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Glyphosat: Nach Krebs-Urteil stehen für Bayer Milliarden auf dem Spiel

Von OÖN, 21. März 2019, 08:54 Uhr
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Bild: (APA/AFP/Josh Edelson)

SAN FRANCISCO / LEVERKUSEN. Tochter Monsanto erleidet in USA Rückschlag – Bald Vergleich mit 11.200 Klägern?

Der deutsche Pharma-Riese Bayer hat in einem richtungsweisenden Prozess in Kalifornien eine bittere Niederlage erlitten. Die Tochterfirma Monsanto, die das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat herstellt, das im Handel auch unter der Marke Roundup bekannt ist, verlor beim Bundesbezirksgericht San Francisco einen Prozess gegen den krebskranken Kläger Edwin Hardeman. Dieser behauptet, sein Lymphdrüsenkrebs sei auf die Verwendung von Glyphosat zurückzuführen. Die Jury des Gerichts entschied einstimmig, dass Glyphosat ein wesentlicher Faktor für die Erkrankung gewesen sei. An der Börse spürte Bayer die Niederlage sofort. Der Aktienkurs brach gleich um mehr als zwölf Prozent ein, ehe er sich wieder etwas erholte.
Nun geht das Verfahren in die nächste Runde, in der entschieden wird, ob Monsanto über die Risiken hinweggetäuscht hat und wie hoch der Schadenersatz ausfallen könnte.

Enttäuschung bei Bayer

Die Deutschen äußerten sich nach der Urteilsverkündung enttäuscht. Sie waren davon ausgegangen, dass ihre Studien mehr Beachtung finden würden, wonach Herbizide auf Glyphosatbasis keinen Krebs verursachen. Sie wollen nun beweisen, dass Monsanto angemessen agiert hat und nicht für die Erkrankung Hardemans haftbar ist.

Das Urteil in San Francisco ist bereits die zweite Niederlage in einem Glyphosat-Prozess. Auch der frühere Schulhausmeister Dewayne Johnson hat im August eine Schadenersatzklage gewonnen, gegen die Bayer in Berufung ging. Beide Kläger leiden unter einem Non-Hodgkin-Syndrom. Sie haben Roundup über mehrere Jahre hinweg eingesetzt. Johnson waren zunächst 289 Millionen Dollar zugesprochen worden, später wurde die Summe auf 79 Millionen Dollar reduziert.

Brisanter Musterfall

Der Fall Hardeman ist für Bayer brisant, weil er als „Bellwether Case“, also eine Art Musterfall gilt, auf dessen Basis weitere Kläger ihre Ansprüche aufbauen können. Der zuständige Richter in San Francisco hat mehrere hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt auf seinem Schreibtisch liegen. Und bis Ende Jänner wurden Monsanto in den USA insgesamt 11.200 Klagen wegen Glyphosat zugestellt. Am 28. März startet in Oakland der nächste Prozess.

Für den deutschen Pharma-Konzern stellt sich mittlerweile die Frage, ob man die Risiken des 63-Milliarden-Dollar-Deals bei der Übernahme von Monsanto unterschätzt hat. Sollte es zu Vergleichsverhandlungen mit den mehr als 11.000 Klägern kommen, könnte das für den Konzern in die Milliarden gehen. Bisher waren gerade einmal 660 Millionen Euro an Verteidigungskosten rückgestellt worden.

Die Reaktionen der Glyphosat-Gegner ließen am Mittwoch nicht lange auf sich warten. Auch in Österreich wurde wieder appelliert, das Herbizid zu verbieten. Das Urteil spreche eine deutliche Sprache, heißt es in einer Aussendung von Global 2000. Die Beweislage für die krebserregende Wirkung sei eindeutig.

Was macht Köstinger?

Die Umweltschutzorganisation, aber auch Greenpeace und die Grünen fordern Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) auf, Glyphosat endgültig zu verbieten. „Seit Dezember 2017 verspricht die Ministerin, dass sie an einem Aktionsplan für den Ausstieg aus Glyphosat arbeitet. Wie lange müssen wir noch warten, bis den Worten endlich Taten folgen?“, so der grüne EU-Abgeordnete und Biobauer Thomas Waitz.

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23  Kommentare
23  Kommentare
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spoe_unlocked (638 Kommentare)
am 21.03.2019 16:58

Um viel Geld hat Bayer viele Probleme gekauft.

Übern Tisch gezogen worden, das wäre der passende Ausdruck.

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 21.03.2019 12:54

Jetzt, wo Monsanto Deutschen gehört, werden plötzlich auch die anderen Studien wahrgenommen in der USA. Vorher war es bei Richtern ja ziemlich ausgeschlossen, dass Monsanto Produkte gefährlich sein könnten.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.03.2019 14:51

ElimGarak

erwiesen ist es dass UNMENGEN Rechtsberater , bezahlt von Monsanto, ALLES daran gesetzt hatten dass es KEINE weiteren Klagen gibt .
Es gab sogar das Gerücht dass Behörden von Monsanto bestochen wurden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/glyphosat-hat-monsanto-behoerden-manipuliert-a-1177101.html

Wie Monsanto ein Verbot von Glyphosat verhindert - Wirtschaft ...
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glyphosat-wie-monsanto-ein-verbot-von-glyphosat-verhindert-1.3429242
Anonyme Ansicht
22. März 2017 ... Deutlich wird, welche Mittel und Strategien Monsanto einsetzt, um ein ... heimlich an vermeintlich unabhängigen Gutachten mitgearbeitet hat.

und noch viele solche Link

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.03.2019 11:50

Es gibt vielen Studien von Monsanto ( bezahlt von Monsanto )die NICHT öffentlich zugänglich sind und nun wird vor Gericht entschieden ob sie zugänglich WERDEN MÜSSEN !

es wird vermutet dass Dinge drin stehen die Monsanto belasten könnte da sie WISSEN dass das Gift Gesundheitsschädlich ist .
Es wurde schon mal so eine kompromittierte Studie gefunden .

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Apollo2012 (669 Kommentare)
am 21.03.2019 10:42

Das Glyphosat krebserregend ist, weiß man schon lange. Jeder der das Gegenteil behauptete, war entweder gekauft oder ein völliger Naivling. Und wenn dann gewisse hohe Persönlichkeiten behaupten "Glyphosat sei ein unverzichtbares, gutes Mittel", dann mach ich mir ernsthaft Sorgen und überlege ob das dummer Lobbyismus oder Hochverrat an der eigenen Bevölkerung war.

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( Kommentare)
am 21.03.2019 10:36

Immer, wenn die Europäer zur Kassa gebeten werden können,
werden die Amerikaner Nichts unversucht lassen, es zu tun.

VÖEST- bayou,
Lehman Brothers,
VW, und jetzt Bayer

Das hat inzwischen der Dümmste begriffen-
nur der Bayer Vorstand halt nicht.

Und so werden wieder in Europa hart erarbeitete Gewinne
in Amerika first abgeschöpft, weil dort schützen die Gesetze
Amerika und sonst Niemand!

Ganz zum Unterschied wie es hier zu Lande
Justiz u. Behörden praktizieren:

Da geht wegen Menschenrechten, Eu Recht, Verfassung, Gesetze,
Gleichheitsgrundsatz usw., usf. gar Nichts,
wenn es darum geht, die eigene Bevölkerung zu schützen.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 21.03.2019 10:24

Ich hingegen meine;

dass die ami´s den Kauf von Monsanto von Deutschland gefordert haben, gerade weil dieses Unternehmen von Prozessen bedroht war, als Ausgleich für das unter Behilfe von Bayer geschaffene Zyklon B!

So ist es für Deutschland billiger geworden, denn der Aktionär bezahlt den Preis für den Kauf von Monsanto und die anhängenden Prozesse, auch den weitere Verlust des Wertes an der Börse hat der Börsianer zu tragen und die wird weiter fallen, warte mal die Prozesse ab....

...und die EU hat für F Ü N F Jahre die "UNBEDENKLICHKEIT" von Glyphosat erteilt, da kommt Freude auf! 🤮

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danube (9.663 Kommentare)
am 21.03.2019 09:11

Ob das die Eu dazu bewegen wird, Glyphosat zu verbieten?

Im Gegenteil, die fördern es sogar.

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( Kommentare)
am 21.03.2019 10:40

Jetzt liegt es eben an der eu,
Bayer tatkräftigst zu unterstützen!

Die Amis können jeden erwirtschafteten Dollar dringend brauchen.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 21.03.2019 08:39

Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Hauptversammlung von Bayer dem Vorstand die Entlastung verweigert. So eine Dummheit ist unbegreiflich. Fast alle europäischen Firmen, die in die USA expandierten, erwischte es über kurz oder lang. Und der Chef von Bayer erhoffte sich wahrscheinlich eine Vorstandsentschädigung nach amerikanischem Muster, d.h. 5mal soviel wie in Deutschland.

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Sechterberg (69 Kommentare)
am 21.03.2019 08:26

Faktum ist, dass bei der Übernahme von Monsanto die Prozesse schon bekannt waren nur vom Vorstand falsch eingeschätzt wurden.

Letztlich wird der Vorstand den Nachweis führen müssen, dass er mit der notwendigen Sorgfalt vorgegangen ist.

Ansonsten wird es ein Thema der D & O-Versicherung!!!

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 21.03.2019 06:55

Wie können Geschworene entscheiden, ob Glyphosat krebserregend ist, sie haben NULL Ahnung von den Zusammenhängen.
---
Dieses Urteil ist genau so ein Nonsense, wie die Entscheidung der deutschen Verfassungsrichter, dass jedem Asylanten ebensoviel Geld zusteht wie jedem ALG II Bezieher.
---
Jeder Stoff ist giftig! Wer 5 Liter Wasser auf einen Sitz trinkt, kann daran sterben. Ein britischer Student ist eine Wette eingegangen, hat 4 Liter Wasser getrunken und ist daran gestorben!

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( Kommentare)
am 21.03.2019 10:44

Wie können Geschworene entscheiden......?

Vielleicht folgen dort die Gesetze der Politik ?

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Goodnews (60 Kommentare)
am 21.03.2019 06:53

Solange es ein amerikanisches Unternehmen war, wurden die Klagen verhindert und jetzt plötzlich kommt die Klagewelle auf Bayer zu. Zufälle gibts 🤔?

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Peter1983 (2.248 Kommentare)
am 21.03.2019 06:57

Selbiges dachte ich mir auch...

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 21.03.2019 08:53

Wie bei VW - und nun schauen wir am Beispiel Boeing, wo nichts passiert....

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 21.03.2019 11:23

Das wusste man aber schon bevor Monsato von Bayer gekauft wurde, was mich damals schon sehr verwunderte.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 21.03.2019 05:20

Die Bayer Manager äußerten sich nach der Urteilsverkündung enttäuscht?

Warum eigentlich, die haben erst vor Kurzem die "Tochter Monsanto" gekauft, trotz des Verdachtes dass Glysophat Krebs bewirken kann?

Haben sie gar die "Katz im Sack gekauft" und 66 Mrd. Dollar für den Saatgutriesen bezahlt?
Wussten sie garnicht, dass Prozesse anhängig seien?

Geschah dies auf "höhere Weisung u. Wiedergutmachung", denn so dumm halte ich nicht einmal den Portier am Lastwagen-Tor!?

"Es ist der Konzern, der den Zweiten Weltkrieg möglich machte und von dem heute noch Bayer, BASF und Wacker als eigenständige Firmen übrig sind. „Deutschland hätte den Krieg ohne die synthetischen Materialien der IG Farben nicht lange durchgestanden“...."

https://www.handelsblatt.com/politik/international/100-jahre-weltkrieg/wirtschaft-und-finanzen/geschichte-der-ig-farben-der-konzern-der-hitler-den-weltkrieg-ermoeglichte/4428986.html?ticket=ST-995834-cbMp2miFEf0cRE19flr0-ap1

Ein Schelm der Böses dabei denkt!!!

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lentio (2.769 Kommentare)
am 21.03.2019 05:25

Der Kauf von Monsanto war eine riesige Dummheit, da das Debakel bereits im Voraus abzusehen war. Das wird noch sehr teuer...

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Sechterberg (69 Kommentare)
am 21.03.2019 08:27

... das glaube ich auch!

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penunce (9.674 Kommentare)
am 21.03.2019 05:25

Ist das der Grund für den Kauf von Monsanto?

"Am 5. September 1941 wird Zyklon B zum ersten Mal beim Mord an 900 sowjetischen Gefangenen eingesetzt. Das Blausäurepräparat war ursprünglich zur Schädlingsbekämpfung entwickelt worden und wurde von einer Tochterfirma der IG Farben hergestellt."

https://www.handelsblatt.com/politik/international/100-jahre-weltkrieg/wirtschaft-und-finanzen/geschichte-der-ig-farben-der-konzern-der-hitler-den-weltkrieg-ermoeglichte/4428986.html?ticket=ST-995834-cbMp2miFEf0cRE19flr0-ap1

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( Kommentare)
am 21.03.2019 11:52

Glauben Sie, daß den Amerikanern die eroberten Patente
und Wissenschaftler, die der amerikanischen Chemieindustrie
( so wie anderswo der Flugzeug u. Raketenforschung)
viel Erfahrung gebracht haben,
zu wenig Trostpflaster u. Wiedergutmachung gewesen ist ?

Na ja, man muß Schnittern, wenn die Zeit dazu ist!

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penunce (9.674 Kommentare)
am 21.03.2019 13:42

Wie die "auserwählte Rasse" in Österreich, sorgen auch die ami´s unentwegt für Nachschub bei den "Wiedergutmachungen", an das glaube ich als Österreicher unentwegt!🤠

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