5 % auf einem Sparbuch?

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pinkpaul (379 Kommentare)
am 14.03.2019 10:02

5% vor KESt allerdings, nach automatischem KESt-Abzug sind es 3,6%. Die Dividende wird am Tag der Dividendenausschüttung vom Aktienkurs abgezogen und wenn man dann - rein hypothetisch - die gerade zuvor gekaufte Aktie wieder verkaufen würde, dann stiege man sogar mit Verlust aus (wegen der KESt). Es fragt sich dann, wie sind die aktuellen Aussichten und ob man mit dem starren Blick auf die Dividende das Papier wirklich zu einem guten Zeitpunkt gekauft hat? Wenn die Konjunkturzeiger nach unten schauen und auch die Erwartungen der Firma nicht sonderlich positiv sind, dann tut man vielleicht besser daran, wenn man sein Geld derweil noch am mit 1% verzinsten Sparbuch liegen läßt. Die deutlich bessere Chance ergibt sich m.M.n. nach einem scharfen Kursrückgang, wenn man Aktien billig kaufen kann und wenn man wegen veränderter Aussichten auf deutliche Kursanstiege hoffen kann. Nach der Dividendenausschüttung fällt für ein Jahr das Dividendenargument weg und es zählen nur mehr die Aussichten.

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enoch (564 Kommentare)
am 14.03.2019 13:42

Wie kommt ihr von den € 5,- auf 5%?
Der Abschlag wird bald wieder neutralisiert sein.
Schade, dass ich keine Aktien beim Kurs < € 80,- gekauft habe.

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pinkpaul (379 Kommentare)
am 14.03.2019 14:21

Sorry, sollte natürlich teilweise € statt % sein. Wenn ich am ex-Dividendentag kaufe in der Hoffnung, daß die nächstjährige Dividende wieder genauso hoch ist wie die eben ausgeschüttete, dann gehe ich ein Risiko über ein Jahr ein, da die nächste Dividende keineswegs in selber Höhe garantiert ist (anders als beim fixverzinsten Sparbuch). Da bei abschwächender Konjunktur oder gar bei einem Crash normalerweise der weitaus größte Teil der Aktien die Abwärtsbewegung mitmacht, scheint es mir im derzeitigen Umfeld nicht die beste Strategie, zu diesem Zeitpunkt zu kaufen. Wenn ich z.B. denke, daß sich innerhalb eines Jahres der Kurs um 10% verringern wird, dann kann ich mit Abwarten und Einkaufen zum richtigen Zeitpunkt um 10% mehr dividendenberechtigte Aktien kaufen und auch bei einer langfristigen auf Dividende orientierten Strategie meinen Dividendenertrag langfristig um 10% erhöhen. Natürlich zählen für Spekulanten meine Argumente nichts oder nur sehr wenig.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 14.03.2019 16:22

Ihre Meinung stimmt nur teilweise. Nach einem steilen Kursrückgang wieder schnell einzusteigen ist oftmals eine lange Qual, bis die Aktie sich erholt. Eine Leich`wird nimmer lebendig! Steigt eine Aktie in einem stetigen Trend, kann es sinnvoller sein, da einzusteigen.

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Allegra (445 Kommentare)
am 14.03.2019 22:28

"Ihre Meinung stimmt nur teilweise."

Ebenso!

Gerade Lenzing ist ein Paradebeispiel für einen Grundstoffzykliker.

Meist dauern weder die guten noch die schlechten Phasen länger als drei Jahre.

https://www.onvista.de/aktien/LENZING-AG-Aktie-AT0000644505?notation=92011&activeType=line&activeTab=T5&displayVolume=true&min=1551946488000&max=1552597256000&zoom=false&scaling=linear&assetName=LENZING%20AG&isPopup=false

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