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Renault hat nach Ghosn-Rücktritt neue Führung eingesetzt

Von nachrichten.at/apa, 24. Jänner 2019, 09:33 Uhr
Im Bild: Ex-Renault CEO Carlos Ghosn Bild: REUTERS/Benoit Tessier

BOULOGNE-BILLANCOURT. Nach dem Rücktritt des inhaftierten Automanagers Carlos Ghosn als Renault-Chef stellt der französische Autobauer am Donnerstag die Weichen neu.

Nach dem Rücktritt des in Japan inhaftierten Konzernchefs Carlos Ghosn hat Renault eine neue Führung eingesetzt. Wie der Verwaltungsrat des Autoherstellers am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte, werden Ghosns Kompetenzen aufgeteilt.

Sein bisheriger Stellvertreter Thierry Bollore leite nun als Generaldirektor dauerhaft das operative Geschäft. Der scheidende Michelin-Chef Jean-Dominique Senard übernehme den Präsidentenposten im Renault-Verwaltungsrat.

Senard (65) sei für die Auto-Allianz mit dem japanischen Hersteller Nissan verantwortlich, hieß es in der Mitteilung.

Ghosn sitzt seit Mitte November in Tokio in Untersuchungshaft. Ihm wird finanzielles Fehlverhalten und Untreue beim japanischen Renault-Partner Nissan vorgeworfen, an dessen Spitze er stand. Der 64-Jährige soll seine Einkünfte zu niedrig angegeben haben. Der Manager selbst weist die Vorwürfe zurück. Nissan hatte Ghosn unmittelbar nach seiner Verhaftung als Verwaltungsratschef abgesetzt. Renault hatte gezögert, weil die Gesetzesverstöße noch nicht erwiesen sind. Die französische Regierung machte zuletzt Druck und forderte Ghosns Ablösung.

Der Manager war einst treibende Kraft hinter der Auto-Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Seit seiner Verhaftung wankt das Bündnis. Die neue Renault-Spitze soll jetzt die Wogen glätten. Zu einem späteren Zeitpunkt soll zudem erneut an einer Änderung der Beteiligungsstruktur gearbeitet werden. Renault besitzt gut 43 Prozent an Nissan, die Japaner wiederum sind mit 15 Prozent an dem französischen Autobauer beteiligt.

Der 64-jährige Ghosn war am 19. November in Tokio zusammen mit seiner früheren rechten Hand Greg Kelly wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Bis zu einem Prozess könnten noch Monate vergehen. Vor Gericht hatte der Top-Manager seine Unschuld beteuert.

Der gebürtige Brasilianer Ghosn ist Architekt der Autoallianz aus Renault und der japanischen Hersteller Nissan und Mitsubishi. Er hatte 1999 von Renault kommend den Chef-Sessel bei Nissan übernommen, um den verschuldeten Konzern aus der Krise zu führen. 2005 rückte er dann auch an die Spitze von Renault.

Rücktritt nicht überraschend

Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire hatte zuvor mit deutlichen Worten eine Nachfolge gefordert. Es müsse eine neue Etappe geben, wenn Ghosn dauerhaft verhindert sei. Der Staat ist bei Renault ein wichtiger Spieler, er hält 15 Prozent der Anteile.

Ghosn hatte bisher ungeachtet der Anschuldigungen in Japan bei Renault den Titel Président-directeur général behalten. Der Traditionshersteller hatte aber bereits nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe in Japan Ghosns bisherigem Stellvertreter Thierry Bolloré vorläufig die Geschäftsführung übertragen. Renault stellte danach bei der Bezahlung Ghosns für die Jahre 2017 und 2018 keine Unregelmäßigkeiten oder Betrug fest. Weitere Untersuchungen für die Jahre davor laufen aber noch.

Renault und Nissan sind wechselseitig aneinander beteiligt. Nur wenige Tage nach seiner Festnahme war Ghosn von Nissan und Mitsubishi als Verwaltungsratschef gefeuert worden. Insbesondere in Frankreich gibt es Sorgen um den Bestand des von Ghosn aufgebauten und kontrollierten Auto-Imperiums. I

Erst am vergangenen Freitag war bekanntgeworden, dass Ghosn unerlaubt Millionenbeträge von einer niederländischen Tochterfirma kassiert haben soll. Ghosn habe von dem niederländischen Gemeinschaftsunternehmen Nissan-Mitsubishi B.V. (NMBV) ohne vorgeschriebene Absprache mit den beiden anderen Vorstandsmitgliedern, Nissan-Chef Hiroto Saikawa und Mitsubishi Motors-Chef Osamu Masuko, rund 7,8 Mio. Euro Entschädigung erhalten, wie die beiden Renault-Partner bekanntgaben.

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1  Kommentar
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jago (57.723 Kommentare)
am 24.01.2019 10:14

Für die Fusion verhaften, das ist die ultima ratio eines Staatsanwalts und eines Gerichts.

Wenn das Schule macht.

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