Die hohen Ansprüche der jungen Berufseinsteiger
LINZ. Anerkennung, Unterstützung und Begegnung auf Augenhöhe.
Sie sind zwischen 16 und 25 und steigen jetzt ins Berufsleben ein: die sogenannte Generation Z. Wie diese Generation die Arbeitswelt verändern wird und welche Erwartung sie an ihre Umgebung stellen, das war Thema eines Polit-talks, den die ÖVP Oberösterreich gestern in Linz veranstaltet hat.
Generationenforscher Peter Tavolato attestierte den Berufseinsteigern, mit klaren Strukturen gut umgehen zu können. "Sie sind Stundenpläne gewohnt, begrenzte Auswahlmöglichkeiten und Checklisten. Aber gleichzeitig wollen sie die Flexibilität, aus den Regeln ausbrechen zu können, wenn sie es für passend erachten", sagt Tavolato. Die Arbeitgeber müssten sich auf widersprüchliche Ansprüche einstellen. Die Führungskräfte wünschten sie sich als Mentoren, die sie unterstützen – und nicht Vorgaben machen. "Diese jungen Menschen sind von sogenannten Helikopter-Eltern großgezogen worden, die ihren Kindern alle Probleme aus dem Weg geräumt und alle ihre Wünsche erfüllt haben. Das sind sie gewohnt."
Entsprechend brauchen sie viel Aufmerksamkeit und wollen eine Begegnung auf Augenhöhe. "Wenn die Führungskräfte nicht alle ein bis zwei Wochen ein kleines persönliches Gespräch mit ihnen führen, fühlen sie sich nicht ausreichend wertgeschätzt – und wechseln den Arbeitgeber", so Tavolato. Diese jungen, gut ausgebildeten (Fach)Hochschul-Absolventen wollen Spaß haben am Arbeitsplatz und Kommunikation über Soziale Medien in Echtzeit. Der Arbeitsplatz soll in der Nähe sein. Eine gute Infrastruktur – vom Freizeit-Angebot bis zur technischen Ausrüstung – wird erwartet.
Stefan Trondl, Geschäftsführer von Dell EMC Österreich, ergänzt aus einer Studie, die sein Konzern durchgeführt hat: "Der bevorzugte Ort für die Arbeit ist das Büro." Das spiegle den Anspruch einer strengen Abgrenzung zwischen Freizeit und Arbeit. Landeshauptmann Thomas Stelzer sieht für das Land Oberösterreich als Arbeitgeber neue Ansprüche: "Ein sicherer Arbeitgeber zu sein, reicht heute nicht." (sib)
Generation Y
Sie stehen im Berufsleben, sie wurden zwischen den frühen 1980ern und Mitte der 1990er geboren.
Arbeit und Freizeit gehen ineinander über, sie trauen sich viel zu, wollen aber, dass sich Arbeit und Freizeit die Waage halten.
Generation Z
Diese Berufseinsteiger sind ab 1995 geboren. Sie wuchsen in strukturiertem Umfeld auf – und wollen auch Mentoren, die sie unterstützen. Sie leben mit den Technologien des Internets und wollen Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit.
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Uns wird vorgegaukelt in Zukunft alles mit dem Smartphone machen zu können. Bei den nicht manuell arbeitenden wird es auch vielleicht so sein. Nur diese Gruppe wird immer daran arbeiten sich selbst weg zu rationalisieren, und was ist dann.
Und die noch manuell arbeiten sollten das Handy besser zu Hause lassen. Die Kollegen welche sich auf die Arbeit konzentrieren werden nicht akzeptieren wenn ein Kollege dauernd das Handy in Benützung hat. Folglich wird er aus der Arbeitsgruppe geschmissen.
Wer hat ihnen/denen das/sowas auf der Uni beigebracht?
Lol... In Wahrheit sind viele von Generation Z völlig verweichlicht und glauben, dass sich auch im Arbeitsleben alles um ihre Befindlichkeiten und Wünsche dreht. Es folgt ein sehr dumpfer Aufschlag in der Realität. 'Digital native' bedeutet übrigens nicht sich Apps runterladen zu können, die IT Fähigkeiten der Jungen werden regelmäßig völlig überschätzt. Arbeiten nach dem Lustprinzip, sind die Jungen da klüger als die Vorgängergeneration oder völlig weltfremd? Spätestens wenn erkannt wird, dass es schwer ist jenen Lebensstandard der Vorgängergeneration ohne Sponsoring durch Eltern/Großeltern zu erreichen folgt das ernüchternde Erwachen. Aber: bei manchen sehe ich auch eine neue Bescheidenheit, es wird viel getauscht, verliehen und gebraucht gekauft. Idealismus oder Notwendigkeit? Keine Ahnung. Es bleibt spannend. Nicht nur für die Arbeitgeber.
Die OÖN bzw. die ÖVP hat uns nun mitgeteilt, was die jungen Arbeitnehmer erwarten. Was sie bereit sind, selber einzubringen oder wie sie sich die Gegenleistung vorstellen, wurde das auch gefragt?
Oder gibt es bei der türkisen ÖVP nur noch junge, selbstherrliche Herrgötter, die den anderen Mitmenschen auf der Nase herumtanzen, während man die Bedingungen für sie zu richten hat, wie sie es sich vorstellen?
Den Kindern alle Probleme aus dem Weg räumen und alle Wünsche erfüllen ist nicht das, was man unter verantwortungsvoller Erziehung verstehen kann. Man muss ihnen schon auch vermitteln, dass es ein Geben und ein Nehmen gibt. Wenn das im Gleichgewicht gehalten wird, dann kann sich eine gesunde Gesellschaft entwickeln.
Sollen Dienstgeber zur Fortsetzung dessen, was die Eltern begonnen haben, animiert werden? Nur für den Zweck, dass die Sprösslinge nur ja nie erwachsen werden müssen und Verantwortung zu übernehmen haben?
Begegnung auf Augenhöhe ist für alle Generationen gefragt.
Nicht selten hab ich erlebt, dass sich viel jüngere und unerfahrene Mitarbeiter vermutlich auf Grund der Erziehung im Elternhaus, wo sie ständig fordern konnten und bekamen ohne Gegenleistungen erbringen zu müssen, besser vorkamen.
Leistung sollte sich lohnen nicht ein anerzogener Egoismus.
Ich habe für junge Mitarbeiter viel Verständnis und sie erhält auch entsprechende Schulungen und erfahrene Mitarbeiter zur Seite gestellt, nur wenn jemand zwei Handy vor der Tastatur liegen hat und damit mehr beschäftigt ist als mit seiner Konstruktionsarbeit, dann hilft nur ein ernsthaftes Gespräch. Zwischenzeitlich hat er auch „auf eigenem Wunsch“ das Unternehmen verlassen. Die Arbeit ist nun mal, wie in einem anderen Artikel zu lesen, zum Brot verdienen und nicht zumSpaß haben.