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Das zähe Ringen um die Herkunft: Schmeckt Österreich besser?

Von Josef Lehner, 21. Jänner 2019, 00:05 Uhr
Das zähe Ringen um die Herkunft: Schmeckt Österreich besser?
Von wo kommt das Fleisch für das Wiener Schnitzel? Bild: BMNT

WIEN/BERLIN. Warum es auf dem europäischen Markt immer mehr nationale Spielregeln geben soll.

Seit 2015, als Pferdefleisch in großem Stil als Rind vermarktet wurde (der Skandal war 2013), schreibt die EU vor, dass Frischfleisch im Handel gekennzeichnet werden muss. In Österreich hat Türkis-Blau im Regierungsübereinkommen festgehalten, dass auch die Herkunft verarbeiteter Lebensmittel offenzulegen sei. Die Umsetzung gestaltet sich äußerst schwierig.

"86 Prozent der Österreicher sind für eine Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln", nannte Bauernbund-Präsident Georg Strasser bei einem Pressegespräch auf der Grünen Woche in Berlin Umfragedaten. Die Landwirtschaft wolle Konsumentenwünsche verwirklichen, gestehe aber ein, dass sie sich mehr Wertschöpfung erwarte. "Verarbeitet in Österreich ist eindeutig zu wenig", sagte Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer, in Berlin: "Österreichische Rohstoffe müssen drinnen sein."

"Lebensmittel-Chauvinismus"

In der EU zeigt sich, dass trotz des Binnenmarkts immer mehr Länder und Unternehmen eigene Regeln durchsetzen wollen. Franz Blass, Geschäftsführer des Agrarmarkt Austria (AMA) Marketings, muss österreichische Lebensmittel im Ausland unters Volk bringen und beschreibt die Irritationen: "Ein gemeinsamer Markt bedeutet, dass die Produkte keine Herkunft haben sollen. Das haben die EU-Spitzen auch immer erklärt. Hört auf mit diesem Lebensmittel-Chauvinismus, haben sie gesagt. Gleichzeitig hat sich die Globalisierung der Lebensmittelmärkte vollzogen. Das hat einen Pendelschlag erzeugt, den Wunsch der Konsumenten nach Regionalität und Authentizität. Die EU-Gesetzgebung schreibt eine Herkunftskennzeichnung derzeit aber nur dort vor, wo es um Irreführung geht."

Deshalb müssen EU-Vorschriften eingehalten werden, wenn Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger in Österreich nun diesen Teil des Regierungsübereinkommens umsetzen will. Trotz des politischen Willens seien viele Punkte zu klären, etwa mit dem Gesundheitsministerium. Sie wolle aber, dass bei Produkten aus Milch, Fleisch und Eiern die Herkunft des dominierenden Rohstoffs verpflichtend auf den Etiketten deklariert wird. Das sei anders als bei Markenprogrammen wie dem AMA-Gütesiegel, wo es freiwillig sei, die Regeln einzuhalten.

Besonders heikel werden die Gespräche mit den Lebensmittelverarbeitern, die ihren Spielraum bei offenen Märkten in der Rohstoffversorgung eingeengt sehen. "Heimische Produkte würden benachteiligt, weil wir sie zu höheren Kosten erzeugen müssen und sie dann neben der preiswerten Importware im Supermarktregal stehen", sagt Katharina Koßdorff vom Verband der Lebensmittelindustrie. Auch würde die Landwirtschaft ihr AMA-Gütesiegel damit schwächen.

"Die Beispiele Frankreich und Italien zeigen, dass davon alle profitieren", sagt Köstinger. Deren Exporte von Nahrungsmitteln seien stark gestiegen. Das sei kein Nationalismus oder Anti-EU-Geist: "Die Welt ist undurchschaubar geworden. Wir wollen bei Lebensmitteln für die Konsumenten Klarheit schaffen", sagt die Politikerin. Außerdem gehe es um Klimaschutz, in Form kurzer Transportwege und schadstoffarmer Produktion.

Verpflichtung für Großküchen

Zweites Ziel der Bauernvertreter: Auch in Gastronomie und Großküchen soll die Produktherkunft gekennzeichnet werden. Fast die Hälfte des gesamten österreichischen Lebensmittelverzehrs erfolgt nämlich bereits außer Haus, wobei der internationale Großhandel eine starke Lieferantenposition hat. Die Bundesländer Ober- und Niederösterreich haben sich bereits verpflichtet, in ihren Großküchen – zum Beispiel in Heimen, Schulen und Spitälern – heimische Rohstoffe einzusetzen.

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29  Kommentare
29  Kommentare
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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 23.01.2019 15:53

Trotz allem: Österreich schmeckt besser!!!

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 21.01.2019 19:52

Künftig wird auf Speisekarten in den Gasthäusern stehen:

Wiener Schnitzel aus Österreich

Name der Kuh: Minka
Gefüttert mit: Heu und Kraftfutter
Futtermagd: Zenzi aus Gigerlitzhausen
Alter der Kuh: 13 Jahre
Transport
zum Schlachter: 163 km
Zerteilt und verpackt: Polnische Gastarbeiter

Sie möge munden und dem Wirtn ordentlichen Profit bringen.
Mahlzeit !

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weinberg93 (16.311 Kommentare)
am 21.01.2019 20:07

Nichts anderes als eine Bauernverarschung!
Aber diese Art von Kommentaren ist man ja von dir gewohnt,

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 21.01.2019 20:42

weinberger

Wohl wieder mal in der Kummerkiste geschlafen .......... gleich neben dem Kuhstall !

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Milka (2.615 Kommentare)
am 21.01.2019 20:42

Soso, du machst also aus einem alten Rind(fleisch) ein Wiener Schnitzl, na Mahlzeit, da hat einer Ahnung.

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Bergbauer (1.755 Kommentare)
am 21.01.2019 12:39

Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Menschen, die tatsächlich Wert auf Herkunft und Qualität Wert legen, tun das jetzt schon, und die anderen reden bloß. Es wird die Produktion verteuern, die Kontrollen werden noch viel mehr und noch teuer, und für den Bauern wird weniger überbleiben. und was hilft mir ein regionales Schweinefleisch, das von brasilianischem Soja gelebt hat. Wenn viele beim essen das tatsächlich ernst nehmen würden, was sie sagen, würden sie bio kaufen.

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Biobauer (6.031 Kommentare)
am 21.01.2019 10:44

Landwirtschaft ist viel mehr als die Produkte über die wir hier sprechen.
Natürlich können wir uns im Ausland versorgen, über Qualität lässt sich auch streiten, ein Weiderind aus Australien hat einfach eine andere Fleischzusammensetztung als ein Mehrleistungskuh die auch Kälber und Milch bringt. Leider fejhlene uns in Österreich die großen Wiesengebiete wo ein Betrieb auf 5.000 Hektar extensive Weidehaltung machen kann.

Landwirtschaft ist vor allem Nahrungsmittelsicherheit, sich selbst ernähren können ist die erste Stufe der Landesverteidigung, erst dann kommt aktive Landesverteidigung.

Landwirtschaft ist Pflege der Umgebung, im Mühlviertel verwalten schon ganze Gemeinden weil es sich nicht mehr lohnt die Wiesen zu Pflegen und niemand mehr sich die extensive Rinderhaltung leisten kann.

Regionale Landwirtschaft gibt auch Sicherheit und schafft Arbeitsplätze in Österreich, ca. eine Halbe Million Menschen Arbeiten in der Landwirtschaft oder in einem der Vor oder Nachgelagerten Bereiche

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M44live (3.838 Kommentare)
am 21.01.2019 10:30

alleine schon um das Geld in der österreichischen Wirtschaft zu belassen wäre ich für völlige Offenlegung.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 21.01.2019 07:53

Aso, beim unnedigen AMA - Gütesiegel ist es also freiwillig, die Regeln einzuhalten? Na sicher und außerdem müssen bei bestimmten Bio - Marken die Schweinderl sprechen können, das wird laufend kontrolliert!

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betterthantherest (33.766 Kommentare)
am 21.01.2019 07:50

Österreich schmeckt besser, weil man weiß dass
- die Wertschöpfung in unserem Land bleibt
- das Zeugs nicht 2x rund um die ganze Welt gekarrt wurde bevor es auf dem Teller landet
- selbst die größeren Produzenten im europaweiten Vergleich fast ausnahmslos Kleinbetriebe sind

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markusde (1.912 Kommentare)
am 21.01.2019 09:21

Was hat "Nachhaltigkeit" mit Geschmack zu tun? Richtig, gar nichts. Das klassische "Regionalitäts-Argument", das für mich aber nicht zählt, wenn man das Zeug nicht essen kann. Tatsache ist, dass österreichisches Rindfleisch minderwertig ist gegenüber vielen ausländischen Sorten.

Im übrigen stimmt deine Argumentation mit dem "2x um die Welt" karren nicht. Ein österreichisches Huhn frißt viel Soja aus Brasilien. Bezogen auf ein kg Fleisch benötigt ein Huhn ca. 2 kg Futter. Es ist weitaus ressourceneffizienter, Hühnerfleisch aus Brasilien herzukarren anstatt Rohstoffe.

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betterthantherest (33.766 Kommentare)
am 21.01.2019 09:37

"österreichisches Rindfleisch ist minderwertig im Vergleich mit ausländischer Qualität".

Welches Rindfleich (Herkunft) bevorzugen Sie?
Was sind Ihrer Meinung nach die gravierenden Mängel des österreichischen Produkts?

Wer sagt, dass das Huhn in Österreich seinen Nahrungsbedarf mit Soja aus Brasilien deckt?

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markusde (1.912 Kommentare)
am 21.01.2019 18:35

Ich bevorzuge US oder argentinisches Rind. Auch Frankreich oder Belgien liefert hervorragende Qualität - weil man dort Rassen verwendet, die auf Fleischqualität ausgelegt sind, und nicht das 08/15 Fleckvieh das gleichzeitig Milch, Kälber und halt auch ein bissl Fleisch liefert.

Den Unterschied empfehle ich in einem Blindtest zu erschmecken - neben der unglaublichen Zartheit besagter ausländischer Rindersorten (ja, das ist tatsächlich möglich!) ist auch der Geschmack ein anderer. Und bei der Zartheit reden wir von Welten.

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Heimischkaufen (35 Kommentare)
am 29.01.2019 10:41

Totaler Blödsinn! Die Hühner und Puten werden in Österreich zu 100% mit Donausoja gefüttert! Das ist gut so, kostet aber Geld. Darum haben wir in Österreich nur 40% Eigenversorgung, weil das billige Fleisch importiert wird. Wenn ihr Weltbild auf Globalisierung aufgebaut ist, ist das legitim. Warum wollen sie den Leuten den es nicht egal ist, von wo das Essen herkommt diese Information verwehren?

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teja (5.824 Kommentare)
am 21.01.2019 09:28

ich wohne nahe der CS und D ich kaufe dort fleisch ein - kürzere wege, einfach regional.

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Biobauer (6.031 Kommentare)
am 21.01.2019 10:46

Mein lieber Teja, ich darf sie darauf Hinweisen das sie sich mit Fleischimport aus der CS mitschuldig machen wenn bei uns auch die Schweinepest ausbricht.
Das Kostet dem Staat Millionen und viele Bäuerliche Existenzen.

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antiego (395 Kommentare)
am 21.01.2019 18:10

Schmeckt ihnen das wirklich besser?
Harnstoffzusatz in der Rindermast! Milchaustauscher aus Molkepulver mit Palmöl und Tierkörperfett plus Mineralstoffzusatz und Antibiotika für die Kälbermast. Machen sie sich die Mühe und lesen sie den Beipacktext auf den Futtermittelsäcken im Lagerhaus. Guten Appetit!

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Milka (2.615 Kommentare)
am 21.01.2019 07:47

Die EU ist wie eine Sau, die einen riesen Sch...haufen hinter sich gemacht hat und sich nun darüber aufregt, dass der da ist.

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Zappelphilipp (134 Kommentare)
am 21.01.2019 06:55

Beim österreichischen Direktvermarkter weiß ich was ich kaufe und bin damit sehr zufrieden. Ein Schnapserl gibt es vielleicht auch dazu.

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teja (5.824 Kommentare)
am 21.01.2019 09:30

Alkoholiker?

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 21.01.2019 06:45

Wieviele Österreicher glauben das anderen Länder
nichts gutes zum Essen haben. Dann Ja.

Jedoch Österreich ist nicht umsonst No. 1 in Psycho Diagnosen, wo keine sind und Realitätsverweigerern.

Warum sollte es wo anders schlechteres Essen geben?

Menschen leben genau so wie wir.
Nur wir wollen uns immer Besser
darstellen als wir sind.

Gotteswahn? Nationenwahn? Herrschaftswahn? Führerwahn?

Überall gibt Essen.

Leider wird in Österreich genauso viel auf billige Herstellung mit Zusatzstoffe oder Gen manipuliert, wie es auf andere Länder geschoben wird.

Was in Österreich und in allen anderen Ländern gleich ist
die sich dem Geld vor Qualität verkauft haben.

Essen ist Teurer geworden. Da jeder was Essen muss, sonst verhungerst irgendwann oder verdurstest.

Werden wir am Gänglband Schmäh Lebensmittelkonzerne gehalten. Da meine ich nicht nur Nestle.

Durch schlechtes Essen wirst fetter/kranker als durch gutes Gesundes. Sieh dir Krankheiten Magen Darm Allergien Östereich an.

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neptun (4.125 Kommentare)
am 21.01.2019 08:05

Jedoch Österreich ist nicht umsonst No. 1 in Psycho Diagnosen, wo keine sind und Realitätsverweigerern.

WIE WAHR IHRE ERKENNTNIS!

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Coolrunnings (1.995 Kommentare)
am 21.01.2019 18:11

Der erste Psycho, der sich seine Diagnose selbst bestätigt (in diesem Fall sogar mehrmals täglich niederschreibt)
Unglaublich der Typ...

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observer (22.145 Kommentare)
am 21.01.2019 00:44

Die Lebensmittel aus Österreich sind durchaus nicht alle besser. Was bei uns manchmal als Kalbfleisch angeboten wird, das traute man sich in anderen Ländern den KonsumentInnen gar nicht zuzumuten. Und man soll nicht vergessen, dass man gerade Produkte aus der Landwirtschaft recht gerne in andere Märkte exportiert. Da würde vielen aber diese protektionistische Masche nicht passen. Und gegen Lebensmittelimporte kann man sowieso nicht an, man schädigt höchstens die österr. Lebensmittelindustrie und vernichtet inländische Arbeitsplätze, wenn die gefesselt wird bis zum geht nicht mehr oder Produktionsstätten ins Ausland verlegt. Die Zeit des Schrebergartens ist vorbei und die der unseligen Marktordnungsgesetze mit Abschottung und Mondpreisen für landwirtschaftliche Produkte, auch wenn manche es gern so wie damals hätten.

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markusde (1.912 Kommentare)
am 21.01.2019 00:32

Schmeckt Österreich besser? Das kommt sehr drauf an. Bei Rindfleisch schmeckt es fast immer schlechter. Hier haben die Belgier und Franzosen ganz klar die Nase vorn. Amerikaner und Argentinier noch viel mehr. Auch beim Schwein ist das spanische Fleisch viel saftiger weil fetter - der Magerfleischwahn in Österreich bringt gar niemanden was.

Um sehr ehrlich zu sein - ich kauf aus Qualitätsgründen fast nur Fleisch aus dem Ausland.

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 21.01.2019 06:53

sie haben völlig recht!

selbst Kalbfleisch ist schon mehr
Rindfleisch,da sie so lange gefüttert
werden dass sie mehr Gewicht haben!
dann aber schon sehr dunkles Fleisch haben!

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 21.01.2019 00:30

Die Köstinger soll sich auf einen Lipizzaner setzen und gegen Sonnenuntergang reiten.

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Coolrunnings (1.995 Kommentare)
am 21.01.2019 18:12

mei witzig....selten so gelacht !

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 21.01.2019 00:21

nach meiner Erinnerung gabs auch 2013 einen größeren Pferdefleischskandal.

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