Deutsche Bank und Commerzbank wollen fusionieren
Deutsche Bank und Commerzbank nehmen Gespräche über eine mögliche Fusion auf. Das teilten die Institute heute,Sonntag, mit. Der Vorstand habe "beschlossen, strategische Optionen zu prüfen", hieß es von der Deutschen Bank. Bei der Commerzbank war von "ergebnisoffenen Gesprächen über einen eventuellen Zusammenschluss" die Rede.
Bereits im Sommer 2018 als die Spekulationen an Fahrt aufnahmen, gab es Vorbehalte. Ohne die beiden Institute namentlich zu nennen, merkte Bafin-Präsident Felix Hufeld an: Fusionen könnten zwar durchaus helfen, Kosten zu senken - "ein Allheilmittel sind sie aber nicht". Außerdem werde "aus zwei schwachen Instituten nicht automatisch ein starkes", sagte der Chef der deutschen Finanzaufsicht.
Die Deutsche Bank müht sich seit Jahren, an frühere Milliardengewinne anzuknüpfen und schaffte 2018 nach drei Verlustjahren in Folge gerade so die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Skandale und Prozesse verschlangen über Jahre Milliarden, der Aktienkurs ist im Keller.
Die Commerzbank stieg im Herbst in die zweite Börsenliga ab und ist ebenfalls seit Jahren im Umbruch. Bei der jüngsten Bilanzvorlage musste der Vorstand einräumen, dass das zehn Jahre nach der Finanzkrise noch immer teilverstaatlichte Institut bei der Senkung seiner Kosten noch nicht am Ziel ist und dass die Commerzbank entgegen der Planung auch 2020 noch wesentlich mehr Geld für einen Euro Gewinn aufwenden muss als mancher Konkurrent - etwa die bei Privatkunden in Deutschland äußerst erfolgreiche Direktbank ING.
Durch eine Fusion der beiden Banken würde "kein internationaler Champion entstehen", meint Klaus Nieding, Vizepräsident der Aktionärsvereinigung DSW. "Beide Banken zusammen wären auch nach einer Fusion nicht in der Weltspitze angekommen." Dort dominieren chinesische Institute, die Konkurrenz aus den USA verdient längst wieder Milliarden. Gemessen am Börsenwert sind Deutsche Bank (gut 16 Milliarden Euro) und Commerzbank (rund 9 Milliarden Euro) vergleichsweise klein.
Betrachte man die aktuellen Bilanzsummen, entstünde im Falle eines Zusammenschlusses zumindest das zweitgrößte Geldhaus im Euroraum nach der französischen BNP Paribas.
Eine erfolgreiche Bank sieht man nicht an ihren Gewinnen, denn die hatte die Lehmann Bank in den USA auch, sondern ob ihre Investitionen gut und nicht faul sind.
Die deutsche Bank hatte sehr viel Faules in ihren Büchern, obwohl es nach aussen hin als gewinnbringende Bank da stand, bis das Kartenhaus zusammen stürzte.
Wenn eine Bank zuviel Gewinn macht, könnte es daher auch sein, das sie zuviel Risiko eingeht.
Wenn eine Bank wenig Gewinn macht, ist das kein Problem, solange sie ihre Aufgaben für die Wirtschaft, Sparer, Kreditnehmer, Bankkunden ordentlich erfüllt, zu was eine Bank ja da ist.
Darum ist auch der Börsenwert für jene die die Bank als Dienstleister brauchen, nebensächlich.
Wieder einmal keine gute Idee.
Schon Bayer ist mit dem Kauf von Monsanto, was faktisch einer Fusion nahe kommt, in den USA gewaltig eingefahren.
Nichts anderes wird hier passieren.
Die Amerikaner werden irgend etwas suchen und finden, wo sie die Deutschen wieder ordentlich melken können.